Hornsmühlen: Anspruchsvoller Sport im Norden

Hornsmühlen ist das Busch-Highlight in Norddeutschland – das war der einstimmige Tenor der Reiter aus sechs Nationen, die bei der neunten Auflage des Vielseitigkeitsevents in Hornsmühlen in der Holsteinischen Schweiz am 16. und 17. Mai am Start waren. Über dieses große Lob freuten sich besonders die verantwortlichen Organisatoren Axel Behmann und Gerd Hamann. „Wir hatten eine rundum gelungene Veranstaltung. Das Wetter war durchwachsen, aber der Boden hat einwandfrei gehalten. Die Geländestrecke stieß durchweg auf positive Resonanz – so dass wir schon Pläne machen für das nächste Jahr“, so Axel Behmann.

 

Die One-Day-Vielseitigkeitsprüfung der Klasse L um den Gutshof-Ei Cup am Turniersonntag mit rund 80 Startern wurde in zwei Abteilungen gewertet. Dorothea Feld hieß die Siegerin der ersten Abteilung. Sie saß im Sattel von Sandro’s Star, einem siebenjährigen Oldenburger Hengst v. Sagnol M. Das Paar hatte mit 43,00 Minuspunkten die beste Dressurvorstellung abgeliefert. Im Springen, das als zweite Teilprüfung ausgetragen wurde, kamen drei Strafpunkte für Zeitüberschreitung hinzu. Den Geländekurs meisterten die beiden dann bravourös und kamen ohne Hindernis- und Zeitfehler ins Ziel. Platz zwei sicherte sich Imre Toth aus Ungarn mit der achtjährigen Holsteiner Clinton I-Tochter Zypresse. Er beendet die Prüfung mit seinem Dressurergebnis von 48,4 Minuspunkten. Im Parcours und auch im Gelände blieb das Paar fehlerfrei. Knapp dahinter landete Juulia Savonlahti aus Finnland mit La Principessa, einer achtjährigen Hannoveraner Stute v. Conteur, und 48,9 Minuspunkten auf dem dritten Platz.

 

In der Abteilung der Junioren/Jungen Reiter stand Martje Dethlefsen aus dem Stall des Championatsreiters Peter Thomsen ganz vorne bei der Siegerehrung. Auf dem 18-jährigen Master B v. Martel xx kam sie auf 46,4 Minuspunkte in der Dressur – und dabei blieb es auch. Den Parcours und auch den Geländekurs absolvierte das Paar problemlos. Platz zwei ging an die Schwedin Anna Sindahl auf Luna, die ebenfalls mit ihrem Dressurergebnis von 49,8 Minuspunkten die Prüfung beendete. Hanna Knüppel wurde im Sattel von Phips und 51,7 Minuspunkten Dritte.

 

Auf der 2900 Meter langen anspruchsvollen und hügeligen Geländestrecke des Kursdesigners Fried Schwien aus Brackrade standen 22 detailreich gestaltete Sprünge, die perfekt in das Landschaftsbild integriert waren. Als größte Klippe stellte sich im ersten Teil der Strecke das Coffin heraus, bei dem der Weg durch einen natürlichen Bachlauf führte. Im zweiten Streckenteil war die Sunken Road eine große Herausforderung. Es gab einige Verweigerungen, die verteilt waren auf der Strecke, und insgesamt vier Stürze, bei denen Reiter und Pferd aber unverletzt blieben. Der Sicherheitsstandard der Sprünge wurde durch Vorbauten an den Hindernissen und das schwedische MIM-Safety- System erhöht. Durch das System soll ein Hindernis bei großer Krafteinwirkung nachgeben.

 

Während der gesamten Prüfung wurde es einmal bei der Sunken Road ausgelöst. „Es werden hier keine Kosten und Mühen gescheut, die Sicherheit der Reiter und Pferde in den Vordergrund zu stellen“, lobte Peter Thomsen. „Und trotzdem ist das Gelände sehr natürlich. Es ist abwechslungsreich und anspruchsvoll gebaut, dabei ist es aber nicht zu technisch. Man kann wunderbar galoppieren zwischen den Aufgaben. Echtes Geländereiten mit bergauf und bergab, Durchreiten eines Flusses, Wiesen, Wald und Seen, das Ross und Reiter viel Erfahrung beschert und einfach Spaß bringt.“ Auch Friedrich Otto-Erley, der stellvertretende Geschäftsführer des DOKR und FN-Leiter Turniersport, zog ein positives Fazit: „Ein wirkliche tolle Veranstaltung und eine super Atmosphäre geprägt von sehr viel Gastfreundlichkeit. Die Geländestrecke war mit viel Liebe zum Detail aufgebaut und technisch auf höchstem Niveau.“ Im Gespräch zwischen Veranstalter und den Verantwortlichen des Pferdesportverbandes und der Deutschen Reiterlichen Vereinigung ist nun für das nächste Jahr eine internationale Zwei-Sterne-Prüfung inklusive Sichtungsstation für die Europameisterschaften. „Der Kurs ist prädestiniert für internationale Aufgaben und für zwei Sterne absolut geeignet“, so Otto-Erley.

 

Die Nachwuchspferde konnten sich am Turniersamstag beweisen. Die Geländepferdeprüfung der Klasse L mit 30 Startern gewann mit einer beachtlichen 9,0 die sechsjährige Holsteiner Larimar- Tochter Bambina unter Louise Svennson Jähde (SWE) vor Kai Rüders sechsjährigem Holsteiner Chicago v. Clarimo (Wertnote 8,9) und Cloud Nine, einer sechsjährigen Hannoveraner Stute v. Carenzo, mit dem Schweden Christoffer Forsberg (8,8). In der Geländepferdeprüfung der Klasse A* mit 62 Startern sichert sich Laura Schmager mit dem fünfjährigen Holsteiner Ironman v. Ibisco xx und einer Wertnote von 8,6 den Sieg in der ersten Abteilung. Mit ihrem zweiten Youngster, der sechsjährigen Holsteiner Stute Bahira v. Cassaro, landete Louise Svennson Jähde auf dem ersten Platz (8,5) der zweiten Abteilung.

 

Das zweitägige Event, das unterstützt wird vom Pferdesportverband Schleswig-Holstein, fand nicht nur bei den Reitern großen Zuspruch, sondern auch bei den Zuschauern – etwa 1500 waren nach Hornsmühlen gekommen. Für musikalische Unterhaltung sorgte das Jazz-Trio-Hamburg. „Wofür nach England reisen, wenn man Hornsmühlen quasi vor der Haustür hat“, stellte Peter Thomsen nach der Veranstaltung fest. „Für die Zukunft wären Prüfungen sowohl im Ein- als auch im Zwei- Sterne-Bereich optimal. Wir sind unheimlich dankbar, dass wir hier unsere jungen Pferde ausbilden und fördern können. Ein hervorragendes Turnier, das sich jedes Jahr noch ein Stückchen weiter entwickelt.“ Ein großer Dank gilt den Sponsoren und Unterstützern, insbesondere der Firma Gutshof-Ei, der Hauptgenossenschaft Kiel, Gudendorf Ankum, Fricke Nutzfahrzeuge, BKB Kulturreisen und Peer Span.

 

Weitere Informationen sowie alle Ergebnisse sind zu finden unter www.vielseitigkeit-hornsmuehlen.de.

 

 

PM

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