Sechsjährige Dressurpferde
Warendorf (fn-press). Der Landbeschäler Sir Heinrich OLD siegt mit einer 8,7 überlegen im Finale der sechsjährigen Dressurpferde bei den DKB-Bundeschampionaten in Warendorf. Vizechampion wurde der Hannoveraner Hollister (8,4), Platz drei ging an die Stute Solitaire (8,3).
Für den oldenburgisch gebrannten Hengst vom Nordrhein-Westfälischen Landgestüt (Züchter: Paul Wendeln) hieß es am Samstag, die zweite goldene Schleife in Empfang zu nehmen. Mit dem Sieg in der Finalqualifikation (Note 8,6) ging der Publikumsliebling von Sir Donnerhall I-Fürst Heinrich als Favorit ins Finale und wurde seiner Rolle gerecht: Unter seiner Reiterin Anja Wilimzig gewann der Vizechampion des Vorjahres mit einer Note von 8,7.
Gespannte Stille herrschte während der Prüfung im Publikum und umso begeisterter war der Applaus nach der Schlussaufstellung. Sir Heinrich zeigte von Beginn an eine korrekte und losgelassene Vorstellung. Auch Kommentator Christoph Hess äußerte seine Begeisterung über den Ritt. ,,Das ist wirklich feines Reiten, eine tolle Runde mit einem tollen losgelassenen Pferd. Man entspannt sich ja selbst beim Zuschauen", schmunzelte er und das Publikum gab ihm Recht. Für alle drei Grundgangarten gab es die Note 8,5. Im Trab beeindruckten Taktsicherheit und die schön ausgerittenen Verstärkungen. Viel Fleiß und Raumgriff zeigte der Hengst in der Schritttour und besonders gelobt wurde auch der bergaufgesprungene Galopp im natürlichen Gleichgewicht. Aufgrund der feinen und losgelassenen Vorstellung kam zwei Mal die 9,0 für Durchlässigkeit und Gesamteindruck dazu.
Vizechampion wurde der hannoversch gebrannte Wallach Hollister (Züchter: Horst Immoor, Besitzer: Rebecca Messing) mit einer Gesamtnote von 8,4. Der Sohn des Hotline aus einer Don Frederico Mutter eröffnete unter seiner Reiterin Johanna Klippert die Finalprüfung. Auch sein Weg führte aus der ersten Qualifikation mit einer Note von 8,0 direkt ins Finale. Für den Trab gab es die 8,5, für den taktsicheren Schritt und korrekte Kurzkehrtwendungen sogar 9,0. Der leichtfüßige und bergaufgesprungene Galopp wurde mit einer 8,5 bewertet. Leider waren zwei Wechsel nicht sauber gesprungen, was sich auf die Durchlässigkeit auswirkte (7,5). Das junge Pferd mit viel Perspektive wurde im Gesamteindruck abschließend mit der 8,5 belohnt.
Der dritte Platz ging an die oldenburgische Stute Solitaire (Züchter: Hans-Dieter Wilken, Besitzer: Philipp Koschel) unter Christoph Koschel mit der Endnote 8,3. Sie musste zwei Mal ,ran' und qualifizierte sich mit einem vierten Platz über das Kleine Finale. Die schwarzbraune Stute präsentierte sich toll in Szene gesetzt, taktsicher und schwungvoll in allen drei Grundgangarten (8,5; 7,5; 8,5) und je einer 8,5 für Durchlässigkeit und Gesamteindruck.
Kleinere Probleme gab es in diesem Jahr allerdings mit der sehr stimmungsvollen Atmosphäre am Dressurplatz, die viele junge Pferde beeindruckte und zu einigen Patzern führte. ,,Leider haben sich daher einige gute Pferde unter Wert verkauft." Nichtsdestotrotz hält Klaus Ridder fest, dass in diesem Finale ,,sehr viele qualitätsvolle junge Pferde" gezeigt wurden. FN/Katja Arens