10.-12.07. München-Riem: Wettstreit um Gold, Silber und Bronze

Bayerns Reiter kürten in Riem ihre Meister

 

Seriensieger, Überraschungen im Sattel und alte Medaillen-„Hasen“: Bei den Bayerischen Meisterschaften war sowohl in der NÜRNBERGER Dressur-Arena als auch auf dem großen Hufeisenplatz drei Tage lang beste Unterhaltung geboten.

 

Sechs verschiedene Altersklassen traten vom 10. bis 12. Juli bei hochsommerlichen Temperaturen an, um ihre neuen Meister zu küren. Dabei gaben vom kleinsten Ponyreiter bis hinauf zum erfahrenen Grand Prix Reiter alle ihr Bestes, um die begehrten Gold-, Silber- und Bronzemedaillen zu ergattern.

 

Die Kleinsten im Sattel hatten drei Wettbewerbe der Kl. L zu absolvieren und da wurde hart gekämpft. Eileen Henglein hatte ihre Cinderella gesattelt, die wegen Hufproblemen eine Zeitlang pausieren musste und von dem Mädchen, das für den fränkischen RV Abenberg startet, erst in diesem Jahr so richtig vorgestellt werden konnte. Zwar legte sie souveräne Runden hin, doch waren ihr sowohl Selina Söder (RG Himmelgarten) mit Schapur und Lara Brühl auf Lettenhofs Lovely Evergreen dicht auf den Fersen. Und am Ende machte die kleine fränkische Damenrunde dann auch die Medaillen unter sich aus. Für Eileen Henglein gab es Gold, für Lara Brühl Silber und Selina Söder, deren Papa, Bayerns Finanzminister Markus Söder die Finalprüfung höchst selbst vom Rand des Vierecks verfolgte, durfte mit der Bronzemedaille geschmückt die Heimreise antreten. „Wenn das nicht Frankenpower pur ist“, freute sich da Kerstin Popp als fränkische Jugendtrainerin.

 

Mit einem Start-Ziel-Sieg gelang es bei den Junioren II Greta Garkisch, sich die Goldmedaille zu schnappen. So gewann die Erdingerin, die mit ihrer bayerischen Schimmelstute Phaselis drei Wettbewerbe der Kl. L absolvieren musste und dabei dreimal die goldene Schleife einheimste, mit deutlichem Vorsprung die Gesamtwertung und machte es dabei der Rechenstelle ziemlich einfach.

 

25 Reiter hatten sich für die drei Prüfungen der Kl. M**, die die Junioren I auf dem Weg zur Meisterschaft zu bewältigen hatten, angesagt. „Ein absolut starkes Teilnehmerfeld, in dieser Altersklasse sind wir derzeit sehr gut aufgestellt“, sagte Dirk Meylemans, der in seiner Funktion als Landestrainer Dressur an allen drei Tagen auf der Anlage zu finden war. „Auch hier machte es eine Reiterin der Rechenstelle leicht. Bettina Nuscheler sitzt seit dieser Saison im Sattel des Pferdes ihrer älteren Schwester, Fascinate. „Ich bin so glücklich, dass ich mich mit ihm so schnell zusammen gerauft habe“, freute sich die 16-Jährige, die bei Uwe Schwanz auf dem Waldhauser Hof in Sauerlach trainiert.

 

Und auch bei den Jungen Reitern war es eine junge Dame, die ihre Mitstreiter dominierte. Lena Gundlage hatte ihren Campino gesattelt, mit dem sie Anfang dieser Saison bereits erfolgreich einige Dressuren der Kl. S gewonnen hatte. Doch dann folgte eine zweimonatige Pause, da der Wallach sich verletzt hatte und so konnte die junge Frau erst wenige Wochen vor Riem wieder angreifen. Nachdem sich Campino aber in Babenhausen so souverän zeigte, wagte sich Lena Gundlage, die für den Schweizer Hof startet, auf die Bayerischen Meisterschaften und gewann. In allen drei Wertungen der Kl. S siegte sie mit deutlichem Vorsprung.

 

 

Auch heuer hatten die Reiter der Altersklasse U 25 wieder eine eigene Meisterschaft. Und hier zeigten Lisa-Maria Klössinger und ihr New Lord, dass sie wieder da sind. Nach eineinhalb Jahren Verletzungspause hatte die Reiterin des Landgestüts Landshut ihren mächtigen Holsteiner eine Woche vor der Bayerischen Meisterschaft beim Turnier in Brunnthal vorgestellt und prompt die Intermediaire II gewonnen. So gerüstet traten die beiden in Riem an und überzeugten auf ganzer Linie. Mit satten 13 Zählern Vorsprung setzte sich das Paar in der Schlussabrechnung an die Spitze. „Das ist einfach nur Mega, New Lord hat fantastisch mitgemacht“, freute sich die junge Frau am Sonntag Nachmittag, als ihr zum Abschluss auch noch ein beeindruckender Kurz Grand Prix gelungen war.

