Nach einem blitzsauberen Umlauf und einem forschen Ritt über die neun Hindernisse im Stechen gewann der Mexikaner Jaime Azcarraga den mit 70000 Euro dotierten Goldstadt Cup in Pforzheim. Im Sattel des 13-jährigen Holsteiner Hengstes Celsius blieb die Uhr nach 41,75 Sekunden stehen. Die einzige Amazone im Quartett der Teilnehmer im Stechen Angelie Von Essen belegte mit Carrento Ztar den zweiten Platz in 43,42 Sekunden vor dem Hongkong Chinesen Kenneth Cheng mit Jockey Club Can Do (43,68 Sek.) und Max Kühner aus München mit Clintop (44,18 Sek.).
Mit seinem fehlerfreien Ritt schon im Umlauf des Dreisterne CSI hat sich der 52-jährige Mexikaner für die Olympischen Spiele in London qualifiziert. Die endgültige Nominierung durch seinen Reiterverband läßt allerdings noch bis Angang Juli auf sich warten. Auf jeden Fall konnte der glückstrahlende Sieger erst einmal einen 25000 Euro teuren B-Klasse Mercedes in Empfang nehmen. Gleich nach seinem Siegesritt stärkte er sich erstmal mit einem Schlückchen Bier im Kreise seiner Mannschaftskollegen, die hervorragenden Sport auf dem Buckenberg boten. Allein drei Siegen gelangen Alberto Michan Halbinger, der allerdings im Großen Preis nach drei Abwürfen nicht über Platz 35 hinaus kam.
Azcarraga war schon vor wenigen Wochen in Wiesbaden. Kehrte dann aber nochmals nach Mexiko zurück. Seine nächste Turnierstation ist dann Rotterdam.
Der zweimalige Mannschafts-Olympiasieger Lars Nieberg (Homberg/Ohm) gehört gewiss nicht zu den Tiefstaplern. War er aber. Noch bei der Pressekonferenz kurz vor Turnierbeginn taxierte er seine Chancen so: „Wenn ich unter die ersten zehn komme bin ich froh, weil ich mit unerfahrenen Pferden am Start bin“. Weit gefehlt. Mit der neunjährigen Holsteiner Stute Casallora hinderte ihn nur ein Zeitfehler am Einzug ins Finale und einem möglichen zweiten GP-Sieg.
Den einzigen Fehler am 3,70 Meter breiten Wassergraben leistete sich Hans-Dieter Dreher. Sein Hannoveraner Hengst Embassy II schaute tief ins Wasser und nahm ein Fußbad. Trotz seiner Tempoverschärfung kam er über Rang acht nicht hinaus. Ebenfalls mit vier Fehlerpunkten reihten sich Timo Beck (Kehl) mit Askaban und Tobias Rist aus Bad Waldsee mit Geronimo auf den Plätzen sechs und sieben davor ein.
(Jörn Rebien für reitturniere.de)