Reit-Stars beim Turnier der Sieger
Olympia-Medaillengewinner gehen in Münster an den Start
Münster
Als fleißige Medaillensammler betätigten sich einmal mehr die deutschen Reiter bei den Olympischen Spielen. Sechs Mal gab es Edelmetall, fein säuberlich aufgeteilt in jeweils zwei Mal Gold, Silber und Bronze – eine stattliche Ausbeute. Und der olympische Glanz strahlt bis nach Münster, schließt sich das Turnier der Sieger doch direkt an Olympia an. Und da die traditionsreiche Veranstaltung auch eine Anziehungskraft besitzt, zieht es frisch gekürte und glückliche Medaillengewinner nach Westfalen.
Es funkelt und blitzt das Edelmetall vor dem Schloss, auch golden. Denn in der Dressur sattelt Dorothee Schneider (Framersheim), die mit der Mannschaft von Bundestrainerin Monica Theodorescu souverän den Olympiasieg feierte. Zu dem trug auch Hubertus Schmidt (Borchen) seinen Teil als Ersatzreiter bei, der Stammgast in Münster lässt sich auch diesmal das Turnier der Sieger nicht entgehen.
Silberbehangen kam Ingrid Klimke aus Brasilien zurück. Die Münsteranerin hatte riesigen Anteil am zweiten Platz der deutschen Vielseitigkeitsreiter, mit Hale Bob zeigte sie eine starke Dressur und einen sauberen Nullfehlerritt im Springen. Da war der Vorbeiläufer im schwierig zu reitenden Gelände schnell vergessen. „Unsere Silbermedaille hat einen Hauch von Gold. Wir haben sie uns hart erkämpft“, sagt Klimke, die voller Vorfreude in ihr Heimspiel vor dem Schloss geht. Denn auch das Turnier der Sieger genießt bei ihr einen hohen Stellenwert.
Wie auch bei den mit Bronze dekorierten Springreitern, die im Vorjahr als EM-Zweite angereist waren. Im Stechen mit Kanada setzte sich in Rio das Quartett von Bundestrainer Otto Becker durch, der dadurch ganz nebenbei sein Wort bei Gastgeber Hendrik Snoek hielt. Becker hatte vor der Abreise nach Rio dem Turnierchef in einem Telefonat versprochen, mit Edelmetall bepackt aus Brasilien zurückzukommen. Es hat geklappt, auch dank Altmeister Ludger Beerbaum, der als letzter Starter mit Casello die nötige Null für das Erreichen des Stechens lieferte.
Beerbaum als Titelverteidiger in Münster
Für den 52-Jährigen waren es die letzten Olympischen Spiele, einen Tag nach der Team-Entscheidung gab der in Riesenbeck ansässige Beerbaum seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt. „In Rio abzutreten, nach einem solchen Finale, es gibt nichts Schöneres. Ich kann nur sagen, danke für die gute Zeit. Das war’s.“ Das gilt allerdings nicht für Münster, wo der mehrfache Olympiasieger, Welt- und Europameister diesmal als Titelverteidiger antritt.
Einen erneuten Triumph im Großen Preis von Münster machen ihm aus der aktuellen Bronze-Equipe seine Schwägerin Meredith Michaels-Beerbaum und Christian Ahlmann streitig, einzig Daniel Deußer fehlt. Dafür hat Marcus Ehning seine Zusage gegeben. Der Pechvogel von Rio – sein Pferd Cornado hatte sich im Training einen Tag vor dem Wettkampf vertreten und fiel aus – gehört in Münster fast zum Inventar. Und damit immer zu den heißen Anwärtern auf die Goldene Schleife.
Aber nicht nur die deutschen Edelmetall-Besitzer bereichern das Turnier der Sieger. Aus den USA reist eine glückliche Lucy Davis an, die mit dem Team hinter Frankreich Silber holte. „Wir freuen uns, dass wir dem Publikum mehrere Medaillengewinner präsentieren können. Olympia war in den vergangenen Wochen das beherrschende Thema und ist nun auch Teil des Turniers der Sieger“, so Snoek.
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