Foto: Da lacht auch Cassandra Orschels Wallach Herzblatt – Landesturnier bei bestem Wetter - Fotograf: Janne Bugtrup
(Bad Segeberg) Deutschland, Kolumbien, Dänemark auf den Plätzen eins bis drei – das klingt sagenhaft international und spiegelt tatsächlich das Ergebnis der ersten Meisterschaftswertung Springen für Schleswig-Holstein/ Hamburg wieder. Das kleine Bundesland zählt qualitativ zu den großen Regionen in Pferdezucht und –sport und ist deshalb ein durchaus begehrter Standort für Profis und solche, die es werden wollen. In Bad Segeberg ist es deshalb auch „ganz normal“, wenn Dänen oder Schweden Landesmeister werden…
Ein Lüneburg kommt selten allein…
Der Sieger der ersten Wertung zur Landesmeisterschaft Springen der Herren heißt Lüneburg, kommt aus Hetlingen und ist nicht der Derbysieger, sondern dessen „großer“ Bruder. Rasmus Lüneburg gewann mit der neun Jahre alten Stute Quintana das erste S*-Springen, in dem genau 66 Reiter und Reiterinnen antraten. „Wir haben sie seit sie vier Jahre alt ist ausgebildet und sie fängt jetzt gerade an die größeren Kurse zu gehen,“ so Lüneburg. Quintana war als sechsjährige Stute auch schon Siegerin des Landeschampionats der Springpferde. Der Schleswig-Holsteiner setzte sich in 66,84 fehlerfreien Sekunden fast eine Sekunde schneller an die Spitze als Manuel Espinosa Pla aus Kolumbien mit Cento per Cento, der in Lentföhrden „seine Zelte“ aufgeschlagen hat. Der dritte Platz ging an Philip Loven und Ulonka N. Der Däne startet für den RV Concordia an der Miele in Meldorf. Und dann folgten auch schon Nord-Promis auf den nächsten Plätzen mit Inga Czwalina (Fehmarn) und Carsten-Otto Nagel (Wedel).
Knapp zwei Stunden später hatten die Damen „alles fertig“: Manuela Kisse, 27-jährige „Neu-Lübeckerin“ gewann mit Arielle die erste Meisterschaftswertung der Springreiterinnen. Und das Siegerpaar im Großen Preis von Fehmarn, Cassandra Orschel (Lentföhrden) und Herzblatt folgte auf Rang zwei. Genau diese Prüfung hatte sich auch Inga Czwalina ausgesucht für die erst sieben Jahre alte Stute Cubra Libre – die Amazone von der Insel Fehmarn hat gewissermaßen „zwei Eisen“ im Feuer.
Bei den Jungen Reitern/ U25 taucht ganz vorn ein bekannter Name auf. Claas Hermann Romeike aus Nübbel, Sohn des Doppel-Olympiasiegers in der Vielseitigkeit 2008, Hinrich Romeike, gewann mit Quantas die erste Wertung. Das Pferd stammt übrigens aus der Zucht von Jens Ritters, Krumstedt. Da gibt es eine Parallele, denn Hinrich Romeikes Olympiasieger Marius stammt aus dem gleichen Züchterstall.
Mehr Zeit ließen sich die Dressurasse in Bad Segeberg, wobei das in der Natur der Sache liegt: Mit einem Kurz-Grand Prix (1. Meisterschaftswertung) ist man nicht so schnell fertig wie mit einer Runde im Parcours und wenn doch, ist definitiv etwas schief gegangen. Titelverteidiger Nuno Palme E Santos, Portugiese aus Wedel, hielt mit Rose Response lange die Führung, musste allerdings dann Wolfgang Schade (Hamburg) und Willi Wacker vorbeiziehen lassen.
Die Junge Reiter-Dressurmeisterin des Jahres 2013, Ninja Rathjens aus Barmstedt, ließ mit ihrem 14 Jahre alten Renoir keinen Pluspunkt im Sand liegen und gewann die erste Wertung vor Lea-Catharina Baar (Husberg). Auch Juniorenmeisterin Franziska Schwiebert (Kattendorf) ging mit Fürst Rohan auf „ Nummer Sicher“ und gewann die erste Wertung mit mehr als 72 Prozent.
Am Samstag wird es richtig voll auf dem Gelände, denn dann treten ab 08.00 Uhr die Junioren-Teams aus ganz Schleswig-Holstein zum Abteilungsreiten an. Sage und schreibe 35 Reitabteilungen haben im Jahr 2014 gemeldet und garantiert gibt es jede Menge Aufregung im Vorfeld….
PM