Foto: Antonia von Baath und Amerina Sue - Fotograf: Tina Pantel
„Wie in Badminton!“ Ein größeres Kompliment hätte der CIC1*-Sieger Jerome Robiné den Veranstaltern des internationalen Vielseitigkeitsturnieres in Langenhagen-Twenge wohl nicht machen können. Tatsächlich hatte das Team vom Hof Münkel einmal mehr ein wunderbares Turnier auf die Beine gestellt mit liebevoll angelegtem Dressurviereck und Springplatz und vor allem einer fantastischen Geländestrecke über Felder, Wiesen und durch Wälder. „Das war vom Feinsten!“, lobten die Reiter den Veranstalter.
In Langenhagen fiel an diesem Wochenende gleich mehrere Entscheidungen, auch die im Finale des Krämer CDV Cups 2016. Abräumerin des Tages war Antonia von Baath (18), die mit Amerina Sue nicht nur beste CDV-Reiterin war, sondern auch noch Landesmeisterin der Junioren wurde – nicht zum ersten Mal übrigens. Aber da sie bei ihrem ersten Titelgewinn erst 13 Jahre alt war und nicht wusste, dass man internationale Prüfungen erst ab 14 bestreiten darf, wurde der Titel ihr nachträglich aberkannt. Die Gefahr bestand dieses Jahr nicht. Als Zweite der Gesamtwertung war sie ins Finale gestartet. Seit diesem Jahr ist der CDV Cup-Modus nämlich etwas anders: Bei jeder Station werden an die für den CDV Cup infrage kommenden Reiter Punkte für ihre jeweilige Platzierung verteilt (Platz eins = 12 Punkte, Platz zwei = 10 Punkte usw.), ebenso beim Finale, nur dass hier die doppelte Punktzahl vergeben wird. Man geht also mit Vorschusslorbeeren ins Rennen, aber das Blatt kann sich auch noch wenden. So kam es auch in Langenhagen – Antonia hüpfte auf Rang eins, Gesa Staas (17) reihte sich mit Donja dahinter ein, Georg von Schiller (17) wurde im Sattel von Choco Dritter, Platz vier ging an Henriette Hagemann (16) auf Concordia H vor Kim Yvette Kailing auf Saphira, Gesa Staas mit ihrem zweiten Pferd St. Stacy und Antonia von Baath mit Zweipferd My Avatar.
Antonia ist ein klassischer Fall von Pferdebesessenheit, meistens sitzt sie morgens schon vor der Schule auf dem ersten Pferd und macht nach der Schule weiter. Weder Amerina Sue noch My Avatar gehören ihr selbst. Sie reitet sie für deren Besitzer. Amerina Sue hat diese Saison einen fantastischen Lauf gehabt und war mit Antonia auch schon mehrfach auf Zwei-Sterne-Niveau am Start, aber noch nicht platziert, so dass die CDV Cup-Teilnahme kein Problem darstellte. Das mit den Zwei-Sterne-Platzierungen soll sich im kommenden Jahr ändern – so Amerina Sue nicht vielleicht doch verkauft wird. Was Antonia natürlich nicht hofft. Mit My Avatar hat Antonia seit Februar ein zweites Eisen im Feuer, eines aus Irland, das in Langenhagen sein Sterne-Debüt gegeben hat. Antonia war sich ihrer Sache aber so sicher, dass sie im Vorfeld gewettet hatte, sie würde mit My Avatar bestimmt innerhalb der Bestzeit bleiben. Die hat sie knapp verfehlt und musste ihrer Schwester Felicia dafür ein Eis ausgeben. Antonia war dennoch super zufrieden: „Sie ist da drüber geflogen als hätte sie nie etwas anderes gemacht!“
Sowohl Henriette Hagemann als auch Antonia von Baath können sich nun auf Training mit Olympiasieger Peter Thomsen freuen. Das Profitraining war zum einen der Ehrenpreis für den Sieger im Krämer CDV Cup – also Antonia von Baath – und zum anderen eine Gabe der Madeleine Winter-Schulze Stiftung für den jüngsten Teilnehmer, also Henriette Hagemann. Antonia von Baath ist voller Vorfreude auf die Zeit mit Peter Thomsen: „Ich war noch nie bei Peter, das ist auf jeden Fall total cool!“, jubelte sie, noch völlig überwältigt von ihrem Erfolg und behängt und bepackt mit Schärpen, Schleifen, Medaille und einem Arm voller Ehrenpreise, angefangen bei der CDV Cup-Siegerdecke bis hin zu besagtem Gutschein. Auch die weiteren Platzierten konnten sich über wertvolle Gutscheine des Cup-Sponsors freuen, die vom Ehrenvorsitzenden Hans Nagel überreicht wurden. Die Vereinsvorsitzende Nicole Sollorz sagte: „Wir freuen uns, dass die Familie Münkel dem CDV Cup Finale einen wunderbaren Rahmen gegeben hat und sind unserem Sponsor Krämer Pferdesport dankbar für seinen Einsatz. Vor allem aber finde ich es toll, dass so viele junge Leute bei uns sind und den Sport voranbringen. Das hat Zukunft!“ Apropos Zukunft – Sollorz selbst konnte in Langenhagen leider nicht vor Ort sein, da sie die jüngsten Buschcracks beim CDV Junior Cup in Valluhn betreut hat. Aber dank des großartigen Einsatzes des Orgateams von www.rechenstelle.de und vom Hof Münkel brauchte sie sich um den reibungslosen Ablauf bei „den Großen“ keine Sorgen zu machen.
PM