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Kevin Thornton: „Die sozialen Medien können dein Leben zerstören!"
19.10.2016 / News

Mit diesem Foto verabschiedete sich Kevin Thornton auf seiner Facebook-Seite von seinem verstorbenen Pferd Finbar – und erhielt dafür viel Zustimmung.
Mit diesem Foto verabschiedete sich Kevin Thornton auf seiner Facebook-Seite von seinem verstorbenen Pferd Finbar – und erhielt dafür viel Zustimmung. / Foto: Screenshot FB

Der heftig kritisierte Springreiter Kevin Thornton hat gestern auf Facebook ausführlich zu seiner Situation Stellung genommen und erste Zwischenergebnisse der Autopsie seines Pferdes Flogas Sunset Cruise veröffentlicht.

 

Er sei die letzten Tage durch die Hölle gegangen – so könnte man die Schilderung seiner momentanen Lage, die Kevin Thornton gestern auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht hat, zusammenfassen. Er werde den verhängnisvollen 10. Oktober 2016 – den Tag, an dem er sein Pferd Finbar (Flogas Sunset Cruise) verloren hat, niemals vergessen – die Erinnerung daran werde ihn für den Rest seines Lebens verfolgen, ebenso wie die darauf folgende Hetzjagd in den sozialen Medien. Flogas Sunset Cruise war während des Trainings auf der Rennbahn von Cagnes-sur-Mer unter bislang noch ungeklärten Umständen zusammengebrochen und verstorben – eine Untersuchung des Todesfalls durch Veranstalter, Polizei und FEI wurde eingeleitet (siehe unseren Bericht dazu).

Thornton schreibt, daß er nach dem tragischen Unglücksfall mit dem Tod bedroht und in beispielloser Weise persönlich angegriffen wurde: Er sei als Mörder und Tierquäler bezeichnet worden – man habe gedroht, ihn bei lebendigem Leib zu verbrennen, ihm die Finger abzuhacken und ihn totzuschlagen. Das alles habe bei ihm tiefe Spuren hinterlassen und ihn in einen emotionalen Abgrund gestürzt – nur die Unterstützung seiner Familie und seiner Freunde habe ihm in dieser schweren Zeit Halt und Kraft gegeben.

Wie Kevin Thornton weiter schildert, seien ihm gestern auch die ersten Zwischenergebnisse der Autopsie von Flogas Sunset Cruise bekannt geworden. Er habe den renommierten Tierarzt Dr. Peter Cronau gebeten, für ihn bei der Autopsie dabei zu sein und die Ergebnisse zusammenzufassen. Nach den Aussagen von Dr. Cronau seien weder Schweiß noch Schweißspuren (Verkrustungen oder sonstige Veränderungen der Hautoberfläche) auf dem Fell des Pferdes zu sehen gewesen. Auch seien keinerlei Spuren eines übermäßigen Sporen- oder Gerteneinsatzes erkennbar gewesen. Zur Todesursache gebe es noch keine endgültigen Resultate – es gab weder Hinweise auf einen Abriss der Aorta oder anderer Blutgefäße, noch auf sonstige Herzprobleme, die mit dem plötzlichen Tod des Pferdes in Zusammenhang stehen könnten. Deshalb seien noch weitere Untersuchungen erforderlich, einschließlich einer genauen Blutanalyse.

Thornton sieht in diesen ersten Zwischenergebnissen eine Stärkung seiner Position: „Basierend auf diesen Erkenntnissen können die Anschuldigungen, ich habe das Pferd (durch übermäßiges Longieren oder forciertes Reiten) überanstrengt, nicht aufrechterhalten werden, da das Pferd keine Anzeichen von Schweiß gezeigt hat, als es zu Tode kam. Auch die Vorwürfe, ich hätte das Pferd mit den Sporen und/oder mit der Gerte misshandelt, haben sich als falsch herausgestellt. Die ersten Resultate der Autopsie unterstützen vollständig meine am 11. Oktober 2016 veröffentlichte Darstellung, in der ich angegeben habe, daß ich das Pferd 15 bis 20 Minuten lang geritten und definitiv nicht überfordert oder überanstrengt habe – und daß ich es auch nicht gequält habe. Da wir nach wie vor auf die Klärung der Todesursache warten, glaube ich, daß dieser Augenzeugenbericht ausreicht, um mich von jeglichem Fehlverhalten zu entlasten."

Am Ende seines Postings wendet sich Kevin Thornton noch einmal an seine Kritiker – und ruft sie zu Mäßigung auf: „Die sozialen Medien können dein Leben zerstören, dein Geschäft, deine Zukunft und deine Gesundheit. Ich möchte alle Menschen eindringlich bitten, sich zuerst die Fakten anzusehen, bevor sie Anschuldigungen erheben, Kommentare abgeben oder teilen – denn man weiß nie, welchen Schaden man damit anrichten kann." Er möchte – nach diesem einschneidenden Erlebnis – auch eine Anlaufstelle für Reiter in Form einer Stiftung ins Leben rufen, an die sie sich in schwierigen Situationen oder bei Problemen wenden und dort Rat und Hilfe bekommen können: „Ich hoffe, daß diese Idee von der Pferde-Community unterstützt wird, weil die Belastungen in unserem Leben immer größer werden und wir immer mehr Zeit, Mühe und Geld aufwenden müssen, um unsere Träume zu verwirklichen. Diese Stiftung könnte in den Stunden großer Belastung und Verzweiflung Hilfe und Unterstützung bieten."

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