Damit Dresdens Trinkwasser sauber bleibt: Pferde-Verbot in Hosterwitz

Die Pferde sollen in Hosterwitz von den Weiden verschwinden.
Die Pferde sollen in Hosterwitz von den Weiden verschwinden.  © Landeshauptstadt Dresden

Dresden - Pferde gefährden Dresdens Trinkwasser!

Weil in Hosterwitz und Niederpoyritz etwa 15 Pferde auf Koppeln im Trinkwasserschutzgebiet stehen, schreiten jetzt Drewag und Stadt Dresden ein. Die Pferde müssen weg.

„Wir haben eine Überweidung mit Pferden“, so Jürgen Altmeyer von der Wasserbehörde. Pferdedung, Urin und die aufgewühlte Erde gefährdeten das sensible Grundwasser. Krankmachende Kotbakterien drohen in das Rohwasser zu sickern.

Jürgen Storm, zuständig für die Qualitätssicherung der Drewag: „Es gibt ein hohes Gefährdungspotenzial.“

An den Elbwiesen wird das Wasser aufgefangen und zu Trinkwasser aufbereitet.
An den Elbwiesen wird das Wasser aufgefangen und zu Trinkwasser aufbereitet.  © Ove Landgraf

Noch ist das aufbereitete Wasser aber absolut sicher. Das Problem: Seit 2015 sei die Zahl der Pferde im Wasserschutzgebiet von zwei auf 15 gestiegen. „Auch ein Pferd hat dort nichts verloren“, so Altmeyer.

Die Halter wurden laut Stadt informiert, haben die Weiden aber nicht geräumt. Bea Geier, Reiterin in einer Haltergemeinschaft von vier Pferden, sagt: „Wir wurden nicht aufgefordert, die Wiesen zu verlassen.“ Sie hat Verständnis für die Forderungen und hofft auf eine gemeinsame Lösung.

Die Stadt kündigte am Montag ein Durchgreifen an: Mit einer Frist von sechs Monaten müssen die Pferde weg sein, sonst droht den Besitzern ein Bußgeld.

Auch Altmeyer setzt auf eine gütliche Lösung und betont: „Uns geht es um den Schutz der Trinkwasserqualität.“

Das Wasserwerk Hosterwitz, 1908 in Betrieb genommen, kann täglich über 70.000 Kubikmeter Trinkwasser aufbereiten.

Die Stadt will ein striktes Pferdeverbot im Wasserschutzgebiet der Zonen 1 und 2 durchsetzen.
Die Stadt will ein striktes Pferdeverbot im Wasserschutzgebiet der Zonen 1 und 2 durchsetzen.  © Ove Landgraf

Reines Wasser


Ein Kommentar von Dominik Brüggemann

Der Lauf der Natur, in diesem Fall des Pferdeurins, muss gestoppt werden. Weil Pferdehalter in Niederpoyritz mitten im Wasserschutzgebiet ihre Tiere halten, droht das Dresdner Trinkwasser zu verschmutzen. Pferdehalter, unter Tierbesitzern schon immer gerne eine Klasse für sich und häufig hoch zu Ross, haben sich hier mächtig vergaloppiert. Ein Wasserschutzgebiet ist keine Pferdekoppel! Klares Trinkwasser und damit verbunden der Einzugsbereich für Rohwasser ist eine seltene und wertvolle Ressource. Vielen Menschen ist dieses hohe Gut wenig bewusst, das saubere und trinkbare Wasser kommt ja permanent aus dem Hahn. In vielen Teilen der Erde ist das absolut nicht selbstverständlich. Umso sensibler sollten wir mit unserem Wasser umgehen und die Wasserschutzgebiete an den Elbwiesen bewahren. Dazu gehört auch, das Pferdehalter die Schutzzonen, selbst wenn sie die Weiden nachhaltig und vorsichtig bewirtschaften, räumen müssen.

Sauberes Trinkwasser geht vor!