In dieser Saison hat sich die Anzahl der Teams bei der Global Champions League (GCL) von 12 auf 18 Mannschaften erhöht. Die weltweit besten Springreiter fiebern den 15 Events entgegen, die in von April bis November auf dem Turnierplan stehen.
Inmitten der hochmodernen Reitanlage Tops International Arena in Valkenswaard (Niederlande) sprachen Jan Tops (Präsident und Mitbesitzer der Global Champions Tour und Mitbegründer der Global Champions League) und Frank McCourt (Mitbesitzer der Longines Global Champions Tour und Mitbegründer der Global Champions League) vor Medienvertretern über die kürzlich von der FEI erteilte Bewilligung der GCL Serie, über das Wachstum des Springsports weltweit und die daraus resultierenden Möglichkeiten für die Reiter. Die beiden GCT-Repräsentanten hatten Ingmar de Vos, den Präsidenten der FEI (Internationale Reiterliche Vereinigung), eingeladen, um die Fragen der Journalisten aus Sicht der FEI zu beantworten.
Jan Tops eröffnete die Runde und sagte: „Im vergangenen Jahr starteten wir mit 12 Teams in der GCL. Unser Ziel ist es, innovative Ideen auch für die Reiter umzusetzen. Wir bringen die verschiedenen Länder zusammen, bieten eine größere Plattform weltweit – sind in der Zusammensetzung der Teams nicht auf die Nationen fokussiert. Unsere Vision ist, unseren Sport für noch mehr Fans und ein noch größeres Publikum zugänglich zu machen. Die jetzige Erhöhung der Teams auf 18 zeigt, dass das Interesse der Teambesitzer gewachsen ist. Das ist phantastisch.“
Das neue GCL Format, das nun von der FEI bewilligt worden ist, eröffne Spielraum für leidenschaftliche Rivalitäten und taktische Teamentscheidungen, gepaart mit Topsport: „Jede Etappe wird zu einer Meisterschaft. Wir haben die besten Teammitglieder, es wird vom Teammanager entschieden, welche beiden Reiter seines Teams jeweils an den Start gehen werden. Das bedeutet weniger Stress für Reiter und Pferde. Die Pferde werden nicht überfordert. Wir haben eine gute Situation für die Pferde geschaffen, die nun auch eine Pause haben können.“ Tops erläuterte damit eine Regeländerung: „Das Reglement sieht jetzt vor, dass sowohl die Pferde als auch die Reiter an den beiden Turniertagen der GCL bei jeder Etappe gewechselt werden können. Wir haben normalerweise drei Reiter bei jedem Event, man setzt nur zwei davon ein, so kann ein Wechsel stattfinden. Das macht es noch spannender, so wie beim Fußball. Wir können die Zuschauer daran teilnehmen lassen – es kann sich alles total ändern, von einem auf den anderen Tag.“
Jan Tops sprach sich für die Wichtigkeit aus, den Springsport weiter zu entwickeln und damit einen Schritt in die Zukunft zu gehen, um den Sport in der modernen Welt zu etablieren. Er sagte, damit haben Topreiter die Möglichkeit, in den Teams aufzutreten, Weltranglistenpunkte zu sammeln und mehr Preisgeld zu verdienen, wie es in anderen Sportarten schon geschieht. Die Möglichkeiten für junge Reiter, an der Serie teilzunehmen, zu lernen und an der Entwicklung mitzuarbeiten, sei ein weiterer wesentlicher Bestandteil des gut durchdachten GCL Konzepts: “Wir haben jetzt etwa 30 Prozent der Teilnehmer im Alter unter 25 Jahren.“
Der Sport entwickelt sich und wächst auf über 1500 Springturniere im Jahreskalender, sagte FEI Präsident Ingmar De Vos, der von weiterem Wachstum weltweit ausgeht: „Ich bin überzeugt davon, dass, wenn wir alle zusammenarbeiten - nationale Verbände, Turnierorganisatoren, Reiter und Pferdebesitzer - in der Lage sein werden, den Sport noch stärker zu machen als er derzeit ist.“
