Foto: Jesse Luther (GER) & Tibro - Fotograf: Fotodesign gr. Feldhaus
(Hagen a.T.W.) Am Finaltag der Future Champions wurden im Hagener Springstadion die Großen Preise der Jungen Reiter und Ponyreiter ausgetragen und bescherten den deutschen Springreitern Jesse Luther und Lars Berkemeier den jeweiligen Sieg.
Im Großen Preis der Jungen Reiter, Preis der Hof Kasselmann GmbH & Co. KG, bewies Jesse Luther aus dem schleswig-holsteinischen Wittmoldt im Kreis Plön Nervenstärke und sicherte sich als letzter Teilnehmer im Stechen den Sieg in 40,16 Sekunden. Im Sattel des 16-jährigen niederländisch gezogenen Lux-Wisconsin-Nachkommen Tibro ergatterte der 19-jährige damit die letzte goldene Schleife im Springen bei den Future Champions.
Luther, der 2016 sein erstes Jahr in der Altersklasse der Jungen Reiter unterwegs ist, konnte mit seinem Siegesritt erneut Teamkollegin Theresa Ripke schlagen. „Das freut mich besonders, denn sonst war ich nie besser als Theresa – beim Preis der Besten in Warendof Ende Mai habe ich es das erste Mal geschafft“, schmunzelte der Sieger, der in Warendorf Silber vor Ripke holte. Die Steinfelderin brauchte mit ihrem Holsteiner Wallach Calmado von Casall 40,66 Sekunden und verwies damit die dritte Teilnehmerin im Stechen, Megane Moissonier aus Frankreich mit Queffelec Drop auf den Bronzerang. Vierte wurde die Schwedin Hedda Wallin mit Ultima vor Tobias Bemermann aus Oyten mit Quinturo – beide hatten sich aufgrund eines Zeitfehlers im Umlauf nicht für das Stechen qualifiziert.
Den Großen Preis der Ponyreiter, Preis der Performance Sales International GmbH, sicherte sich Münsteraner Lars Berkemeier mit Luna S. Der 14-Jährige schaffte es als einziger der fünf Teilnehmer im Stechen „null“ zu bleiben und verwies die Konkurrenz aus Frankreich und Irland auf die Plätze zwei bis fünf. Die schnellste Stechrunde lieferte Frankreichs Nina Mallevaey mit Rexter D´or, landete aber aufgrund eines Hindernisfehlers auf dem zweiten Rang vor dem Iren Harry Allan mit Cassandra Van Het Roelhof, der ebenfalls vier Strafpunkte kassierte. Auf Rang vier und fünf kamen Charlotte Lebas und Sara Brionne, die beide für Frankreich im Stechen antraten und 13 und 15 Strafpunkte verbuchen mussten.
Berkemeier, der erstmals bei den Future Champions am Start war, habe noch nie so etwas Großes gewonnen, wie heute hier in Hagen. „Ich hatte es mit starker Konkurrenz und einem anspruchsvollen Parcours zu tun.“ Mit seinem Pony Luna S, mit der er vor drei Jahren in Springen der Klasse E angefangen hat, mache er sich jetzt sogar Hoffnungen auf eine Nominierung zur Europameisterschaft, gab Berkemeier zu.
Dem Sieger des Großen Preises der Ponyreiter kam heute sogar noch eine zweite Ehre zugute. Reitmeister Lutz Merkel, der für Deutschland bereits 54 Nationenpreise bestritten hat und von 1987 bis 2002 Bundestrainer der deutschen Ponyspringreiter war, stiftete hier bei den Future Champions eine ganz besondere Gerte für den Sieger, die ab sofort als Wanderpokal fungieren soll. Der mittlerweile 79-Jährige, hatte sie 1973 beim Großen Preis von Nizza aus den Händen der ehemaligen US-Schauspielerin Grace Kelly erhalten. Nun übergab Merkel seine Gerte persönlich an Lars Berkemeier. „Das ist wirklich eine Ehre“, freute sich der Sieger gleich doppelt.
Deutsche Dressurreiter präsentieren sich weiter an der Spitze
Auch in beiden Dressurstadien der Future Champions standen heute die Finalprüfungen für die Altersklassen Junioren und Ponyreiter auf dem Programm. Wie bereits in den vorangegangenen Turniertagen zeigten sich die deutschen Teilnehmer mit guten Leistungen und ließen die Gäste aus dem Ausland - mit wenigen Ausnahmen - hinter sich.
Semmieke Rothenberger zeigte im Sattel der neunjährigen Don Crusador-Tochter Dissertation einmal mehr ihr Können. Mit ihrer neuen Kür ritt die Bad Homburgerin im CDIOJ Kür-Finale der Junioren, Preis der Liselott und Klaus Rheinberger-Stiftung, zu 79,125 Prozent. „Für das erste Mal bin ich gut zufrieden“, erklärte die 16-Jährige, die ihre Kür-Musik erst am Donnerstag bekommen hatte. „Ich habe drei Wochen Linien geübt – in Kombination mit Musik war es heute eine Premiere.“ Hinter Rothenberger reihten sich Hannah Erbe aus Krefeld mit Carlos (77,417 Prozent) und Rebecca Horstmann aus Ganderkesee mit Friend of mine (74,500 Prozent) in die Rangierung ein. Erneut rangierten die Junioren damit vor Camilla Andersen, Karoline Rohmann und Celine Rorbaek Silfen, die für Dänemark angetreten waren.
Das Kür-Finale der I-Tour für Junioren, Preis der Firma Ascot Reitsportartikel, machten mit Luca Michels aus Heimbach (75,833 Prozent), Maike Mende aus Nordwalde (74,625 Prozent) und Wallenhorsterin Alexa Westendarp (74,583 Prozent) erneut die deutschen Teilnehmer unter sich aus – gefolgt von Anne Mette Lyager (72,000 Prozent) aus Dänemark.
Die 14-jährige Tabea Schroer aus Bad Homburg, die in der Qualifikation für das Finale Rang zwei hinter Inga Katharina Schuster belegte, ritt heute im CDIOP Kür-Finale der Ponyreiter zum Sieg. Mit 79,208 zeigte sie im Sattel von Danilo einen Ritt, der den Richter zwei Punkte mehr wert war, als der von Schuster. Mit NK Cyrill wurde die Frankfurterin mit 79,042 Prozent bewertet. Der dritte Platz ging an Lucie-Anouk Baumgürtel die mit Massimiliano zu 78,333 Prozent ritt und damit die beiden Däninnen Sara Aagaard Hyrm und Kristian Würtz Green auf die Folgeränge verwies.
Das Finale in der I-Tour der Ponyreiter, das ebenfalls in einer Kür ausgetragen wurde, war die Ausbeute von Luna Laabs aus Ahlen vor Katharina Ottenweß aus Cappeln und Eilee Henglein aus Wassermungenau.
PM