Dressur- und Springturnier auf dem Rosshof: Lokalmatadorin...

Sicherte sich am Ende im Stechen einen sensationellen zweiten Platz im S*-Springen am Sonntagabend: Fokko Pfeiffer von der RSG Wiesbaden auf Celestino.                                              Foto: rscp/René Vigneron   Foto: rscp/René Vigneron
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Es ist in der Forschung seit Jahren umstritten, ob die Geburten-Reihenfolge von Geschwistern Einfluss auf die Persönlichkeit der Kinder hat. Sicher dagegen ist: Wer auch immer...

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DIEDENBERGEN. Es ist in der Forschung seit Jahren umstritten, ob die Geburten-Reihenfolge von Geschwistern Einfluss auf die Persönlichkeit der Kinder hat. Sicher dagegen ist: Wer auch immer schon einmal seinen älteren Bruder in einem Wettkampf überflügeln konnte, der weiß, dass so ein Triumph süßer schmeckt als alles andere.

Fast hätte es Lina Born (Reitsportgruppe Rosshof) geschafft: Beim M**-Springen am Samstag belegte sie auf California den zweiten Rang – direkt hinter ihrem älteren Bruder Linus, der sich auf Carnevale den obersten Platz auf dem Podium sicherte. Das Dressur- und Springturnier in Diedenbergen ist ein „Heimspiel“ für die beiden Geschwister.

Über Hessen-Kader in den Biebricher Schlosspark

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Die 17-Jährige, die aktuell ihr Fachabitur absolviert, ist in dieser Saison auf dem besten Weg, ihren 25-jährigen Bruder in Sachen Erfolg auf dem Pferderücken zu überflügeln.

„Mit California habe ich jetzt eine junge, acht Jahre alte Stute, die ich selbst angeritten habe. Im vergangenen Jahr habe ich meine erste S-Springprüfung geritten. Da war ich zwar nicht platziert, aber kam mit einem guten Gefühl ins Ziel“, sieht sie sich auf dem richtigen Weg. „Überhaupt waren die letzten zwei Jahre sehr erfolgreich bei mir: 2015 konnte ich knapp 20 M- und L-Siege erringen“, so das Mitglied des aktuellen Hessen-Kaders.

Und mit den Medaillen kam der Appetit auf mehr: „Seitdem ich ein paar Erfolge feiern konnte, bin ich auch ehrgeiziger geworden, will zum Beispiel auch mal bei den deutschen Meisterschaften mitmischen.“ Ihren Anspruch auf die große Bühne kann Lina Born Anfang Juni im Schlosspark Biebrich unterstreichen, wenn sie beim Pfingstturnier in den Parcours geht.

400 Reiter, knapp 700 Pferde, zwischen 1100 und 1200 Starts – es ist ein veritables Mammutprogramm über drei Tage, das die organisierende Reitsportgruppe Rosshof jedes Jahr absolviert. Für viele Reiterinnen und Reiter ist der Wettkampf der Start in die Freiluftsaison, wobei die Organisatoren das Programm ein wenig gestrafft haben. „Wir hatten in den letzten Jahren immer zwei S-Springen, die waren jetzt nicht so bombenvoll. Es ist der Anfang der Saison, da hat auch nicht jeder gleich zwei Pferde parat, die S trainiert haben. Deshalb ist unser einziges S-Springen ja jetzt auch bundesweit ausgeschrieben“, erklärt Nicole Blätterlein vom Organisationsteam. Der frühe Termin im Jahr wird auf dem Rosshof trotzdem als Vorteil gesehen. „Die Leute sind nach dem Winter noch stark motiviert, draußen zu starten. Ich kenne keinen, der lieber in der Halle reitet.“

Gleich mehrere lokale Größen gaben sich auch 2017 wieder ein Stelldichein. So feierte etwa Franziska Merten (RFV Erbenheim) auf Liberty’s Rocky eine gelungene Generalprobe vor dem eigenen großen Heimturnier am kommenden Wochenende. Die passionierte Handballspielerin holte sich am Freitagnachmittag den Sieg in einer M*-Springprüfung.

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Von Matthias Laux