 

Über mangelnde Teilnahme konnte sich vor allem die Oberbayern im Lager der Reiter nicht beklagen. Von 25 Startern kamen immerhin 19 aus diesem Regierungsbezirk. Doch am Ende hatte eine Fränkin die Nase vorne. Stefanie Weihermüller vom Horseteam Bayreuth hatte ihren westfälischen Fuchswallach Fantomas gesattelt, dabei auf ein Verlasspferd gesetzt, mit dem sie in den letzten Jahren immer wieder große Erfolge erzielen konnte. Und so setzten sich auch dieses Mal die beiden wieder an die Spitze. Mit tollen Vorstellungen, beeindruckenden Höhepunkten und dabei doch locker und leicht wirkend steuerte die fränkische Amazone zielstrebig auf die Goldmedaille zu.

 

Auch im Springparcours wurde an den drei Tagen bei heißen Temperaturen um Gold, Silber und Bronze gekämpft. Dabei durfte sich bei den Herren ein Altbekannter als neuer Meister feiern lassen. Edi Schmuck aus Illertissen hatte wieder einmal Aclatron an den Start gebracht und schaffte es, nach einer Pause im vergangenen Jahr zum dritten Mal auf dem Podest ganz oben zu stehen. „Ich habe dem Pferd davor extra zwei Wochenenden Pause gegönnt, damit er fit ist“, freute sich der Schwabe. Die Rechnung ging offensichtlich auf. In der Damenwertung ging der Gesamtsieg am Ende an die ehemalige Schweizer Meisterin und frisch gebackene Mutter Nicole Scheller, die mittlerweile für den RV Rupertiwinkel an den Start geht und Camina unter dem Sattel hatte.

 

Bei den Jungen Reitern ging der Titel an Kirsten Schweiger, die mit drei durchweg gelungenen Runden ihren neunjährigen bayerischen Wallach Coriander meisterhaft präsentierte. Die Tochter des Hagauer Turnierveranstalters Georg Schweiger bewies damit, dass sie zu Recht seit kurzem Mitglied des Bundeskaders ist. Vor allem im abschließenden S* zeigte die junge Frau ihr Gefühl im Sattel.

 

 

Auch bei den Junioren I konnte sich am Ende ein Mädchen die Goldmedaille umhänge lassen. Maximiliane Ruppert, bekannt für äußerst stilvolles Reiten, hatte ihren bayerischen Hengst Landspiel unter dem Sattel und setzte mit erstaunlicher Leichtigkeit über die Hindernisse. „Mein Pferd war heute fantastisch drauf, ich habe gespürt, wie leicht er sich lenken ließ“, schwärmte Maximiliane Ruppert nach der Finalprüfung.

 

Frankenpower war dann wieder einmal im Lager Junioren II angesagt: So ging der Titel an Annabell Veeh aus Simmertshofen, die ihre Bayernstute Goldene mitgebracht hatte. Auch die junge Amazone ließ auf dem großen Hufeisenplatz nichts anbrennen und so gab es am Ende Gold.

 

Dass die Medaillenvergabe im Springparcours eine reine Frauensache war, zeigte schließlich auch noch die Siegerin im Ponylager. Victoria Steininger startet für den RFV Markt Schwaben und hatte Nugget gesattelt. Nach zwei Siegen, einen davon im Finale, stand für das Mädchen schließlich fest: Das ist die Goldmedaille.

 

 

„Play Fair“-Auszeichnung für Sophie Kaltenbacher

 

Eine besondere Ehre gab es im Rahmen der Bayerischen Meisterschaften für Sophie Kaltenbacher: Die Schwäbin aus Bad Wörishofen erhielt die „Play Fair“-Auszeichnung für besonders fairen Umgang mit ihrem Pferd.

So war sie von einer Gruppe Jugendlicher, die zuvor an einem Workshop teilgenommen hatten und als Jurymitglieder fungierten, auf diese Kriterien hin beurteilt worden. Die respektvolle Art des Umgangs mit ihrem Vierbeiner sowie das konzentrierte und harmonische Abreiten und auch das eigenständige und sorgfältige Versorgen des Pferdes nach der Prüfung hatten die Jury überzeugt.

 

Autor: Martina Scheibenpflug

 

Alle Ergebnisse finden Sie unter www.die-meldestelle.de 

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