Reitertage Hagau: Sieg für Maximilian Weishaupt im Großen Preis

Foto: Max Weishaupt und Casall auf dem Weg zum Sieg - Fotograf: Christina Schweiger

Foto: Max Weishaupt und Casall auf dem Weg zum Sieg - Fotograf: Christina Schweiger

Maximilian Weishaupt und sein 13jähriger Holsteiner Casall haben schon öfter bewiesen, dass mit ihnen zu rechnen ist. Bei den Reitertagen Hagau am vergangenen Wochenende lief das Duo aus Jettingen zur Hochform auf. Am Sonntag im Großen Preis der AUDI AG auf Drei-Sterne-S-Niveau schnappten sie sich in einem atemberaubenden Stechen den Sieg. Bereits am Samstag hatten Weißhaupt und Casall die Konkurrenz im Hauptspringen auf Zwei-Sterne-S-Niveau souverän hinter sich gelassen. Im Großen Preis blieben nur vier der 33 Teilnehmer im selektiven Grundparcours fehlerfrei, unter ihnen der noch unbekannte Basile Bettendorf und der erst achtjährige Levistano-Sohn Liroy 30. Als erste Starter im Stechen setzten sie die Konkurrenz mit einem schnellen, aber kontrollierten Null-Fehler-Ritt gewaltig unter Druck und kamen am Ende mit rund eineinhalb Sekunden Rückstand auf den zweiten Platz – für Bettendorf eine mehr als gelungene Premiere auf den Reitertagen. Der junge Mann entstammt einer Reiter- und Züchterfamilie aus Luxemburg, ist seit einigen Monaten für den Stall Steindl in Pfaffenhofen tätig und reitet seit Kurzem für den PSV St. Georg Ingolstadt-Hagau. Liroy 30 wurde von seinem Vereinskollegen Hans-Günther Goskowitz in den Sport gebracht und bis zur Klasse S gefördert.

 

Markus Lindenmeier (Gut Weihersmühle) und sein bayerischer Wallach Estero Bay mussten vor dem Stechen um den Großen Preis einen „Boxenstopp“ einlegen. Der sprunggewaltige Schimmel hatte im Umlauf ein Eisen verloren, das vom Turnierschmied in Windeseile wieder aufgenagelt wurde. In der Endrunde blieb die Uhr bei nur 43,45 Sekunden stehen. Das hätte für den Sieg gereicht, aber eine Stange war gefallen – Platz drei. Auch die schwäbische Züchtertochter Lisa Zoller aus Zoltingen mit ihrem erst achtjährigen Holsteiner Hengst Casino Royal machte ihre Sache hervorragend. Mit einem Abwurf im Stechen platzierte sich das Paar an vierter Stelle.

 

Kirsten Schweiger wird Dritte im Bayernchampionat

 

Die Teilnehmer kamen nicht nur aus ganz Deutschland, sondern auch aus verschiedenen europäischen Ländern, aus den USA und Puerto Rico. Top-Sport mit internationalem Flair, das schöne Ambiente und die familiäre Atmosphäre lockten auch in diesem Jahr über vier Turniertage geschätzte 4.000 bis 5.000 Zuschauer an. Mandy Jahnsmüller, Kommunikation Kultur und Sport der AUDI AG, besuchte die Reitertage Hagau zum ersten Mal. „Ich hatte bisher nichts mit Pferdesport zu tun, aber diese Veranstaltung macht Spaß. Ich komme gerne wieder“, versprach Jahnsmüller.

 

In der zweiten Qualifikation zum Bayernchampionat der NÜRNBERGR Versicherungsgruppe am Freitag setzte sich Patrick Afflerbach (Königsbrunn) mit Cassito vor Edwin Schmuck (Illertissen) mit Aclatron. Die 22jährige Kirsten

 

