Caen (fn-press). „Alle Pferde top in Schuss.“ Bundestrainer Otto Becker blickt voller Zuversicht auf die morgen beginnenden Wettkämpfe der Springreiter. Beim Warm Up im großen Fußballstadion von Caen machten Ludger Beerbaum, Marcus Ehning, Christian Ahlmann, Daniel Deußer und Reservist Marco Kutscher die Pferde mit der Atmosphäre vertraut.
„Das wird ein hartes Stück Arbeit“, sagt Ludger Beerbaum (51), der „Leitwolf“ des deutschen Springreiterteams. Er dämpft ein wenig die Erwartungen, dass nach Teamgold der Dressur und Vielseitigkeit auch die Springreiter Weltmeister werden. „Das ist kein Automatismus, in unserer Disziplin lässt sich das so nicht voraussehen. Wir haben hier zehn Mannschaften am Start, die Gold gewinnen können.“ Optimismus ist aber angebracht, denn mit Beerbaum und Chiara, Ehning und Cornado NRW, Ahlmann und Codex One und Deußer mit Cornet D’Amour bilden vier absolute Ausnahmepaare das Team. Vor dem morgigen Zeitspringen muss Bundestrainer und Equipechef Otto Becker sich verbindlich aufs Team festlegen. So wie es aussieht, bleibt Marco Kutscher mit Liberty Son in der Reservistenrolle.
Die Weltmeisterschaft der Springreiter wird als einziges Championat im Finale mit Pferdewechsel der besten vier Reiter ausgetragen. Dieser Modus wird von den Aktiven durchaus kritisch gesehen. Marcus Ehning betont zwar das für die Zuschauer und fürs Fernsehen sehr attraktive Format, aber: „Das, was einen Weltmeisterschaft ausmacht, nämlich die beste Kombination aus Reiter und Pferd zu ermitteln, kristallisiert sich bei einem Pferdewechsel nicht heraus. Da ist nämlich auch viel Glück im Spiel.“ Aber bis zum Finale liegen noch große Herausforderungen vor den Reitern: Morgen ab 9.10 Uhr gehen 182 Springpferde im Zeitspringen an den Start. 35 Teams haben ihre Mannschaften nach Caen geschickt, hinzu kommen rund 40 Einzelreiter. Weiter geht es am Mittwoch mit dem ersten Teil des Nationenpreises, der Mannschaftsentscheidung. Der zweite Teil mit den zehn besten Equipen und den besten Einzelreitern schließt sich am Donnerstag an. Donnerstagabend werden die Mannschaftsmedaillen vergeben.
Am Freitag haben die Springpferde Pause. Die besten 30 Paare ermitteln dann am Samstag die Top vier, die am Sonntag mit Pferdewechsel um die Einzelmedaillen kämpfen.
PM