Johanna Zantop und Jerome Robiné auf den Plätzen eins und zwei nach Dressur und Gelände
Bialy Bor/POL (fn-press). Eine wahre Flut an Titeln gilt es in diesen Tagen zu vergeben. Nicht nur in Aachen und Wiener Neustadt wird um Europameisterschaftsmedaillen gekämpft, sondern auch im polnischen Bialy Bor, wo die Vielseitigkeits-Junioren aus 16 Nationen zum Leistungsvergleich angetreten sind. Dabei schneiden die deutschen Paare bislang sehr gut ab: Nach Dressur und Gelände liegen sie in der Mannschaftswertung mit 36 Punkten Vorsprung vor dem Team aus Großbritannien und geben darüber hinaus auch in der Einzelwertung den Ton an.
Es ist ein vorwiegend aus EM-Neulingen besetztes EM-Team, das die deutschen Farben in Bialy Bor vertritt. Lediglich Jerome Robiné (Darmstadt) und Hanna Knüppel bringen Championatserfahrung aus den Vorjahren mit. Die Holsteinerin aus Kisdorf machte daher auch den Anfang fürs deutsche Team. Mit 41,6 Minuspunkten sei sie im Viereck allerdings zu schlecht weggekommen, so die Meinung der Mannschaftsführung. Dafür flogen sie und ihr Carismo nur so durchs Gelände, motivierten damit ihre Kollegen und brachten das Dressurergebnis sicher ins Ziel. Mit Romina Engelberth (Wiesloch) und High Speedy folgte direkt die zweite Nullrunde. Das entschädigte dafür, dass die Fuchsstute im Viereck etwas verspannt gewesen und das Paar mit 46,0 Minuspunkten etwas unter seinen Möglichkeiten geblieben war. Echtes Pech hatte allerdings Lara Schapmann. Der Ostbeveranerin, Dritte beim Preis der Besten und der Deutschen Meisterschaft, rannte ihr Quinzi Royal gegen Ende der Geländestrecke an einem Eckensprung vorbei, was sie 20 Strafpunkte und Zeit kostete. Dank des guten Dressurergebnisses hat sie dennoch ,,nur" 60,7 Minuspunkte auf dem Konto.
,,Das Gelände war schwer genug, es wurden reichlich Fehler gemacht. Wenn man bedenkt, dass wir hier fast nur mit unerfahrenen Paaren am Start sind, muss ich sagen: Sie haben das cool durchgezogen", lobte Julia Krajewski. Die angehende Diplom-Trainerin, in den vergangenen Jahren bereits mehrfach als Unterstützung von Bundestrainer Rüdiger Schwarz auf Championaten dabei, vertrat ihn in diesem Jahr zu Beginn ganz, da er zeitgleich mit der Dressur in Aachen für den Geländeaufbau verantwortlich zeichnet.
Den Vogel schoss die Schlussreiterin des deutschen Teams Johanna Zantop (Weilheim) mit Santana's Boy mit einer Dressur von 31,5 Minuspunkten ab. Im Gelände kamen gerade einmal 2,4 Zeitstrafpunkte hinzu, womit die Weilheimerin auch in der Einzelwertung das Feld mit Abstand anführt. ,,Johanna hat die Dressur förmlich zelebriert. Ich habe ihr vorher gesagt: Wenn Ihr hier gewinnen wollt, musst du hier jetzt was zeigen. Und genau das hat sie getan", sagte Julia Krajewski, Ihr am dichtesten kam der einzige junge Mann im Team: Jerome Robiné aus Darmstadt. Der EM-Dritte des Vorjahres, der mit Quaddeldou R als Einzelreiter am Start ist, fand in Bialy Bor zu seiner gewohnten Form zurück. Er beendete die Dressur mit 37,4 Minuspunkten und war schnell im Gelände unterwegs. Mit 39,4 Minuspunkten rangiert er auf Platz zwei. Ebenfalls eine gute Ausgangslage verschaffte sich die zweite Einzelreiterin, die Deutsche Meisterin Anais Neumann (Nürmbrecht) mit Pumuckel E. Sie startete mit 38,4 Minuspunkten im Gepäck ins Gelände und belegt mit 42,4 Minuspunkten den sechsten Platz.