CHIO Aachen: Matthias Alexander Rath und Totilas siegen auch im MEGGLE-Preis

Das Comeback wird von Ritt zu Ritt eindrucksvoller: Auch im Grad Prix Spécial der CDIO-Tour haben Matthias Alexander Rath und der niederländische Hengst Totilas gewonnen. Im MEGGLE-Preis schlug das „Wunderpferd“ erneut Valegro mit Olympiasiegerin Charlotte Dujardin. Vorjahressiegerin Helen Langehanenberg mit Damon Hill NRW und Isabell Werth mit Bella Rose komplettierten das hervorragende deutsche Ergebnis mit Rang drei und vier.

 

Monica Theodorescu war angesichts des großen Erfolges ihres Teams sichtlich glücklich. „Unsere vier Reiter sind einfach sensationell gut geritten“, stellte die deutsche Bundestrainerin fest. In einem hochklassigen Grand Prix Spécial überzeugte einmal mehr vor allem der für zwei Jahre „verschollene Sohn“. Krankheitsbedingt hatte das Paar pausieren müssen. Auf der Aachener Bühne in der Soers überzeugt das Gespann nun wie nie zuvor. Das Publikum sprang nach dem abschließenden Gruß des 29-Jährigen aus Kronberg von den Sitzen. Rath zeigte immer wieder mit dem Finger auf seinen Hengst, deutete an: „Ihm gilt der Applaus.“

 

Dass die Serie des Matthias Alexander Rath mit seinem Totilas – seit seiner Rückkehr auf der turniersportlichen Bühne endete jeder Auftritt mit Rang eins – auch in dieser Prüfung halten würde, war keine Selbstverständlichkeit. Größer hätte die Konkurrenz nicht sein können – schließlich halten Dujardin und Valegro die Prozentrekorde in sämtlichen schweren Dressurprüfungen. Doch einmal mehr wuchsen die Deutschen heute über sich hinaus. Fast ohne Fehler steuerte der Bundeskader-Reiter den 14-jährigen Gribaldi-Sohn durch das Viereck im Deutsche Bank Stadion. Lediglich in der Piaffe gab es eine leichte Rückwärtstendenz – was sofort mit einem Raunen vom Publikum begleitet wurde. Doch im Anschluss setzten das Duo seine Prüfung konzentriert und Lektionen-sicher fort. Resultat: 84,549 Prozent. Dujardin, die wie schon im Grand Prix leichte Probleme bei  den Galoppwechseln hatte, verbuchte am Ende 83,157 Prozent.

 

Ann Kathrin Linsenhoff, gemeinsam mit Paul Schockemöhle Besitzerin von Totilas, freute sich riesig über den Erfolg ihres Stiefsohns: „Dass es für Matthias und Totilas hier so auf den Punkt passt, ist phantastisch. Es waren zwei schwierige Jahre. Toll, dass Matthias das Durchhaltevermögen hatte.“ Dieser Freude konnte sich Bundestrainerin Theodorescu nur anschließen. „Das war genial heute. Nicht nur Totilas, sondern auch unsere anderen Pferde haben mich überzeugt. Alle haben sich im Vergleich zum Grand Prix noch gesteigert.“

 

Damon Hill und Helen Langehanenberg überzeugten ebenso mit einer starken Vorstellung. Auf der Diagonalen im starken Trab stolperte der 14-jährige Hengst kurz, ansonsten lief es wie am Schnürchen (82,078 Prozent, Platz drei). Isabell Werth und ihr zehnjähriger Nachwuchsstar Bella Rose schlossen sich als Vierte an (81,471). Die Macke in den Zweierwechseln kommentierte die 44-jährige Reiterin gut gelaunt mit dem Satz: „Die Zeit wird kommen.“ Dass dieser eleganten westfälischen Stute, einer Tochter des Belissimo, die Zukunft gehört, ist für Isabell Werth sonnenklar. „Vorausgesetzt natürlich, dass sie gesund bleibt.“

Auf dem fünften Platz behauptete sich die Schwedin Tinne Vilhelmson-Silfven mit dem Hannoveraner Don Auriello (79,039). Kristina Sprehe und Desperados, die im Grand Prix unter ihren Möglichkeiten geblieben waren, schlossen im Spécial zur Spitze auf. Das Paar absolvierte alle Lektionen fehlerfrei und bestach durch seine Eleganz: 79,039 Prozent (Platz sechs).

Am morgigen Sonntagvormittag messen sich nun die besten 15 Paare in der Kür. Von den Leistungen her wäre auch Kristina Sprehe startberechtigt, aber das Reglement verhindert ihre Teilnahme. Zugelassen sind (leider) nur drei Reiter pro Nation.

 

 

PM

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