Springpferdeauktion „Top Ten“: Alexander Onischenko kauft wieder

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Alexander Onischenko (li.) mit dem damaligen ukrainischen Teamtrainer Paul Schockemöhle bei den Olympischen Spielen in London 2012. (© Julia Rau)

In Belgien feierte eine neue Springpferdeauktion Premiere: „Top Ten“. Zehn junge Springtalente wurden hier teuer an den Mann gebracht. Einer der Käufer war der ukrainische Gas-Millionär Alexander Onischenko, der im vergangenen Jahr gezwungenermaßen 44 Pferde an Paul Schockemöhle verkaufen musste.

Alexander Onischenko erwarb auf der Auktion den 270.000 Euro teuren fünfjährigen Schimmelhengst Chicago Chicago v. Mylord Carthago-Le Tot de Semilly. In den vergangenen Jahren galt Alexander Onischenko als einer der eifrigsten Einkäufer der internationalen Springsportszene.

Haftbefehl gegen Onischenko

Doch im vergangenen Jahr geriet der Ukrainer in Bedrängnis als ihm vom Nationalen Antikorruptionsbüro der Ukraine vorgeworfen worden war, dem Staat durch Steuerhinterziehung und illegale Geschäfte auf Staatskosten umgerechnet rund 100 Millionen Euro Schaden zugefügt zu haben. Er verlor seine parlamentarische Immunität und wurde per Haftbefehl gesucht. Um zu verhindern, dass der Staat seine Pferde beschlagnahmt, hat er sie an Paul Schockemöhle verkauft, der damals auf einen Schlag 44 international hoch erfolgreiche Springpferde im Stall hatte, die er inzwischen zum Teil auch schon weiterverkauft hat.

Deutsche Anwälte im Einsatz

Onischenko bestreitet die Vorwürfe, die ihm gemacht werden. Er soll zwsichenzeitlich in London untergetaucht sein. Und später holte er zum Gegenschlag aus. Nun berichtete er seinerseits in den Medien von illegalen Machenschaften im ukrainischen Parlament, was für jede Menge Unruhe im Land sorgt.

Onischenko hat derzeit seine Anwälte in Deutschland konsultiert. Die haben versucht, den Haftbefehl gegen ihn, der auch hier in Deutschland gilt, aussetzen zu lassen. Doch wie einer der Anwälte der „Deutschen Welle“ am 12. Dezember 2016 mitteilte, wurde dies vom Bundesamt für Justiz abgelehnt. Man habe „keine Bendenken, an die Ukraine auszuliefern“. Die Kanzlei Schlun&Elseven, die Onischeko in der Angelegenheit vertritt, hatte damals angekündigt, vor Gericht gehen zu wollen. Die Argumentation: Die Verfolgung gegen Onischenko sei politisch motiviert.

Wieder im Geschäft

Der Einkauf bei der „Top Ten“ Auktion war das erste Mal, das Onischenko seit den Vorfällen im vergangenen Jahr wieder in der Pferdeszene in Erscheinung trat. Der Hengst, den er kaufte, war nicht das Spitzenpferd. Das war die fünfjährige Stute Mabel de Kwakenbeek v. Emerald-Quidam de Revel. Sie wechselte für 450.000 Euro an Carlos Lopez.

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