Foto: Faziniert vom Sport und den Pferden - hier Oleksandr Onishchenko mit seinem Top-Pferd Valentino! - Fotograf: comtainment GmbH
(Oliva) Sie sind nahezu vollständig in Spanien zur Autumn MET angereist: Das Springreiterteam der Ukraine mit einem ganzen Pferde-Geschwader. Teamtrainer René Tebbel ist dabei, der Chef und Begründer Oleksandr Onishchenko, die Reiter, die Pferde. Tebbel sagte in Spanien den entscheidenden Satz: „Wenn man etwas richtig machen will, dann funktioniert es nur als Team!“ Und auch deswegen ist das ukrainische Aufgebot die ganzen drei Wochen bei der Autumn MET in Oliva Nova dabei.
Onishchenko, 46 Jahre alt und Unternehmer, ehemals Präsident der ukrainischen FN, muss zwischendurch auch mal woanders hinjetten, ist aber immer rechtzeitig für den Sport wieder da. Es gefällt ihm bei der Autumn MET, weil das Programm und die Rahmenbedingungen so sind wie sie sind. Die jungen Pferde gewinnen an Erfahrung und der Strand bietet allen einen perfekten Ausgleich. „Die Pferde gehen über das ganze Jahr hinweg immer wieder in Großen Preisen - hier können sie mal ´ausspannen, bleiben aber trotzdem im Training“, unterstreicht der Mann, der zwar als Kind schon im Sattel saß, aber erst 1998 ernsthaft mit dem Reitsport begann.
Vor 13 Jahren war er bei einer mehrwöchigen Turniertour an anderer Stelle in Spanien als Sponsor engagiert und schaute nur zu. Das war Oleksandr Onishchenko auf die Dauer zu langweilig. „Ich habe dann ganz klein wieder angefangen - in Spanien, deshalb verbinde ich auch viel mit diesem Land“, gibt der 46-jährige gern zu.
Der Teamgedanke, den René Tebbel propagiert, gefällt ihm. Nahezu jeden Abend unternehmen die Reiter und der Teamtross gemeinsam etwas oder sitzen schlicht nach getaner Arbeit beim Essen zusammen und reden - nicht nur über Pferde und Sport. Onishchenko: „Wir sind halt fast sowas wie eine Familie“.
Die „Familie“ hat sich für 2016 einiges vorgenommen. Zwei große Ziele haben Onishchenko und Tebbel ausgemacht: Die Nationenpreisserie Furusiyya Nations Cup und die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro. Diese Ziele haben Vorrang vor anderen Engagements, etwa bei der Global Champions Tour.
„Der erste Nationenpreis ist der in Abu Dhabi, der zweite schon der ukrainische NC in Kiew“, kündigt Onishchenko an. Er selbst ist mit Valentino und Calcourt Falklund tipp-top-tadellos beritten. „Valentino hat mir schon im vergangenen Jahr ein paar tolle Runden ermöglicht und ist ein absolut zuverlässiges Pferd“, so Onishchenko. „Calcourt Falklund war zuletzt unter Michael Whitaker sehr erfolgreich und ist auch schon in Natonenpreisen gestartet“.
Kiew ist die Heimatstadt Oleksandr Onishchenkos, dort ist auch der Sitz des Projektes Top-Ukraine, die der Unternehmer gründete, um Projekte im Bereich Sport, Fashion, Kultur und Charity zu fördern. Letzteres konzentriert sich vor allem auf Kinder und Jugendliche, bedient sich der Hippotherapie, weil Onishchenko weiß, „das Pferde glänzende Therapeuten sind“ und unterstützt den Kampf gegen Krebs. Dieses Thema begleitet Onishchenko schon lange - 2007 berief die Regierung den Unternehmer als „Assistant Minister for Emergency Situations“. Die Aufgabe war diffizil - es ging um nichts weniger, als die weitreichenden Folgen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl (1986) für die Bevölkerung weiter zu minimieren.
Am Dienstag stieg der Teamgründer in den Flieger, um gerade noch rechtzeitig in Oliva Nova für seine Prüfungen anzukommen und noch bis Sonntag mit seinem Team zusammen zu arbeiten. Die Konzentration gilt den Zielen des kommenden Jahres. Und dafür reist das Team Ukraine weit. Auf Oliva Nova folgt Dubai für zehn Wochen und von dort aus geht es zu verschiedenen Turnieren in der Region und dann zum ersten Nationenpreis 2016. Gute Vorbereitung ist genauso wichtig wie gute Pferde…
PM