Herr George, konnten Sie nach den Wetterkapriolen beim Oldenburger Landesturnier schon durchatmen?

Michael George (63)Ja, es ist alles gut. Vor allem, weil der sonnige Sonntag mit den vielen Höhepunkten entschädigt hat.

Einen Tag zuvor hat der Regen den Zeitplan kräftig durcheinandergewirbelt. Geht die 67. Auflage in die Turnier-Geschichte ein?

GeorgeSo etwas hatten wir in der Tat noch nie. Wir mussten viel improvisieren, und die Anspannung war zunächst groß. Aber alle haben ihr Bestes gegeben, so dass wir – von wenigen Ausnahmen abgesehen – alle Wettbewerbe durchziehen konnten. Es war also richtig, den überfluteten Platz zu sperren. Am Sonntag war alles wieder trocken, und wir hatten gute Bedingungen. Vor allem beim Großen Preis.

Der sollte eigentlich erstmals am Sonnabend stattfinden. Werden Sie künftig trotz mancher Kritik an diesem Plan festhalten?

GeorgeErstmal ja, aber wir werden die Reaktionen der Reiter abwarten. Der Sonntag soll wie geplant im Zeichen der Oldenburger Meister stehen, die das Kernstück des Landesturniers bilden.

Unter Ihrer Regie wurde die ländliche Reiterei in Rastede weiter gestärkt. Haben Sie keine Angst, die Spitzenleute zu verprellen?

GeorgeNein, denn viele unsere namhaften Reiter stammen aus der Region und sind selbst aus den Nachwuchswettbewerben hervorgegangen. Die ländliche Reiterei ist unsere Basis, und es ist uns gelungen, sie hier breiter aufzustellen. Das Grundkonzept für die nächsten Jahre steht.

Zählt dazu wieder das Jugendchampionat?

GeorgeDie Rastede-Premiere des Jugendchampionats war ein Knaller. Die vielen Familien der jungen Starter haben auf dem Turnierplatz für tolle Stimmung gesorgt. Es bleibt auf jeden Fall im Programm.

Neu war auch der Wettbewerb der Einspänner ...

GeorgeDie Fahrer waren begeistert, so dass wir sehr wahrscheinlich im nächsten Jahr die Deutsche Meisterschaft im Schlosspark austragen werden.

115 Wettbewerbe, 1000 Reiter, 4000 Startplätze: Wie viel Wachstum verträgt das Landesturnier noch?

GeorgeWir sind am Limit angekommen und überlegen, ob wir künftig etwas kürzer treten. Die Begeisterung der Reiter hat uns fast überrollt, so dass wir den Zustrom besser kanalisieren müssen. Vor allem werden wir uns Gedanken bei der Ausschreibung machen, um für überschaubarere Starterfelder zu sorgen.