Berne - Diese Bilanz ist schon beeindruckend: Die Springreiter des Reit- und Fahrvereins Sturmvogel Berne haben bei den Titelkämpfen des Kreisreiterverbands Wesermarsch alles abgeräumt. Sie sicherten sich drei Mal die Meisterschaft und belegten zudem noch jeweils einen Silber- und Bronzerang (die NWZ  berichtete).

Auf L-Niveau hatte sich Luise Wichmann früh von der Konkurrenz abgesetzt. Mit ihrer selbst gezogenen und ausgebildeten Stute „Sweet As“ gewann sie im Laufe der Saison so viel Sicherheit im Parcours, dass ihr abseits der Kreismeisterschaftswertung sogar die erste Platzierung in einem M-Springen glückte. Ihre Vereinskollegin Kristin Labuda ritt mit „Chioma“ lange auf Silberkurs. Zwar fiel sie noch auf Rang drei zurück, aber die Freude über Bronze war groß.

Auf A-Niveau waren gleich 16 Sturmvögel im Verlaufe der Saison an den Start gegangen. „Wir sind derzeit einfach super aufgestellt“, sagt Sturmvogel-Vorstand Meike Tönjes. Zeitweise starteten sogar drei Berner Mannschaften. Das Team „Berne Blau“ sicherte sich den Titel. Es gewann alle drei Wertungsprüfungen – auch weil die Berner auf eine große Auswahl sicherer A-Reiter zurückgreifen konnten. Pferde und Reiter seien zudem im richtigen Alter, gesund durch den Sommer gekommen und in einem guten Trainingszustand, sagt Meike Tönjes. Der tolle Teamgeist habe ebenfalls viel zum Erfolg beigetragen.

In der A-Einzelwertung setzten sich schon in der ersten Wertungsprüfung Gerianne Eissen und Alke Rowehl an die Spitze. Die Entscheidung fiel erst im letzten Springen in Tossens: Gold ging an die 17-jährige Eissen. Alke Rowehl, die alle Zeitspringen gewonnen hatte, freut sich über die Silbermedaille. „Ich kenne meine Suse ziemlich gut“, sagt sie. Seit sechs Jahren sind sie ein Paar – Pferd und Reiterin vertrauen sich. „So kann man auch enge Wendungen in hohem Tempo erfolgreich nehmen“, sagt Alke Rowehl.

Auch Eissen und Callie harmonieren perfekt. Sie hatten im Jahr zuvor eine schwere Saison erlebt. Wegen einer starken Augenentzündung hätte der Stute beinahe das rechte Auge entfernt werden müssen.

Alke Rowehl und Gerianne Eissen betonen, dass es zwischen ihnen keine Rivalität gegeben habe. „Wir haben während der gesamten Saison nebeneinander gekämpft – nicht gegeneinander“, sagt Alke Rowehl. Die eine habe der anderen den Erfolg gegönnt.

Und sie fieberten auch mit ihren Konkurrentinnen mit. Als Marleen Auffahrt vom Reit- und Fahrverein Nordbutjadingen Tossens vor heimischer Kulisse um Rang drei kämpfte, drückten die beiden Bernerinnen kräftig die Daumen. Und es half: Marleen Auffarth gewann die bronzene Schärpe. „Wir haben uns riesig für sie gefreut“, sagt Gerianne Eissen.

Keine Frage: Die Berner Springreiter haben die Saison genossen. Auch im nächsten Jahr wollen sie wieder angreifen. Genügend Potenzial im Verein ist jedenfalls vorhanden.