Schweiger freute sich auf ihrem Hausturnier über einen ihrer bisher größten Erfolge. Mit Coriander belegte sie den dritten Platz. Das Finale der Youngster Tour entschied der achtjährige Oldenburger Prämienhengst Laughton 3 mit Stefan Naaber vom Reitsportzentrum Massener Heide für sich. Knapp dahinter rangierte Tim Hoster (Pfullendorf) mit dem Hannoveraner Satisfaction I-Sohn Stuntman V vor Barbara Steurer-Collee auf der Holsteiner Calido I-Tochter Carissima. Den Sieg in der Qualifikation zum EquiTerr-U21-Springcup 2017 sicherte sich Tim Hartlaub aus Großostheim mit dem elfjährigen Oldenburger San Francisco 21. Die erste Abteilung der Qualifikation zum LVM Bavarian Youngster Cup 2017 entschied Detlev Kaiser jun. mit dem siebenjährigen niederländischen Indorado-Sohn Free Falling für sich. Die zweite Abteilung dominierte Maximilian Weishaupt mit der siebenjährigen bayerischen Con Chello-Tochter Con Caya aus der Zucht seines Vaters Josef Weishaupt.

 

Drei S***-Siege für Dressurreiter Uwe Schwanz

 

In der Dressur war an diesem Wochenende Uwe Schwanz das Maß der Dinge. Der Pferdewirtschaftsmeister, der mit seinen Pferden und Schülern auf dem Waldhauser Hof in Sauerlach zu Hause ist, verbuchte drei Siege. Mit dem neunjährigen Hermes 134, den er beim Internationalen Pfingstturnier in Wiesbaden für das Finale des Louisdor-Preises qualifizierte, gewann der zweimalige Deutsche Meister der Berufsreiter im vielseitigen Reiten den Grand Prix der Gothaer Versicherungen. Mit dem elfjährigen Dante 78 wurde er Zweiter.

 

Am Abend zur Grand Prix-Kür der Sparkasse Ingolstadt Eichstätt waren die Zuschauerplätze dicht besetzt. Vier Paare gingen ins Viereck, eines davon außer Konkurrenz. Petra van Esch war mit Fido Dido Vorreiterin, da sie den Grand Prix, die Qualifikation, nicht beendet hatte. Der Niederländerin gefiel es offensichtlich. „Das Publikum und die Atmosphäre sind toll. Die 700 Kilometer Anfahrt haben sich auf jeden Fall gelohnt“, sagte sie. Den Prix St. Georges der Kleinen Tour hatte sie mit ihrem neunjährigen Nachwuchspferd Fiji gewonnen. In der Grand Prix-Kür siegte Uwe Schwanz im Sattel von Dante knapp vor Andrea John (RA München) mit Esperanto, der sich frisch und konzentriert zeigte. Als zusätzliches Schmankerl demonstrierte Turniersprecher Arnaud Petit mit seiner Stute Danone san Lourenco eindrucksvoll die Doma Vaquera-Arbeit mit der Garrocha, eine Reittradition aus Südeuropa.

 

Am Sonntag freute sich Uwe Schwanz über seinen dritten Sieg, diesmal mit Fifth Avenue 6 in der Wertung für die „Stars von Morgen“, einer Turnierserie für junge Grand Prix-Pferde und -Reiter auf Drei-Sterne-S-Niveau. Der Pferdewirtschaftsmeister gehört in Hagau zu den Stammgästen. „Als ich 1982 meine Ausbildung in Bayern begonnen habe, gab es die Reitertage schon. Wenn ein Verein mit seinen Mitgliedern ein Turnier über so viele Jahrzehnte ausrichtet und immer weiter verbessert, ist das eine große Leistung.“

 

Neben dem großen Sport in Viereck und Parcours begeisterten zahlreiche qualitätsvolle Nachwuchspferde bei den Qualifikationen zum Bundeschampionat und bei den Bayerischen Landeschampionaten, die zum dritten Mal bei den Reitertagen Hagau stattfanden. „Es waren wieder vier gelungene Turniertage mit vielen sportlichen Höhepunkten“, waren sich Reiter, Richter und das Organisationsteam um Georg Schweiger einig.

 

Alle Ergebnisse kann man im Internet unter www.grabmayer.de herunterladen. ClipMyHorse TV war an allen Tagen live dabei. Die Prüfungen sind archiviert und können in der Mediathek unter www.clipmyhorse.tv angeschaut werden

 

PM

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