Foto: Scott Brash, winner of the Spruce Meadows 'Masters' 2016 - Fotograf: Rolex Grand Slam of Show Jumping/Kit Houghton
Zum letzten Major des Jahres 2016 kehrt der Rolex Grand Slam of Show Jumping zurück in die Schweiz: Vom 8. bis 11. Dezember treten die besten Springreiter der Welt beim CHI Genf gegeneinander an und reiten am Finalsonntag um den Sieg im renommierten „Rolex Grand Prix“. Ein Gespräch mit dem aktuellen Grand-Slam-Anwärter Scott Brash über einmalige Pferde, einmalige Runden und Last-Minute-Shopping am Fuße der Schweizer Alpen.
Vor gerade mal einem Jahr haben Sie als erster Reiter überhaupt den Rolex Grand Slam of Show Jumping gewonnen und damit Sportgeschichte geschrieben. Nun konnten Sie im September in Spruce Meadows Ihren Vorjahressieg verteidigen und sind damit erneut Anwärter auf den Titel. Warum hat der Rolex Grand Slam nach wie vor so eine starke Anziehungskraft auf Sie?
Scott Brash: Ich glaube, die hat er für jeden Reiter, denn Aachen, Calgary und Genf sind die drei Majors, die jeder gewinnen will. Jeder will ein Teil des Rolex Grand Slam sein und die Chance haben, etwas zu erreichen, das nicht viele Menschen in der Geschichte erreicht haben.
Und sollte Ihnen der Grand-Slam-Sieg noch einmal gelingen, wäre das besonders geschichtsträchtig. Denn in diesem Jahr waren Sie in Aachen und Calgary nicht etwa mit Ihrem langjährigen Erfolgspartner „Hello Sanctos“ am Start, mit dem Sie 2014/15 die drei Majors gewinnen konnten, sondern mit „Ursula XII“. Denken Sie, dass diese Stute ebenfalls das Potenzial für den Grand-Slam-Titel hat?
Brash: Um ehrlich zu sein, ja, davon bin ich überzeugt, weil sie ein ebenso außergewöhnliches Pferd ist. Sie ist einzigartig und es ist selten, im Leben gleich zwei ganz unglaubliche Pferde zu haben, aber sie zählt ganz sicher dazu. In Aachen war sie mit dem zweiten Platz schon ganz nah am Sieg dran und hat bewiesen, dass sie es auch dort schaffen kann. Also steht Genf für sie jetzt ganz klar im Fokus.
Sie werden also „Ursula“ im „Rolex Grand Prix“ einsetzen?
Brash: Ja, „Ursula“ wird nach Genf mitkommen. Wir haben ihr Programm direkt nach Calgary auf Genf ausgerichtet. Das heißt, wir haben schon im Oktober mit dem Training in der Halle begonnen, um sie für die Hallensaison einzustellen und so gut wie möglich auf Genf vorzubereiten.
Was ist die spezielle Herausforderung von Genf als Major des Rolex Grand Slam of Show Jumping?
Brash: Zunächst einmal ist Genf ein Hallenturnier, im Gegensatz zu Aachen und Calgary mit ihren großen Rasenplätzen. Aber ich glaube, der entscheidende Unterschied liegt darin, dass es in Genf nur einen Umlauf gibt und nicht zwei wie in den anderen Majors. Damit ist ein schnelles Stechen mit den Top-Paaren eigentlich schon garantiert. Und das heißt auch, dass uns der Parcours ganz schön auf die Probe stellen wird. Technisch gesehen ist Genf also schon eine andere Nummer als Aachen oder Calgary, aber wir werden dort fantastischen Sport erleben und ich freue mich darauf!
Der CHI Genf mit seinem Termin Mitte Dezember ist aber nicht nur für tollen Sport bekannt, sondern auch für seine besondere Atmosphäre und das weihnachtliche Ambiente. Kommt man da auch als Reiter in Weihnachtsstimmung?
Brash: Genf ist wirklich ein wundervolles Turnier mit fantastischen Ständen, bei denen man viele Weihnachtsgeschenke kaufen kann. Normalerweise erledige ich dort immer mein Last-Minute-Shopping, wobei ich damit in diesem Jahr für meine Verhältnisse ziemlich früh dran wäre. Aber die Tatsache, dass Weihnachten in Genf schon vor der Tür steht, bringt eine großartige Stimmung in das Turnier. Alle sind bestens aufgelegt und in solch einer Atmosphäre zu reiten, ist sehr angenehm.
Und das perfekte Weihnachtsgeschenk für Sie wäre natürlich, das Turnier wieder als Majorsieger zu verlassen ...
Brash: Nun, der „Rolex Grand Prix“ wird wieder ein harter Wettbewerb werden und es wird extrem schwer sein, ihn zu gewinnen. Aber ich werde mein Bestes geben!
PM