EM Vielseitigkeit Junge Reiter: Silber für deutsches Team

Charlotte Sophie Hachmeister ist neue Europameisterin

 

Vale Sabroso/POR (fn-press). Die weite Reise nach Portugal hat sich gelohnt: Bei den Vielseitigkeits-Europameisterschaften der Jungen Reiter in Vale Sabroso in Portugal sicherte sich die deutsche Mannschaft die Silbermedaille hinter den siegreichen Iren, in der Einzelwertung gab es Gold für Einzelreiterin Charlotte Sophie Hachmeister (Aurich) und Kassio.

 

In der Dressur musste sich das deutsche Quartett - Christoph Wahler (Bad Bevensen), Jule Wewer (Peheim) mit Lasse, Lisa-Marie Förster (Ahlen) mit Columbo und Leonie Kuhlmann (Einbeck) mit Cascora - noch mit Platz drei hinter den punktgleich an der Spitze rangierenden Iren und Briten begnügen. Im Gelände fielen die Briten allerdings auf Rang drei zurück, da zwei ihrer Teamreiter mit Verweigerungen ins Ziel kamen, darunter auch der mit nur 34 Minuspunkten nach Dressur führende David Doel mit Miss Caruso. Die Deutschen konnten dagegen mit vier fehlerfreien Runden im Gelände bis auf zwei Punkte zu den weiterhin führenden Iren aufrücken. Im Springen leisteten sich die Iren allerdings nur einen Abwurf, was ihnen den ersten Titelgewinn seit 1995 in Achselschwang eintrug. Für Deutschland blieb es mit zwei Fehlern im Springen bei Silber, Bronze ging die Mannschaft aus Großbritannien.

 

In der Einzelwertung führte jedoch kein Weg an der deutschen Einzelreiterin Charlotte Sophie Hachmeister mit Kassio vorbei. In der Dressur mit 36,9 Minuspunkten Zweite, legte sie im Gelände eine Beinahe-Nullrunde vor und führte das Feld vor dem Springen mit einem so großzügigen Vorsprung an, dass auch zwei Abwürfe im Springen ihren Sieg nicht gefährden konnten (Endstand 46,5). ,,Charlotte Sophie hat wirklich verdient gewonnen", sagte Equipechef Hans Melzer. ,,Sie hat eine tolle Dressur geritten und hat bei erschwerten Bedingungen eine wirklich meisterliche Leistung im Gelände abgelegt". So hatte die 21-jährige Agrarwissenschafts-Studentin ihren Geländeritt bei beginnendem Starkregen und Sturm absolviert, der kurz darauf sogar eine rund 20-minütige Unterbrechung der Geländeprüfung notwendig machte.

 

Das zweitbeste deutsche Ergebnis erzielte Christoph Wahler mit Platz fünf. Mit 53,3 Minuspunkten hatte der Warendorfer Sportsoldat in der Dressur noch das Streichergebnis vorgelegt, drehte dann aber als erster deutscher Starter die schnellste Geländerunde überhaupt und gehörte am Ende neben Silbermedaillengewinnerin Holly Woodhead (Großbritannien) mit DHI Lupison (48,7) und Bronzemedaillengewinnerin Elisabeth Hayden (Irland) mit Miracle (51,0) zu den drei Paaren, die die EM mit ihrem Dressurergebnis beenden konnten.

 

Pech hatte die deutsche Schlussreiterin Leonie Kuhlmann. Sie hatte wie Gregor Bensmann (Münster) mit Nick Quick ein Dressurergebnis von nur 41,2 Minuspunkten vorgelegt und kam - anders als der deutsche Einzelreiter, der am Ende mit 71,2 Minuspunkten auf Platz 16 landete - ohne Hindernisfehler durch die Geländestrecke. Allerdings wurde sie gleich zu Beginn angehalten, da der Reiter vor ihr gefallen war. Trotz zügiger Beendigung der Strecke wurden ihr am Ende 9,2 Zeitstrafpunkte angerechnet. Damit lag nach sie nach Dressur und Gelände auf Platz drei, jedoch kostete sie ein Abwurf im Springen die mögliche Bronzemedaille. Mit einem Endstand von 54,4 Minuspunkten wurde sie Sechste.

 

Auf den Plätzen zehn und elf beendeten die Deutsche Meisterin Jule Wewer und Lisa-Marie Förster die EM. Jule Wewer, die mit ihrem zweiten Pferd Lasse antrat, verlor im Gelände etwas Zeit an zwei Doppelecken, wo sie eine längere Alternative ritt. ,,Dafür wurde ihr zunächst sogar eine Verweigerung angerechnet. Allerdings hat sie ihren Weg nicht gekreuzt, wie ein Videobeweis erbrachte, und die 20 Strafpunkte wurden wieder zurückgenommen", erklärte Equipechef Hans Melzer. Dafür kam ein Abwurf am vorletzten Sprung des Parcours hinzu (60,5 Minuspunkte). Lisa Marie Förster, mit 18 Jahren die Jüngste im Team, gehörte zu den Reitern, die unmittelbar nach der Regenpause auf die Strecke gehen musste. Auch sie musste daher 10 Zeitstrafpunkte für Zeitüberschreitung im Gelände hinnehmen. Sie beendete die EM mit einer sicheren Nullrunde im Parcours mit insgesamt 61,9 Minuspunkten.

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