Foto: Feuer und Licht waren zentrale Themen beim 20. Geburtstag der Wiesbadener Pferdenacht - Fotograf: WRFC/Toffi
20 Jahre Pferdenacht, zum 14. Mal präsentiert von der Wiesbadener Spielbank – das wurde beim 79. Internationalen Wiesbadener PfingstTurnier rauschend gefeiert. Und 15.000 Zuschauer feierten mit.
Mit zwei Siegern startete die Pferdenacht in ihre Geburtstags-Vorstellung. Marco Kutscher, Doppel-Europameister 2007, und Jonas Vervoorst aus Belgien siegten in der Internationalen Barrierespringprüfung. Beide überwanden mit ihren Pferden Balermo und For Blondie die immer höher werdenden Hindernisse bis zu 1,95 Meter.
Stationen von Wiesbadens größter Pferdeparty
Mit dem großen Wiesbadener Kutschenbild begann die einzigartige Pferdeshow – von Hochzeitskutschen und Shetland-Einspännern über Tandem- und Einhornanspannungen bis zum Pfungstädter Brauereiwagen.
Die Excalibur Ritter und vier ritterliche Streitrösser komplett verhüllt in ‚adligem Rossgewand’ entführten mit einem Hauch Dramatik die Zuschauer in die Ritterzeit. König Artus war es, der im dramatischen Zweikampf seinen Gegner mit der Lanze bezwang.
Die Friesenpferde sind groß, schwarz elegant und gemütlich zugleich – und sie passen in die Pferdenacht. Die acht ‚Schwarzen Perlen aus Kranichstein’ demonstrierten Eleganz, Sportlichkeit und Ästhetik mit der größten Friesenquadrille Süddeutschlands.
Springreiter Jörg Oppermann und der professionelle Westernpferde-Trainer Rene Opitz haben ihre Pferde getauscht: „Springen goes Western“. Zwei Profis, die im jeweils anderen Sattel doch deutlich verunsichert waren.
Sie sind die kleinen Alleskönner: die Dülmener Wildpferde, die letzten freilebenden Pferde in Deutschland. Unter dem Sattel, an der langen Leine und vor der Kutsche haben sie sich als wunderbare Freizeitpartner präsentiert – für kleine und größere Pferdefans, für jüngere und erfahrenere. Eigentlich für all die Pferdefans auf Wiesbadens Schlosspark-Tribünen.
Apropos Tribünen. Wenn diese leicht anfangen zu vibrieren und ein dumpfes Grollen durch den Schlosspark tönt, dann ist das traditionellste Bild der Pferdenacht dran: das Jagdbild! Mit 80 Pferden und zwei Meuten verwandeln die Jagdreiter den Schlosspark alljährlich in ein herrlich geordnetes Naturspektakel.
Dunkel war es zum zweiten Teil der Pferdenacht. Mit originellem Lichterketten-Anzug überraschte Moderator Dirk Alexander Lude, der durch den Abend führte. Er leuchtete ebenso wie die Pferde der Lichterquadrille vom Verein der Freunde des iberischen Pferdes: Dressur im Lichterketten-Outfit, Mystik im Schlosspark.
Drei Schimmel in einem Haus aus Feuer – das bedeutet absolutes Vertrauen des Fluchttiers Pferd zu seinem Partner, dem Menschen. So demonstriert bei der 20. Pferdenacht von den Feuerreitern Stefan Schneider, Hermann Klapsing und Roland Heiß.
Die Future Guys sind die wagemutigen Stuntreiter aus den Niederlanden. Schnell, gefährlich, mit einer gehörigen Portion Nervenkitzel – im rasendem Galopp unter den Pferden durch, um die Pferde herum und über die Pferde rüber, hängend, stehend oder springend.
Ein kurzes Kopfnicken, eine winzige Geste, der Hauch einer Bewegung – Pierre Fleury ist ein Künstler der Sprache. In seiner Freiheitsdressur geht es um feinste Kommunikation und perfektes Zusammenspiel zwischen Mensch und Pferd.
Die Familie Nesvaçil schreibt Fahrsport- und Pferdenachtgeschichte. Aus Tschechien sind die Brüder Radek und Jiri Nesvacil jr. vom Nationalgestüt Kladruby nad Labem angereist. Die beiden Brüder und ihr Vater Jiri Nesvaçil bildeten bei den Weltreiterspielen in Caen im vergangenen Jahr das tschechische Team der Gespannfahrer – ein komplettes Familienteam! Mit ihren zwölf Kladruber Hengsten gehörten sie in Wiesbaden auch zum Pferdenachtprogramm und sorgten für tolle Bilder: mit dem Achtspänner aus Schimmelhengsten, mit dem Pas de Deux ihrer Vierspänner und mit der Pferdenacht-Premiere, einem Feuerwerk abgefeuert von fahrenden Kutschen – das hat es noch nie gegeben! Das leuchtende Ende einer riesigen Geburtstagsparty!
Gerührt und berührt war der Macher und Vater der Wiesbadener Pferdenacht, Ulrich Schneider vom Wiesbadener Reit- und Fahr-Club. 300.000 Zuschauer, 5.000 Pferde und 12.000 Mitwirkende in 20 Jahren Pferdenacht – „Mit so einer Erfolgsstory haben wir wirklich nicht gerechnet.“ Sprach es und begann schon mal die Pferdenacht 2016 zu planen…
PM