Tryon/USA im September 2018 - Die "kastrierte" Springreiter-WM

Das Foto zeigt die Medaillengewinner der WM 2014 in Caen/FRA: Jeroen Dubbeldam/NED (Gold), Patrice Delaveau/FRA (Silber) und Beezie Madden/USA (Bronze)

Das Foto zeigt die Medaillengewinner der WM 2014 in Caen/FRA: Jeroen Dubbeldam/NED (Gold),  Patrice Delaveau/FRA (Silber) und Beezie Madden/USA (Bronze)

 

KEIN Zeitspringen zum Auftakt - KEIN Streichergebnis im Mannschaftsspringen - KEIN Finale mit Pferdewechsel // Eine Zusammenfassung mit Kommentar UND worldofshowjumping.com mit Stimmen ehemaliger Finalisten

 

Caen/FRA 2014: Einen langen Weg hatten noch die letzten drei Medaillengewinner plus der Viertplatzierte Rolf-Göran Bengtsson/SWE mit Casall. Sie mußten bis zu den Medaillen ganze neun Parcours meistern. In der 2018er-Kurzversion, die vom 10. bis 23. September in Tryon North Carolina in den USA stattfindet, werden es vermutlich maximal fünf Parcours, ein mögliches Stechen um die Einzel-Goldmedaille dabei schon berücksichtigt.

 

Zusammenfassung - Ohne erkennbar größte Not wurden von der FEI bei ihrer Sitzung am 22. November in Tokio weitgreifende Veränderungen beschlossen. Bezogen auf die Springreiter-WM fallen folgende markante Änderungen auf:

 

1. Das traditionelle Zeitspringen zum Auftakt wurde ersatzlos gestrichen.

 

2. Sowohl Einzel- als auch Mannschaftswertung beginnen mit einen Springen mit zwei unterschiedlichen aufgebauten Umläufen, das an zwei aufeinanderfolgenden Tagen ausgetragen wird. Das seitherige Streichresultat ist Geschichte, es treten pro Mannschaft nur drei Reiter an. Bis dahin also die Mannschaftswertung. Liegen nach den zwei Umläufen des "Nationenpreises" mehrere Teams punktgleich auf dem Goldmedaillenrang, kommt es zu einem Stechen an dem alle Reiter der betreffenden Mannschaften nochmals reiten müssen.

 

3. In der Einzelwertung geht es dann nach einem Ruhetag mit einem weiteren Springen mit wiederum zwei unterschiedlich aufgebauten Umläufen weiter. Liegen nach dann vier Umläufen mehrere Reiter punktgleich auf dem Goldmedaillenrang, kommt es zu einem Stechen.

 

Ach übrigens: Man soll nur nicht sagen, dass alles gekürzt wurde; die Hindernisse wurden erhöht und dürfen jetzt bis zu einer Höhe von 1,65 m statt bisher 1,60 m gebaut werden.

 

Wie einfallslos und langweilig ist das denn? Mit den neuen Regeln für die Springreiter-WM 2018 haben wir eigentlich nur einen weiteren CSI5*-Grand Prix auf einem schön angelegten Sandplatz. Also das was wir sowieso schon zwischen 50 und 100 mal im Jahr haben. Da überlegt man, wie man unsere Reitsportdisziplinen für ein breiteres Publikum interessanter machen könnte um dann die Punkte zu streichen, die eine Springreiter-WM so einzigartig machten. Für eine Reform hätte es sicherlich andere Möglichkeiten gegeben. Lesen Sie hierzu auch die Vorschläge früherer Finalisten in den untenstehenden Artikeln auf worldofshowjumping.com.

 

 

Das komplette Regelwerk mit den rot gekennzeichneten Änderungen:

 

RULES FOR JUMPING CHAMPIONSHIPS AND GAMES 25th edition Update gültig ab 01.01.2017 (pdf-Datei) (veröffentlicht auf inside.fei.org in der Woche vom 28.11.-02.12.)

 

 

Das englischsprachige Portal worldofshojumping.com hat die Meinungen ehemaliger WM-Finalisten eingeholt und sie in zwei Artikeln veröffentlicht.

 

1. The Voice of the Riders: Changing the format of the Worldchampionships - Part One

Zu Wort kommen:  Jeroen Dubbeldam - Edwina Tops-Alexander - Jos Lansink

 

2. The Voice of the Riders: Changing the format of the Worldchampionships - Part Two

Zu Wort kommen: Meredith Michaels-Beerbaum - Rodrigo Pessoa - Philippe Le Jeune - Beezie Madden - Rolf-Göran Bengtsson

 

Steffen Kraus für reitturniere.de

 

Das nachfolgende Video zeigt den Weltmeister im Springreiten 2014 in Caen/FRA, Jeroen Dubbeldam/NED bei seinen Runden im Finale mit Pferdewechsel.

 

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