Dramatisches Stechen entscheidet über den Sieg im schwedischen Nationenpreis
Fasterbo (fn-press). Den Nationenpreis Springen der starken Europa-Division I im schwedischen Falsterbo beendete die deutsche Mannschaft nach Stechen mit Irland und den Niederlanden auf dem zweiten Platz. Bundestrainer Otto Becker (Sendenhorst) hatte André Thieme (Plau am See), Markus Beerbaum und Ehefrau Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) sowie Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) eingesetzt. Ehepaar Beerbaum präsentierte sich überragend: Beide blieben in den beiden Umläufen des Nationenpreises fehlerfrei.
Der Nationenpreis von Falsterbo zählt zu jenen sechs Turnieren, auf denen die deutschen Reiter sich die Qualifikation fürs hoch dotierte Finale der ,,Länderspiel"-Serie Ende September in Barcelona sichern können. Mit Platz zwei hat Deutschland sein Punktekonto schön aufgebessert. Im ersten Umlauf des Nationenpreises gelang Meredith Michaels-Beerbaum mit ihrer neunjährigen niederländischen Nachwuchshoffnung Daisy ebenso eine Nullrunde wie ihrem Ehemann Markus, der im Sattel des früher von seiner Frau gerittenen Oldenburger Wallachs Comanche (v. Coupe de Coeur) Patz genommen hatte. Nach 13 Jahren gingen die Zwei erstmals wieder gemeinsam in einem Nationenpreis an den Start.
Andre Thieme und der Holsteiner Hengst Conthendrix kassierten in der ersten Runde einen Abwurf, Janne Friederike Meyer und der belgische Wallach Goya wurden mit zwei Hindernisfehlern das Streichergebnis. Im zweiten Umlauf wurden die Karten neu gemischt: Das deutsche Team agierte souverän und fügte seinem Konto nichts hinzu. Ehepaar Beerbaum blieb erneut fehlerfrei, Janne Meyer ebenso. Mit insgesamt nur vier Fehlerpunkten rangierte die Equipe gleichauf mit den Teams aus Irland und den Niederlanden. Bundestrainer Otto Becker ,,guckte" Markus Beerbaum fürs Stechen aus. Der 46-Jährige, der vor einigen Monaten wieder in den Turniersport zurückgekehrt ist, machte seine Sache super: Fehlerfrei in 47,8 Sekunden passierte er mit Comanche die Ziellinie. Dennis Lynch (Irland) patzte mit dem Hannoveraner All Star an einem Hindernis (4/46,65), so dass der letzte Reiter im Stechen, Jur Vrieling, die Entscheidung herbeiführen musste: Der Niederländer und sein belgischer Hengst Glasgow überwanden die Ziellinie schneller als die Mitbewerber (0/46,35). Dies bedeutete den knappen Sieg für die Oranje-Abordnung. Bundetrainer Otto Becker war jedoch rundum zufrieden mit seiner Equipe: ,,Das war ein super Turnier. Nach dem ersten Umlauf rangierten wir an dritter Stelle, und dann brachten uns die Nullrunden von Meredith, Markus und Janne richtig nach vorne. Markus hat mit kontrolliertem Risiko das Stechen geritten. Kompliment an die Beerbaums, Meredith hat mit ihrer jungen Stute enorm überzeugt und Markus war große Klasse. Die Zwei sind zu Recht total happy, und ich bin es auch."
Die weiteren Plätze im Nationenpreis belegten die Teams aus Italien (9), den Vereinigten Staaten und Schweden (jeweils 12, Platz 5), Schweiz (20) und Norwegen (30). hen