EM Pony Springen: Silber für deutsche Mannschaft

Vier deutsche Reiter in den Top 20 der Einzelwertung

 

Fontainebleau/FRA (fn-press). Ein Krimi kann kaum aufregender sein. Bei den Ponyeuropameisterschaften hat die deutsche Mannschaft mit Marie Schulze Topphoff (Havixbeck). Julia Schacht (Osnabrück), Justine Tebbel (Emsbüren) und Lars Volmer (Legden) im Stechen gegen die Schweiz und Dänemark die Silbermedaille gewonnen. Der Tatort: Fontainebleau in Frankreich. Die Sieger: die Reiter aus Großbritannien, die mit vier Nullrunden im ersten Umlauf den Grundstock für ihre Titelverteidigung legten und am Ende mit acht Strafpunkten den Titel holten.

 

Den Weg zur Silbermedaille hätten sich die Deutschen auch leichter machen können. Schon nach dem ersten Umlauf lagen sie auf Platz zwei. Der letzte deutsche Reiter Lars Volmer hätte lediglich seine Nullrunde aus dem ersten Umlauf noch einmal wiederholen müssen, dann hätte er sich und seinen Teamkollegen das Stechen erspart. Doch alle Rechenexempel erübrigten sich, als Volmers Schimmel am drittletzten Hindernis die oberste Stange traf. Das deutsche Quartett zog mit Dänemark und der Schweiz gleich, die ebenfalls 16 Strafpunkte aus zwei Umläufen mitbrachten.

 

Silber, Bronze oder Blech
Im Stechen war die Frage nach „Blech“ rasch geklärt. Die Dänen fielen bereits vorzeitig aus, nachdem ihre erste Reiterin vom Pony gefallen war und die zweite Starterin nach zweimaliger Verweigerung ausscheiden musste. Die Schweizer, die nach einem etwas zögerlichen Auftakt im ersten Umlauf mit drei Nullrunden in der zweiten Runde gewaltig aufgeholt hatten, blieben auch im Stechen zwei weitere Male fehlerfrei. Zwei Mal gab es je einen Abwurf zu verzeichnen. Da auch die Deutschen bis dahin mit zwei „Nullern“ aufwarten konnten, lastete die Verantwortung erneut auf Schlussreiter Lars Volmer. Dieses Mal klappte alles: Der 14-jährige Reiter und sein halb so alter Hengst Carrick kamen mit weißer Weste ins Ziel. Sie sicherten der Mannschaft die dritte "Null" und damit die Silbermedaille. Die Bronzemedaille ging in die Schweiz. "Als wir hier mit unserem jungen Team angereist sind, habe ich nicht mit einer Medaille gerechnet", sagte Bundestrainer Peter Teeuwen (Hanstedt). "Nach dem ersten Umlauf sind die Hoffnungen dann schon gesteigen, aber dass es dann wirklich geklappt hat, ist schon phänomenal."

 

Marie Schulze Topphoff beste Deutsche
Das beste Ergebnis für die deutsche Mannschaft erzielte die 15-jährige Marie Schulze Topphoff, die sich mit Mentos Junior keinen einzigen Fehler erlaubte und damit zusammen mit der Britin Milie Allen auch die Einzelwertung anführt. Im entscheidenden Moment blieb auch die Preis-der-Besten-Siegerin Justine Tebbel mit Patty fehlerfrei. Zwar hatte die 13-Jährige in den Umläufen noch einen beziehungsweise zwei Hindernisfehler kassiert, trug aber im Stechen mit einer Nullrunde zur Silbermedaille bei. Für das Streichergebnis sorgte jeweils  EM-Neuling Julia Schacht (16, Osnabrück). Im ersten Umlauf und im Stechen hatte sie zwei Abwürfe, in der zweiten Runde musste sie nach zweimaliger Verweigerung ihrer Stute Tiara sogar ausscheiden. "Julia hat ein bisschen Nerven gezeigt, fing gut an, konnte es nicht aber nicht nach Hause bringen. Um so höher anzurechnen ist es, wie sie im Stechen noch einmal gekämpft hat ", sagte Equipechefin Simone Gummelt.

 

Während Julia Schacht also am nicht mehr dabei ist, wenn es am Sonntag um die Vergabe der Einzelmedailen geht, konnte sich Einzelreitert Philipp Houston (Leichlingen) seinen Startplatz sichern. Im ersten Wertungsspringen am Donnerstag hatte der 14-Jährige mit Caspar als einziger Deutscher einen Abwurf kassiert hatte. Im Nationenpreisspringen kamen nur zwei Fehler im zweiten Umlauf dazu. "Am Sonntag damit gehen vier von fünf deutschen Reiter im Einzelfinale an den Start. Und derzeit liegen alle unter den ersten 20", sagte Simone Gummelt.

 

Weitere Informationen unter www.europoney.com

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