Marbach, 12.08.2017 (Förderverein Marbach, Löhr). Einer der besonderen Höhepunkte des Turniers ist mit Sicherheit das Finale des Süddeutschen Berufsreiterchampionats. Von anderen Finalprüfungen unterscheidet es sich immens, denn die Profis müssen sich auch auf den Pferden ihrer Mitbewerber beweisen. Und das in der Schweren Klasse – gar nicht so einfach. Nur fünf Minuten bleibt den Reitern, sich auf das fremde Pferd einzustellen. Das einzige was verändert werden darf, ist die Länge der Steigbügel. Und obwohl die Reiter in dieser Prüfung als Konkurrenten antraten, gaben sie sich gegenseitig Tipps und Hilfestellungen. Ein unbekanntes Pferd, mit einem fremden Sattel in so kurzer Zeit korrekt vorzustellen würde manch einen in Verlegenheit bringen. Nicht jedoch Ilona Kress. Sie steigerte ihre Leistung von Prüfung zu Prüfung und konnte schließlich das Finale für sich entscheiden. Auf allen drei Pferden lieferte sie die beste Leistung ab. Knapp geschlagen geben musste sich Marc Torsten Gerhardt, der mit Fehlern in den fliegenden Galoppwechseln zu kämpfen hatte. Petra Rampe sicherte sich Rang drei. Als bestes Pferd wurde Marc Torsten Gerhardts Sister Sunshine geehrt.
Die Ponyreiter rockten mit fetziger Musik am Nachmittag die Hengstparadearena. Rock, Pop und Musik aus den aktuellen Charts untermalten die selbst kreierten Küren. Die Vorstellung von Moritz Treffinger gefiel dem Richterkomitee am besten – er wurde mit dem Titel „Pony- Dressur-Master Baden-Württemberg 2017“ belohnt.
Bei der Qualifikation zum Gert-Gussmann Cup, einer Dressurpferdeprüfung der Klasse A für vierjährige Pferde, hatte Margit Hagel (RFV Zollenreute) mit Grandello die Nase vorne. Andrea Dlugos (RSG Ostalb) folgte mit Sahnehäubchen auf Platz zwei, vor Meike Lang (RV Winnenden) mit L’ansamur. Das Finale dieser Turnierserie wird im November im Rahmen des Marbacher Wochenendes ausgetragen.
Momentan unschlagbar: Nachdem sie bereits die Qualifikationsprüfungen in Böblingen und Nürtingen für sich entscheiden konnte, siegte Jana Schlotter (LRFV Weil der Stadt) auch bei der Marbacher Einlaufprüfung zum FAB Amateurcup. Die amtierende baden-württembergische Meisterin der Jungen Reiter zieht mit ihrem Rubin-Renoir als Favoritin in das morgige Finale ein. Die silberne Schleife erhielt Julia Schneider (RFV Rottweil) mit Rockingham, gefolgt von Angela Kraut (RV Balingen) im Sattel von Royal Ulan. Besonders beeindruckend: sowohl Jana Schlotter, als auch Julia Schneider sind erst 19 Jahre alt und behaupten sich in einem starken Teilnehmerfeld mit vielen Routiniers.
Diejenigen Amateure, die sich nicht für den Amateurcup qualifizieren konnten, hatten dennoch in einer weiteren S*-Dressur die Möglichkeit das Marbacher Ambiente zu genießen. Im Preis der Familie Schade hatte die Mannheimerin Madeleine Grimminger mit Heros die besten Noten. Sie überzeugte die Richter und verwies Mona-Sophie Bimmel (PSG Wellerhof Aspach) mit Dana auf Platz zwei. Der Südkoreaner Young Shik Hwang (RFV Herbertingen) konnte sich unter den strengen Augen seines Trainers Martin Schaudt auf Sir-Scolari den dritten Rang sichern.
Der Kurz Grand Prix, eine S***-Dressur, ist buchstäblich die Hauptprobe für die anspruchsvollste Prüfung des Marbacher Dressurfestivals, dem Grand Prix de Dressage, der traditionell am Sonntagnachmittag stattfindet. Beste Chancen hat dabei sicherlich Alexandra Stadelmayer (RV Geislingen/Steige), die mit ihrem qualitätsvollen dunkelbraunen Hengst Lord Lichtenstein den Kurz Grand Prix für sich entscheiden konnte. Katrin Burger (RV Sindelfingen), die Vorjahressiegerin im Grand Prix rangierte sich mit Salazar auf Rang zwei, gefolgt von Christina Boos (RC Gut Weiglschwaig) mit ihrem Lobenswert.
Wenn man sich auf dem Marbacher Turnierplatz umsieht, muss man feststellen das über 90 Prozent der Reiter der Damenwelt angehören. Die wenigen männlichen Reiterkollegen die hier sind, haben aber einiges auf dem Kasten! Moritz Treffinger hat im Finale des Pony-Dressur-Master sein Können zum wiederholten Male unter Beweis gestellt. Der amtierende Landesmeister siegte mit knapp 100 Punkten Vorsprung und wird damit der erste männliche Pony-Dressur Master.
Für viele bleibt es ihr Leben lang ein Traum: die Verleihung des Goldenen Reitabzeichens. Das begehrte Abzeichen – welches im Reitsport einem Ritterschlag gleichkommt – kann nämlich nur aufgrund von Erfolgen in der Schweren Klasse verliehen werden. Ganze zehn Siege in der Schweren Klasse sind die Voraussetzung für die Verleihung. Für Marc Torsten Gerhardt ging dieser Traum heuer in Erfüllung. Die Verleihung fand im Anschluss an die Ehrung des Süddeutschen Berufsreiterchampionats 2017 statt.
Neben den sportlichen Wettkämpfen gibt es Gestütsführungen an allen Turniertagen um 13:30 und 15:00 Uhr. Der Eintritt zum Turnier ist frei.
Weitere Informationen finden Sie auf unserer Internetseite www.dressurfestival-marbach.de.
PM