Jan Tops stimmte dem zu: „Wir tun alles, um das beste für den Reitsport zu machen. Ich bin sicher, wir haben eine große Zukunft vor uns. Ich bin sehr froh, dass die FEI unsere Vision bestätigt. 99 Prozent der Reiter, mit denen ich gesprochen habe, sind absolut glücklich damit." Beinahe 50 Prozent der 100 Top Reiter der Rangliste nehmen an den GCL Wettbewerben in dieser Saison teil. Mit der Entwicklung des Springsports und seinen vielfältigen Möglichkeiten zu Variation, so wie die GCL sie den Reiter gibt, meinte Tops, haben die Reiter jederzeit die Freiheit, die Events selbst auszusuchen, an denen sie teilnehmen wollen. Etwa, wenn diese mit dem Kalender für Nationenpreise kollidieren. Tops: „Darum haben wir diese Regel gemacht, dass zu jeder Zeit [der Chef D'Equipe] die Reiter zur Verfügung hat. Ich sehe darin kein Problem.“
Ingmar De Vos sprach über die Verpflichtung der FEI, das Wachstum des Sports zu stärken und ihn noch erfolgreicher zu machen, in dem mit den Veranstaltern zusammengearbeitet wird. Aber er stellte heraus, dass die FEI das Kartellrecht respektieren müsse und damit keine unfairen und unsportlichen Vorteile an FEI- eigene Veranstaltungen wie Nationenpreise oder die Weltcup Serien gegeben werden dürfe. Über die Vereinbarung zwischen GCL und FEI sagte er, diese sei in völliger Übereinstimmung mit den FEI Regeln und Regularien. Er sagte: „Wir sind ein Dachverband und wir müssen offen sein und auf die Fragen unserer Interessenvertreter hören.“
Frank McCourt, GCL Mitbegründer und ein führender US Unternehmer mit großer Erfahrung in Belangen des Sports, betonte die Wichtigkeit für den Springsport, moderne Ansätze fortzuführen und sich weiter in der modernen sportlichen Welt weiterzuentwickeln. Er sprach über die Einigung zwischen FEI und GCL und sagte: „Zum Glück fand diese statt und wir können nun den Sport weiter nach vorne bringen. Wir wollen zeigen, dass die Veränderungen sich positiv und konstruktiv auswirken werden.“ Er meinte weiter: „Ich habe niemals erlebt, dass bei einer Veränderung alle Seiten happy sind, es braucht Zeit, dies anzunehmen. Diese Einigung ist zustande gekommen, weil ein Rechtsverfahren anhängig war, da wir unseren Sport wachsen lassen wollen - und wir hatten eine Meinungsverschiedenheit. Innerhalb dieses Kontextes wurde eine Einigkeit erzielt. Wir sind froh darüber, denn wir wollten die FEI dabei mit im Boot haben.”
Die GCL sprach auch über Pläne, neue Formate innerhalb des digitalen Bereiches zu schaffen, um die wachsende Zahl an Fans zu informieren, zu unterhalten und sie miteinzubinden. Frank Mc Court: „Die Technik entwickelt sich und digitale Medien übernehmen die bisherigen Methoden der Kommunikation. Sie sind Teil der sportlichen Entwicklung in einer sich sehr rasch verändernden Welt.“ Mit dem Wachstum des Sports würden neue Möglichkeiten für alle geschaffen, mit neuen Sponsoren, höheren Preisgeldern und einer höheren Kapitalrendite für alle beteiligten Interessenvertreter. Ingmar de Vos betonte, dass gesponserte Teams „nicht neu“ sind, diese gab es schon zu früheren Zeiten.
Der holländische Spitzenreiter Maikel van der Vleuten, der 2016 für das Team Monaco Aces startete, sagte: „Ich ritt die ganze Saison in der Serie und ich habe das Gefühl, dass die Reiter dieses Format wirklich begrüßen. Ich bin sehr stolz, wieder in einem Team zu sein. Dies ist eine große Entwicklung für uns Reiter und für die Besitzer in unserem Sport. Meine Priorität ist auf die GCT und die GCL ausgerichtet, und auf die Möglichkeit, Nationenpreise zu reiten. Wir sind frei, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen.“
Weitere Informationen werden zeitnah bekannt gegeben
PM