Uwe Heinrich aus Weil der Stadt, hier auf Siegerpferd Cellino, hat beim M-Springen die ersten beiden Plätze belegt. Foto: avanti

Der RFV Murrgau hat am Wochenende sein traditionelles Springturnier veranstaltet – mit vollem Erfolg.

Marbach - W

enn du glaubst, ich kann nicht springen. Dann solltest du mich mal Dressur reiten sehen.“ Dieser Spruch, der natürlich mit einem kleinen Augenzwinkern versehen ist, schwirrte am vergangenen Wochenende auf dem Rielingshäuser Springturnier unaufhörlich über den Turnierplatz. Denn viele Mitglieder des gastgebenden Vereins trugen ein blaues Shirt mit eben diesem Aufdruck. Der Spruch ist eine Anspielung auf die vielen sogenannten Experten und Besserwisser, die auf einem Reitturnier bekanntlich am Rand sitzen und es natürlich besser machen könnten. Dabei gab es an den meisten Ritten nicht viel auszusetzen. In den Stil-Prüfungen gab es viele richtig gute Bewertungen, und auch in den Zeitspringen zeigten die Reiter, was sie können.

Was die Reiter des gastgebenden Vereins können, bewiesen sie gleich am Samstagvormittag. So belegte Tamara Bernert auf Jeremy im Stilspring-Wettbewerb den zweiten Platz, Joana Dreßler wurde auf ihrer Pascalina zehnte, und Philippa Volz ritt mit Schulpferd Tiffaney auf den 15. Platz. Insgesamt gingen in dieser Prüfung 34 Reiter an den Start. In vielen anderen Springen waren es sogar noch mehr. Insgesamt gesehen waren es beeindruckend hohe Starterzahlen, die allerdings zu langen Turniertagen führten. Am Samstagabend rollten erst gegen 21 Uhr die letzten Pferdeanhänger vom Gelände.

Wie schon in den vergangenen Jahren machte die Serie „Springreiten hat Stil“ wieder Station in Rielingshausen. Die Prüfung der Klasse L am Samstagnachmittag wurde in zwei Abteilungen gewertet. Melissa Di Giovanni auf Candy vom RV Winnenden und Anja Holzwarth auf Oklahoma vom gastgebenden Verein durften sich beide über den ersten Platz freuen. Auch bei der Wertungsprüfung der Klasse A gab es zwei Abteilungen. Henriette Roll auf Splash vom RFV Scheerwiesental Schwieberdingen und Alexandra Schneider auf Lena vom RC Freiberg hießen die beiden Gewinnerinnen. Die beiden Prüfungen in Rielingshausen waren die vierte Station von „Springreiten hat Stil“. Eigentlich könnten die Reiter nun noch in Großbottwar und Ditzingen auf Punktejagd gehen. Doch wie gesagt, nur eigentlich. Denn am Samstag brannte im Großbottwarer Reitverein ein Bereich des Heulagers im Neubau der Reithalle. „Wir sind leider gezwungen, unser Turnier am kommenden Wochenende abzusagen“, teilte der Verein bereits am Sonntag mit. Auf der Facebook Seite des Vereins solidarisierten sich nun viele Starter mit dem RFV Bottwartal. Sie wollen ihr bereits gezahltes Nenngeld nicht zurück überwiesen haben, sondern es spenden. „Selbstverständlich könnt ihr das Nenngeld behalten“ oder auch „Ist zwar kein Riesen-Betrag, aber Kleinvieh macht auch Mist“, heißt es dort. Die Serie „Springreiten hat Stil“ wird trotzdem weitergeführt. Unklar ist nur, ob es weiterhin zwei Streichergebnisse gibt.

Der Höhepunkt des Rielingshäuser Reitturniers fand am Sonntagnachmittag statt – ein Springen der Klasse M mit Siegerrunde. Uwe Heinrich vom LRFV Weil der Stadt war der dominierende Reiter in dieser Prüfung. Mit Cellino gewann er das Springen, mit Chaya wurde er Zweiter. Auf den dritten Platz kam Michael Rist vom RC Sonnenhof Murr auf Chiantino. Nach dem sportlichen Höhepunkt kam einer fürs Auge. Denn plötzlich ritten Minions, Asterix und Obelix durch den Springparcours. Beim Teamspringen gingen immer drei Reiter an den Start, alle verkleidet. „Diese Prüfung kam sowohl bei den Reitern als auch bei den Zuschauern sehr gut an“, sagte Rudolf Singer, erster Vorsitzender des Vereins. Insgesamt war es für den RFV Murrgau ein gelungenes Turnierwochenende. Die Zuschauerzahlen waren dank des fabelhaften Wetters gut. Und auch mit den Bedingungen waren Veranstalter und Reiter zufrieden. „So toll war der Platz noch nie“, freute sich Rudolf Singer.