EM Bialy Bor: Doppelgold und Bronze für Vielseitigkeits-Junioren

Johanna Zantop wird Europameisterin / Bronze für Hanna Knüppel

 

Bialy Bor/POL (fn-press). Sensationeller Erfolg für ein junges Team: Bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften im polnischen Bialy Bor konnten die deutschen Reiter nicht nur Mannschaftsgold, sondern mit Johanna Zantop und Hanna Knüppel auch Gold und Bronze in der Einzelwertung gewinnen.

 

Johanna Zantop heißt die neue Europameisterin, ist 16 und kommt aus dem baden-württembergischen Weilheim. Beginnend mit einer herausragenden, mit nur 31,5 Minuspunkten behafteten Dressur, legte die deutsche Vizemeisterin den Grundstock für ihren Start-Ziel-Sieg. Zwar brauchte sie mit ihrem Grafenstolz-Sohn Santana's Boy im Gelände ein paar Sekunden länger als nötig, auch erlaubte sie sich im Springen genau den einen Fehler, den ihr Vorsprung ihr einräumte, doch am Ende stand dem Sieg nichts im Wege. ,,Johanna ist schon taff. Du sagst ihr, was sie machen soll und sie setzt es dann einfach mal so um. Das hat mich schon beeindruckt", sagte Julia Krajewki, die in Bialy Bor als Co-Trainerin von Bundestrainerin Rüdiger Schwarz agierte. Mit einem Endstand von 37,9 Minuspunkten blieb Zantop vor dem Franzosen Victor Leveque mit Phunambule des Auges, der die Silbermedaille gewann (40,7). Auf dem dritten Platz landete die 18-jährige Hanna Knüppel aus dem schleswig-holsteinischen Kisdorf mit Carismo. Die Preis-der-Besten-Siegerin brachte ihr Dressurergebnis von 41,6 Minuspunkten unangefochten ins Ziel. Ihrer Nullrunde im Springen verdankte sie es auch, dass sie in der letzten Teilprüfung noch an Jerome Robiné (17) und Quaddeldou R vorbeizog. Ein Abwurf kostete den Darmstädter die Wiederholung seines Vorjahreserfolgs. In Bishop Burton hatte er die Bronzemedaille und gemeinsam mit Hanna Knüppel Team-Silber gewonnen. Jetzt in Polen wurde er mit 43,4 Minuspunkten Vierter.

 

Einen tollen EM-Einstand gab neben Zantop auch die deutsche Juniorenmeisterin Anais Neumann (17, Nürmbrecht) mit Pumuckel E. Die als Einzelreiterin startende Rheinländerin blieb in der Dressur unterhalb der 40er Marke und sammelte sowohl im Gelände als auch Springen vier Strafpunkte. 46,4 Minuspunkte bedeuteten für sie Platz sechs. Romina Engelberth hatte dagegen das Pech, dass ihre Fuchsstute High Speedy am Ende des Parcours etwas ,,stark" wurde. Drei Abwürfe waren die Folge, die das Paar aus dem nordbadischen Wiesloch auf Platz 17 zurückwarfen (58,0). Der Mannschaftssieg war dadurch aber zu keiner Zeit gefährdet, da die Deutschen mit einem Vorsprung von 36 Punkten auf die Briten ins Springen gegangenen waren. So hätte auch das Ergebnis von Pechvogel Lara Schapmann zur Goldmedaille für Deutschland gereicht (60,7/Platz 20). Die Ostbeveranerin hatte mit ihrem Quinzi Royal als einzige Deutsche einen Vorbeiläufer auf der Geländestrecke, wurde aber zu guter Letzt durch eine Nullrunde im Springen wieder versöhnt. ,,Es war einfach toll, wie unsere Reiter das Ganze hier alle gemeinsam durchgezogen und zu Ende gebracht haben", sagte Julia Krajewski.

 

Nicht so gut lief es dagegen für die Briten. Deren stärkster Dressurreiter Sam Ecroyd schied im Gelände aus, der Zweitbesten Charlotte East wurde nachträglich ein Hindernisfehler angekreidet. Dennoch rangierte die Mannschaft vor dem Springen noch auf Platz zwei hinter den Deutschen, musste aber im Parcours noch den Franzosen den Vortritt lassen und gewann Bronze. "Wir sind schon mit großen Erwartungen hierher gefahren, die sich auch bestätigt haben. Dass der Abstand am Ende aber so groß war, lag weniger an uns. Nach der Dressur waren ja alle noch eng beisammen. Aber das Gelände war für eine Junioren-EM absolut passend, aber eben selektiver als viele das erwartet hatten. Ehe sie sich versahen hatten die meisten einen Vorbeiläufer. Meist waren es Kleinigkeiten, aber die wenigsten hatten am Ende drei Reiter ohne Hindernisfehler im Ziel", sagte Rüdiger Schwarz. Insgesamt bewarben sich 77 Paare um den Titel, 13 Nationen stellten ein Team.

Was suchen Sie?

Suchformular