Brasilianisches Ministerium veröffentlicht Veterinärbestimmungen
Lausanne (fn-press). Gute Nachrichten aus Brasilien und der Schweiz: Wie der Weltreiterverband FEI am Mittwoch bekannt gab, hat das brasilianische Landwirtschaftsministerium MAPA die nötigen Veterinärbestimmungen sowie Ein- und Ausfuhrkriterien für die Pferde, die an den Olympischen und Paralympischen Reiterspielen in Rio de Janeiro (BRA) teilnehmen werden, veröffentlicht. Dies war unter anderem Thema bei einem Treffen in Lausanne (SUI) zwischen Thomas Bach, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), und einer FEI-Delegation. Auch Vize-Europameisterin Kristina Bröring-Sprehe nahm als Repräsentantin der Disziplin Dressur an dem Treffen teil.
274 Tage sind es noch bis zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am 5. August 2016. Die Nachricht aus Brasilien bedeute nun, dass die Nationalen Olympischen Komitees und Reiterlichen Vereinigungen die Reise-Vorbereitungen für ihre Pferde wie geplant fortführen können, sagte FEI-Präsident Ingmar De Vos. ,,Wir haben seit einiger Zeit mit dem Organisationskomitee für Rio 2016 und den brasilianischen Behörden an diesem Thema gearbeitet und wurden bei den entscheidenden Verhandlungen unermüdlich von Luiz Robert Giugni, dem Präsidenten der Brasilianischen Reiterlichen Vereinigung, unterstützt. Jetzt können wir alle mit großer Freude und Erwartung dem Startschuss für die Olympischen Reiterspiele an diesem atemberaubenden Ort Deodoro entgegenblicken", sagte Ingmar De Vos.
Auch Dr. Dennis Peiler, Geschäftsführer des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), nahm die Nachrichten aus Lausanne erfreut auf: ,,Wir sind glücklich, dass die Olympischen und Paralympischen Reiterspiele nun definitiv in Rio stattfinden können. Zudem ist es ein positives Signal, dass Thomas Bach dem Reitsport mit seinem Besuch in Lausanne eine so hohe Bedeutung beimisst."
Die Gespräche in Lausanne gingen bereits über das Jahr 2016 hinaus. Thomas Bach hatte vor knapp einem Jahr das Reformprogramm ,,Olympische Agenda 2020" auf den Weg gebracht. Ziel ist es, die Spiele künftig flexibler, nachhaltiger, bescheidener und kostengünstiger zu gestalten. ,,Die Olympische Agenda 2020 ist der strategische Fahrplan für die Zukunft der Olympischen Bewegung und es ist beeindruckend zu sehen, in wie vielen Punkten die FEI und der Reitsport bereits jetzt damit übereinstimmen." Als Beispiel nannte Bach das Thema ,,Gleichberechtigung der Geschlechter", das eines der Schlüsselziele der Olympischen Agenda 2020 ist. ,,Der Pferdesport war immer Vorreiter wenn es darum ging, dass Männer und Frauen gegeneinander um Medaillen kämpfen."
Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage) betonte ebenfalls: ,,Der Reitsport ist die einzige Olympische Sportart, in der Männer und Frauen in allen Disziplinen gegeneinander antreten. Wenn man etwas älter wird, wird einem diese Besonderheit noch mehr bewusst. Und das ist nur einer der vielen Gründe, warum der Reitsport bei Frauen jeden Alters so beliebt ist. Das Gespräch mit Thomas Bach war für mich heute noch einmal eine Bestätigung dafür, wie wichtig die Gleichberechtigung der Geschlechter für die Olympische Bewegung ist."
Thomas Bach wies noch einmal darauf hin, dass der Reitsport bereits seit 1912 Teil der Olympischen Spiele sei und seitdem stetig weiterentwickelt wurde, auch schon bevor es die Agenda 2020 gab. ,,Der Reitsport berührt viele Kulturen und Menschen jeden Alters. Ich bewundere es sehr und bin beeindruckt davon, was die Athleten durch die einzigartige Partnerschaft mit ihrem Pferd erreichen."
Für Ingmar De Vos waren die Worte Bachs eine Bestätigung dafür, bereits auf dem richtigen Weg des Wachstums und der Weiterentwicklung des Reitsports zu sein. Er kündigte aber auch an, die Disziplin noch mehr zu modernisieren, jedoch stets unter Wahrung der Traditionen dieser Sportart. ,,Unser Ziel ist es, den Reitsport dynamischer, leichter verständlich und zugänglicher für eine breitere Anhängerschaft und ein jüngeres Publikum zu machen. Dazu gehört auch der Ausbau der Berichterstattung über Reitsport-Events."