Saisonauftakt für Ponyvielseitigkeitsreiter
Oudkarspel/NEC (fn-press). Helena Bottermann ist die Siegerin des CCIP2 im niederländischen Oudkarspel bei Amsterdam. Mit 31,7 Minuspunkten entschied die 15-Jährige aus Voerde mit Nibelungenheld den Saisonauftakt der deutschen Ponyvielseitigkeitsreiter für sich.
Helena Bottermann und ihr in der Familie gezogenes Pony waren die Einzigen, denen sowohl im Gelände als auch im abschließenden Parcours eine Nullrunde gelang. Damit rückten sie im Laufe der Prüfung von Platz zwölf nach Dressur und Platz drei vor dem Springen auf die Spitzenposition vor. Ebenfalls strafpunktfrei, wenn auch nicht ganz so schnell und dichter an der Optimalzeit blieb im Gelände Maxima Homola (Bad Homburg) mit Nutcracker. Die EM-Einzelreiterin des Vorjahres hatte damit zunächst die Nase vorn, fiel mit zwei Abwürfen im Springen allerdings auf Platz drei zurück. Mit einem Endstand von 38,5 Minuspunkten musste sie neben Bottermann auch Marie Schreiber (Gandekesee) mit Cool Man den Vortritt lassen. Diese konnte trotz einiger Zeitfehler auf der Geländestrecke und einem Abwurf im Springen ihren zweiten Platz aus der Dressur bis zum Schluss behaupten (34,9 Minuspunkte).
Für die deutschen Ponyvielseitigkeitsreiter war Oudkarspel die erste wichtige Prüfung auf dem Weg zu den Europameisterschaften in Bishop Burton, noch vor den offiziellen Sichtungen in Marbach und beim Preis der Besten in Warendorf. »Der größte Teil der EM-Kandidaten waren in Oudkarspel am Start. Darunter viele neue Paare, die hier vor allem Erfahrungen sammeln sollten«, sagt Fritz Lutter. Erfreut war der Bundestrainer vor allem darüber, dass in der Dressur alle ihre Leistungen aus der Winterarbeit und den Lehrgängen umsetzen konnten. »Es war aber klar, dass nicht alle ihre guten Positionen aus der Dressur bis zum Ende halten würden. Gelände und Parcours waren sehr anspruchsvoll, es gab jeweils nur vier Nullrunden. Da fehlt es dem ein oder anderen eben doch noch etwas an Routine.«
Noch nicht anfreunden kann sich Lutter mit dem neuen Berechnungssystem in der Dressur. Durch den Wegfall des Koeffizienten bei der Umrechnung der Prozente in Minuspunkte haben die Gelände- und Springergebnisse einen deutlich höheren Stellenwert. »Das ist in Drei- und Vier-Sterne-Prüfungen sicher sinnvoll und macht sie spannender. Im Basisbereich könnte es bedeuten, dass die reelle Grundausbildung an Wert verliert«, befürchtet er.
Die Ponyreiter waren nicht die Einzigen, die in Oudkarspel an den Start gingen. Eine deutsche Start-Ziel-Siegerin erlebte die Ein-Sterne-Vielseitigkeit (CCI1*) mit der ehemaligen Pony-Europameisterin und zweimaligen Gewinnerin des U15-Bundesfinales, Anna Lena Schaaf aus Voerde. Sie legte mit Fairytale ein Dressurergebnis von 81,1 Prozent (umgerechnet 18,9 Minuspunkte) vor, zu denen lediglich ein Abwurf im Springen hinzukam (Endstand 22,9). Damit verwies sie Melina Rytir aus Düsseldorf mit Fairy Tale CR mit neun Punkten Abstand auf Platz zwei (31,9). Auf dem dritten Platz landete Atsushi Negishi aus Japan mit Ventura de la Chaule JRA (34,0).
Beste Deutsche im CCI2* war Emma Brüssau aus Schriesheim, im vergangenen Jahr mit Donnerstag noch Mannschaftseuropameisterin und Deutsche Meisterin der Junioren. In Oudkarspel landete die Junge Reiterin mit Dark Desire GS mit 38,4 Minuspunkten hinter dem Japaner Kenki Sato mit Shanaclough Contadora (37,4) und Yoan Ferre aus Frankreich mit Spartacus de Pehurie (37,7) auf dem dritten Platz. Svenja Hansen (Bösdorf) verpasste mit Charly Brown wegen eines Abwurfs im Springen ganz knapp den Sprung aufs Treppchen. Sie wurde mit 38,8 Minuspunkten Vierte.
Keinen Podiumsplatz gab es für die Deutschen im CIC2*. Als bester Deutscher landete Arne Bergendahl aus Hamminkeln mit Checkovich auf Platz fünf (39,5). Der Sieg ging auf das Konto von Tim Lips mit Bayro (31,2). Als beste deutsche Junge Reiterin im Starterfeld belegte die ehemalige Vizeeuropameisterin Hella Meise aus Steinhagen mit First Flights Beauty den achten Platz (41,2).
Alle Ergebnisse unter www.rechenstelle.de.