von Mona-Sophie Bimmel am Donnerstag, 02.05.2024 um 17:29

Mannheim: Mit Wendy auf dem Weg nach Paris?

Isabell Werth sicherte sich im Mannheimer Grand Prix einen überlegenen Sieg. / © as-sportfoto.de

Es war der Ritterschlag für Isabell Werth’s Wendy de la Fontaine oder auch ihr erster Auftritt auf Vier-Sterne-Niveau – Isabell setzt sich mit ihrer zehnjährigen Wendy de la Fontaine im Grand Prix von Mannheim mit Abstand an die Spitze des gut besetzten Starterfelds.

„Wendy ist ein Pferd ohne Schwächen. Sie hat alles, was man braucht“, schwärmt Isabell Werth. Das grenzenlose Potenzial der Stute blitzt immer mehr hervor. So zeigte sich die Sezuan Tochter im heutigen Grand Prix von Mannheim nochmals verbessert, noch ausbalancierter und vor allem selbstsicherer. Ein erstes Highlight bildeten die weit kreuzenden Trabtraversalen, darauf folgte eine sehr aktiv abfußende Piaff Passage Tour. Im versammelten Schritt zeigte sich die Stute etwas übereifrig und fand hier nicht zur optimalen Losgelassenheit. Im Galopp zählten die kleinsten Galopppirouetten, wofür es auch unter anderem die Note neun gab, zu den Highlights. Ein kleines Aber gab es und so schlich sich zu Beginn der Zweierwechsel ein kleines Missverständnis ein. Das war jedoch Meckern auf wahrlich hohem Niveau. Denn am Ende stand mit 77 Prozent eine neue persönliche Bestleistung sowie der Sieg mit drei Prozent Abstand auf der Anzeigetafel. Isabell Werth resümierte: „Sie galoppiert wie der Donner. Piaffen und Passagen werden mal so richtig klasse“. War das ein weiterer Schritt in Richtung Olympia? Auf diese Frage schmunzelte Isabell Werth und verdeutlichte in Hinsicht ihres vierbeinigen Olympiapartners: „Im Hinblick auf Paris werde ich das eine tun, ohne das andere zu lassen, also auch mit Quantaz darauf hinarbeiten, um dann zu sehen, wer zum richtigen Zeitpunkt das bessere Pferd ist". Es bleibt also auf jeden Fall ganz schön spannend!

Pech für die Baden-Württemberger

Auf den weiteren Plätzen reihten sich Dorothee Schneider mit Dayman (73,9 Prozent) und Isabel Freese mit Total Hope OLD (72,8 Prozent) ein. Erstere findet sich mit dem zwölfjährigen Wallach immer besser zusammen und punktete mit einer sehr gleichmäßigen Trabtour. Im Galopp kosteten heute Missverständnisse am Ende der Galoppverstärkung sowie in der ZickZack Traversale wertvolle Punkte. Isabel Freese’s zwölfjähriger Hengst überzeugte heute einmal mehr mit hoher Lastaufnahme in den Galopppirouetten und toll ins Bergauf gesprungenen Galoppwechseln, insgesamt fehlte  jedoch vor allem in den Passagen und Verstärkungen der letzte Zug nach vorne.

Den Baden-Württembergern fehlte heute das letzte Quäntchen Glück. Jasmin Schaudt und Fano mussten sich mit 68,8 Prozent und dem ärgerlichen, ersten Reserveplatz zufriedengeben. Dabei waren die beiden mit ausdrucksvollen Trabtraversalen und einer sehr gleichmäßigen Piaff- Passage-Tour stark in die Prüfung gestartet. Im Galopp folgten dann jedoch teure Fehler, wie beispielsweise Fehler in den Einer- und Zweierwechseln. Auch die amtierende Landesmeisterin Ann-Kathrin Lindner kam mit ihrem Erfolgspartner, dem Württemberger FBW Lord of Dance (Z.: Dieter Schmid), nicht fehlerfrei durch die Prüfung und rangierte auf Platz 14 (67,5 Prozent). Ein Missverständnis in der letzten Piaffe, als der Wallach bei der Einleitung in die Piaffe kurz zum Stehen kam, kostete wertvolle Punkte. Demgegenüber standen jedoch kleinste Galopppirouetten sowie eine bestechende Harmonie und Präzision. Auch Anna Fuchs überzeugte mit gefühlvoller und konzentrierter Einwirkung, wenn auch ihre Chilly Jam DSP heute einmal mehr äußert übermotiviert war. Neben ausdrucksvollen Piaff-Passage-Touren und Verstärkungen stand ein Angaloppieren beim Übergang aus dem Schritt in die Passage oder auch ein „gemopster“ Wechsel in der Zick-Zack-Traversale. Alles in allem folgte Fuchs auf 16 (67,3 Prozent).

Doppelsieg für Moritz Treffinger in Piaff-Förderpreis

Die Einlaufprüfung zur morgigen Qualifikation im Piaff-Förderpreis wurde von einem gebürtigen Baden-Württemberger dominiert. Die Rede ist von Moritz Treffinger, der vor gut einem Jahr nach Berlin, genauer gesagt als Bereiter zum Gestüt Bonhomme gewechselt hat. Im Sattel von Fiderdance und Cadeau Noir nahm er in der heutigen Intermediaire II die Plätze eins und zwei ein. Mit Fiderdance punktete er vor allem im Galopp mit sicheren Serienwechseln und kleinsten Galopppirouetten, was zu einem Ergebnis von 71,2 Prozent führte. Auch mit Cadeau Noir knackte er die 70-Prozentmarke (70,5 Prozent). Anna Schölermann mit Bon Scolari komplettierte das Podest (69,2 Prozent).

Erster Internationaler Sieg für Ann-Kathrin Lindner's Secret Memory's

Zum Abschluss gab es noch einmal einen dreifachen, baden-württembergischen Erfolg. So gingen in der CDI1*-Tour die ersten drei Plätze ins Ländle. Dabei feierte die neunjährige Secret-Tochter Secret Memory's ihre starke Form der letzten Wochen und sicherte sich unter dem Sattel von Ann-Kathrin Lindner ihren ersten internationalen Sieg (69,1 Prozent). Anna Fuchs und Floribelle (69 Prozent) und Ann-Kathrin Lachemann mit Florida's Dream (68,3 Prozent) folgten auf den weiteren Plätzen.

Morgen steht in Mannheim nicht nur der Grand Prix Special sowie die Qualifikationsprüfung im Piaff-Förderpreis auf dem Programm. Auch im Springparcours geht’s los und die U25-Springreiter starten im U25-Springpokal. Aber auch die baden-württembergischen Springjunioren haben im Nürnberger Burg-Pokal die Chance Punkte zu sammeln.

Mona-Sophie Bimmel (Redaktionsleitung)

Absolventin des Master-Studiengangs Medien- und Kommunikationsmanagement, unsere Expertin für online und Social Media. Ihr Herz schlägt für Ausbildungs- und Turniersportthemen. Selbst bis zur Klasse S erfolgreich.

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