Der Reit- und Fahrverein Münchingen hat für sein Dressurturnier einen enormen Schritt nach oben gewagt. Die Finalisten traten am Sonntag erstmals in der hohen Klasse S an. Für die Ludwigsburgerin Karla Knop kein Grund, ihrem Lieblingsturnier fernzubleiben. Prompt schnappte sich die 18-Jährige den Sieg.

Der Reit- und Fahrverein Münchingen hat für sein Dressurturnier einen enormen Schritt nach oben gewagt. Die Finalisten traten am Sonntag erstmals in der hohen Klasse S an. Für die Ludwigsburgerin Karla Knop kein Grund, ihrem Lieblingsturnier fernzubleiben. Prompt schnappte sich die 18-Jährige den Sieg. Schon 2013 und auch im vorigen Jahr hieß die Finalsiegerin des alljährlichen Oktober-Dressurturniers an der Gotenstraße Karla Knop. „Das war überraschend, wie sie als Juniorin ihre durchweg älteren Konkurrenten allesamt hinter sich ließ“, weiß Turnier- und Vereinschef Jörg Schuler noch ganz genau.

 

Dass in Münchingen der mittlerweile 18-Jährigen dieser Triumph erneut gelingen würde, überraschte trotzdem. Schließlich wurde fürs Dressurfinale ordentlich aufgerüstet. Statt der bisherigen Zweisterne-M-Dressur absolvierten die Aktiven am Ende zweier rundum gelungener Turniertage zum allerersten Mal eine S-Dressur. „Die Nachfrage seitens der Reiter und die Zusage eines Sponsors“, verriet RFV-Chef Schuler, sei Grund des gewagten Aufstiegs gewesen. Mit Erfolg. Immerhin 26 S-Finalisten wollten es wissen. Vor allem als Karla Knop im Sattel ihres hübschen Hannoveraners Feriano in die Bahn geritten kam, wurde es erst mucksmäuschenstill und keine zehn Minuten später ertönte der lauteste Applaus. Das 21. Starterpaar ließ nur kleinere Patzer erkennen, erntete insgesamt 786,50 Punkte aus der Jury und setzte sich klar an die Spitze.

Auch fünf verbliebene Finalisten konnten der diesjährigen Landesmeisterschafts-Fünften der Dressur-Junioren auf ihrem 2004 geborenen Florianus-Sohn den S-Sieg nicht mehr streitig machen. Allerdings sahen die Zuschauer nicht Knops ersten Sieg in der schweren Klasse, der gelang ihr nämlich zu Saisonbeginn Anfang Mai in einem St. Georg Special in Nürtingen. „Aber an diesen, meinen dritten Münchinger Finalsieg in Folge, werde ich mich bestimmt auch immer erinnern“, so Knop. Ein S-Sieg mit einem deutlichen 27,50 Punktevorsprung. Jeweils getrennt um nur einen einzigen Punkt folgten Annika Gutjahr (Steinheim/RFV Hof Rossheide) mit Burlington an zweiter, Kathrin Schmid aus Donzdorf mit Darlington an dritter und Lokalmatadorin Susanne Zeiske (RFV Münchingen) auf Dakira an vierter Stelle.

Mit Platz vier in der S-Premiere daheim zeigte sich Zeiske aber durchaus zufrieden, zumal die 48-Jährige tags zuvor ihre zwölf Jahre alte Day Dream-Tochter aus württembergischer Zucht aufs Treppchen der Zweisterne-M-Dressur (Adolf-Schmalzridt-Gedächtnispreis) ritt. Da sprang hinter Emma Mungenast (RFV Holzgerlingen) mit Doro und Julia Eisenmann (RFV Wernau) auf Dacaprio bereits ein starker dritter Platz des Tageshöhepunktes heraus. Vereinskollegin Christina Struckmann (RFV Münchingen) schaffte zur Freude der Zuschauer als spätere Zweisterne-M-Neunte auf der zehnjährigen Hannoveraner-Stute Rhiana ebenfalls den Sprung in die Platzierungsränge. In der etwas leichteren (Einstern-)M-Dressur hieß neben Anica Eckstein-Unger (RV Schwaikheim) als weiterer Abteilungssiegerin die Erstplatzierte erneut Emma Mungenast. In der Einsteiger-E-Dressur feierte Bernd Hess (RFV Münchingen) auf Duffy einen Heimsieg. Und 2016? „Da werden wir höchstwahrscheinlich wieder eine S-Dressur machen“, kündigte Jörg Schuler schon mal an.