Entscheidung über Einführung der Pferdesteuer soll am 14. Juni fallen
Tangstedt (fn-press). Die Gemeindevertreter Tangstedts wollen am 14. Juni einen erneuten Anlauf nehmen und die Pferdesteuer in der schleswig-holsteinischen Gemeinde einführen. Nach dem Willen einiger Kommunalpolitiker würde der Pferdesport in Tangstedt bereits ab 1. Juli 2017 besteuert werden. Allerdings müssen die Befürworter auch weiterhin mit erheblichem Gegenwind der Pferdefreunde Tangstedts und der Vertreter des gesamten organisierten Sports rechnen. Die Gegner der Steuer wollen vor der Sitzung des Gemeinderats einmal mehr gegen die Einführung der Gebühr demonstrieren und rufen deshalb alle Pferdefreunde auf, sich am Mittwoch, 14. Juni, ab 18 Uhr an der Demo vor der Tangstedter Turnhalle zu beteiligen.
Eigentlich hätte die Entscheidung über die Einführung der Pferdesteuer bereits im November 2016 fallen sollen, doch damals entschied sich die Gemeindevertretung für eine juristische Überprüfung der Pferdesteuer und vertagte deshalb die Entscheidung. Die Pferdesteuer-Gegner hatten zuvor bereits ein Gutachten vorgelegt, in dem die Steuer auf ihre verfassungsrechtliche Grundlage überprüft wurde. Der Reitsport wäre somit die erste Sportart in Schleswig-Holstein, die besteuert werden würde. Zudem wären vor allem Mädchen und Frauen von der Steuer betroffen, da sie den größten Teil der Pferdesportler- und -besitzer ausmachen. Außerdem wäre Tangstedt die erste Gemeinde außerhalb Hessens, die eine solche kommunale Aufwandsteuer erheben würde. Nach dem Plan einiger Kommunalpolitiker sollen die Tangstedter bereits ab 1. Juli 2017 pro Pferd jährlich 150 Euro zahlen.
Seit Jahren setzen sich die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) und ihre Mitgliedsverbände gemeinsam mit lokalen Interessenvertretern und weiteren regionalen Ebenen des organisierten Pferdesports in den Gemeinden gegen die Pferdesteuer ein. Rund 24.000 Aktive führen seit 2011 unter Federführung des Aktionsbündnisses Pro Pferd jeden Tag im gesamten Bundesgebiet Gespräche auf unterschiedlichen politischen Ebenen, leisten Aufklärungsarbeit, unterstützen und initiieren Vor-Ort-Aktionen, sobald das Thema Pferdesteuer von den Kommunen auf die Agenda von Gemeinderatssitzungen gesetzt wird. jbc
Alle Informationen über den Pferdesteuer-Abwehrkampf finden Sie hier: www.pferd-aktuell.de/pferdesteuer