Rothenberger und Schmidt folgen auf den Plätzen zwei und drei
Balve (fn-press). Isabell Werth (Rheinberg) hat am Freitag in Balve den Grand Prix gewonnen, die Qualifikationsprüfung zu den Deutschen Meisterschaften der Dressurreiter. Mit ihrem Wallach Emilio erreichte sie eine neue persönliche Bestleistung im Dressurviereck - 82 Prozent lautete das Spitzenergebnis. Platz zwei belegten Sönke Rothenberger (Bad Homburg) und Cosmo mit 79.7 Prozent, was ebenfalls eine neuer persönlicher Rekord im Grand Prix für die beiden ist. Reitmeister Hubertus Schmidt und Imperio belegten mit 76.340 Prozent den dritten Rang.
Emilio und Cosmo, das sind zwei Pferde, die quasi zusammen in den großen Dressursport hineingewachsen sind. 2015 wurden beide mit dem Otto-Lörke-Preis ausgezeichnet, eine Ehrung für die Reiter, Besitzer und Ausbilder der besten Nachwuchs-Grand-Prix-Pferde ihres Jahrgangs. 2015 gewann Emilio mit Isabell Werth den Louisdor-Preis, Cosmo wurde Zweiter mit Sönke Rothenberger im Sattel. In Hagen a.T.W. starteten beide Paare Ende April diesen Jahres in die Grüne Saison. Am Ende stand der zehnjährige KWPN-Wallach Cosmo in der Siegerehrung vorne. In der ersten Dressurprüfung der diesjährigen Deutschen Meisterschaften im sauerländischen Balve hatte heute wieder der elfjährige Westfale Emilio (von Ehrenpreis - Cacir AA) die Nase vorn. Mit Abzügen in der Galopptour erreichten er und Isabell Werth 82 Prozent.
,,Ich bin echt zufrieden", sagte die zwölffache Deutsche Meisterin, die im vergangenen Jahr mit Weihegold den Titel im Grand Prix Special gewann. Die Oldenburger Stute fällt in diesem Jahr wegen einer Entzündung für die DM aus. Nun übernimmt Emilio das Siegen für seine Stallkollegin. ,,Es war eine super sichere Prüfung, ich bin aber auch nicht mit dem letzten Risiko geritten", sagte Werth. ,,Die Pirouetten waren heute spitze, das war mir wichtig. Der Fehler beim Aufnehmen im starken Galopp geht klar auf meine Kappe. Ansonsten war das eine sehr schön fließende und harmonische Prüfung."
Ebenso zufrieden war ihr Teamkollege von Rio, Sönke Rothenberger. Der 22-Jährige gilt mit seinem Cosmo nach den Ausfällen der Championatspferde Desperados, Showtime und Weihegold als einer der großen Favoriten auf die beiden DM-Titel in Grand Prix Special und Kür. ,,Ich lasse mich nicht von außen unter Druck setzen, sondern nehme mir immer selbst vor, das Beste zu geben", sagte Rothenberger. ,,Nach der ersten Piaffe hat sich Cosmo kurz vor etwas erschreckt, aber er war schnell wieder bei mir und hat sich weiter konzentriert. Die Piaffe hatte sich eigentlich super angefühlt, wie auch der gesamte Ritt. Cosmo hat sich noch einmal enorm verbessert." Rothenberger durfte sich bei der Siegerehrung doppelt freuen. Er gewann zusätzlich die Teilwertung für den Titel ,,Meggle Champion of honour", eine Auszeichnung für den besonders harmonischen Umgang mit dem Partner Pferd im Stall, auf dem Vorbereitungsplatz und im Prüfungsviereck. ,,Das ist natürlich eine große Ehre für mich. Dieser Verdienst gilt aber auch Jonny (Hilberath, Disziplintrainer Dressur), der mich sehr unterstützt."
Cosmo und Emilio waren noch vor dem Einsetzen des Regens gestartet. Anabel Balkenhol (Rosendahl) bekam bei der Vorstellung ihres routinierten Dablino FRH (von De Niro - Wanderbursch) den ersten großen Regenschauer ab. Sie belegte mit dem 17-jährigen Fuchs den siebten Platz (74.180 Prozent). Bereits als zweite Starterin musste sie mit ihrem zehnjährigen Trakehner Hengst Heuberger TSF (von Imperio - Michelangelo) ins Viereck. Für diese Vorstellung vergaben die Richter 74.220 Prozent. Das bedeutete Rang sechs. Davor platzierte sich ein weiteres Paar aus dem A-Kader - Fabienne Lütkemeier (Paderborn) und ihr ebenfalls zehnjähriger bayerischer Wallach Fabregaz (von Florestano - Ragazzo). Die beiden erhielten 74.380 Prozent. Fabregaz und Heuberger sind übrigens die beiden aktuellen Otto-Lörke-Preisträger.
Triefend nass beendete auch Dorothee Schneider (Framersheim) ihre Grand-Prix-Prüfung. Nach dem Ausfall ihres Spitzenpferdes Showtime, das sich nach einer Verletzung noch im Aufbautraining befindet, setzt sie in Balve auf Sammy Davis jr., einen bayerischen Hengst von San Remo - Wenckstern. Der Elfjährige, amtierende Louisdor-Preisträger, trotzte dem Regen und zeigte eine routinierte Runde mit Abzügen in den Pirouetten. Ihr Ergebnis von 76.040 Prozent bedeutete Rang vier und lässt Schneider für die kommenden beiden Tage hoffen. Am Samstagvormittag steht die Entscheidung im Grand Prix Special auf dem Programm und damit die erste Medaillenvergabe. In der Grand Prix Kür werden die Medaillen am Sonntag vergeben. jbc
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