Foto: Ingrid Klimke (GER) und FRH Escada JS - Fotograf: Thomas Ix
Die Favoriten hielten auch im abschließenden Springen dem Druck stand und blieben allesamt ohne Fehler innerhalb der erlaubten Zeit. Mit einem absolut souveränen Ritt ohne jeglichen Stangenkontakt konnten Ingrid Klimke (GER) und FRH Escada JS den Sieg in der Vier-Sterne-Prüfung mit ihrem phänomenalen Dressurergebnis von 32,70 für sich entscheiden. Mit nur 0,1 Punkten Differenz sicherte sich Jonelle Price (NZL) auf Faerie Dianimo den zweiten Platz. Weniger als einen Springfehler entfernt platzierten sich Michael Jung (GER) und La Biosthetique Sam FBW mit 34,20 Punkten auf dem dritten Rang.
Aufgrund des nahe zusammenliegenden Spitzenfeldes war das abschließende Springen absolut nervenaufreibend. Die ersten fünf Paare durften sich keinen Springfehler erlauben. Die Spannung auf dem Platz war nahezu greifbar. Auf absolute Ruhe folgte immer wieder begeisterter Applaus. Ingrid Klimke war nach ihrem Sieg absolut überwältigt und bedankte sich noch im Parcours überschwänglich bei ihrem Pferd und in der anschließenden Siegerehrung beim Luhmühlener Publikum: „Ich möchte mich für das fantastische Wochenende bedanken. Bei den Organisatoren, den zahlreichen Helfern, den Sponsoren und auch bei den Zuschauern, die uns das ganze Wochenende angefeuert haben. Bitte kommen sie wieder und unterstützen sie uns weiterhin.“
Der Sieg von Ingrid Klimke ist in mehrfacher Hinsicht besonders emotional. Vor 56 Jahren gewann ihr Vater, Dr. Reiner Klimke hier in Luhmühlen. Ihre elfjährige Hannoveraner Stute Escada von Embassy ist ein von Jürgen Stuhtmann in Luhmühlen gezogenes Pferd: „Es sollte einfach alles so sein. Escada war fantastisch und ich bin echt gerührt. Ohne sie und ohne mein Team wäre ich nicht hier. Das abschließende Springen war ein toller Abschluss für dieses außergewöhnliche Wochenende. Sie hat nicht eine Stange berührt und so unglaublich viel Vermögen.“
Auch die zweitplatzierte Jonelle Price war begeistert von ihrer Stute Faerie Dianimo: „Ich hatte schon gemischte Gefühle vor dem Springen. Mein Pferd hat so viel Qualität und das ist natürlich irgendwie beruhigend. Andererseits weiß ich genau, dass ein Fehler dann komplett auf meine Kappe geht. Insofern ist dann doch ein großer Druck da, alles richtig zu machen. Die Zeit war sehr knapp und im Parcours schnell zu reiten ist nicht gerade meine Stärke. Deshalb bin ich besonders froh, dass wir ohne Fehler geblieben sind. Die Topreiter sind wirklich außergewöhnlich und ich bin sehr stolz, dass ich heute eine von ihnen sein konnte.“
Heute blieb Doppelolympiasieger Michael Jung hinter den Amazonen: „Ich hatte natürlich gehofft, mich noch nach vorne zu arbeiten aber ich bin sehr zufrieden mit der Leistung meines Pferdes. Die beiden Damen sind hervorragend geritten und haben den Sieg und den zweiten Platz wirklich verdient.“
Veranstalterin Julia Otto blickt auf ein bewegtes Jahr zurück und bedankte sich bei ihrem Team und den Sponsoren für die große Unterstützung. Ihr besonderer Dank galt den Reitern: „Ihr habt so eine tolle Leistung gezeigt und es hat so viel Spaß gemacht euch zuzusehen. Sowohl gestern im Gelände als auch heute im Springen habt ihr uns zum Strahlen gebracht. Über das gesamte Wochenende haben wir 27.000 Zuschauer hier begrüßt – eure Fans.“
PM