Hamburg – „Ich bin hier in der Nachbarschaft groß geworden und als kleiner Junge über den Zaun geklettert, um mir das Derby anzugucken, und bin seit jeher fasziniert vom Derby“, erinnert sich Albert Darboven, Geschäftsführer von J.J.Darboven. Die Verbundenheit zum Turnierklassiker ist groß und die Vorfreude enorm.
Nun ist es endlich wieder so weit: Das von J.J.Darboven präsentierte Deutsche Spring- und Dressur-Derby empfängt ab morgen die Welt des Reitsports im herrlichen Derby-Park. Der lockt traditionell die Spitzenriege der Spring- und Dressur-Reiter an, aber hier feiern auch regelmäßig Überraschungssieger und Newcomer spektakuläre Erfolge.
Ein junger deutscher Reiter hat besonders im vergangenen halben Jahr vortrefflich von sich Reden gemacht. Der 21-jährige Guido Klatte jr. aus Lastrup könnte noch im Nachwuchslager starten, hat stattdessen insbesondere im Longines FEI World Cup Jumping für Furore gesorgt – zum ersten Ml dabei, gleich fürs Finale qualifiziert und als bester Deutscher auf Platz sechs abgeschlossen. In Hamburg-Klein Flottbek ist er ebenfalls zum ersten Mal am Start. Er hat seine Nummer eins im Stall, Qinghai, genannt und sich die Fünf-Sterne-Tour mit den Springen rund um die Longines Global Champions Tour vorgenommen: „Wenn man so auf die Teilnehmerliste guckt, da ist wirklich alles dabei, was Rang und Namen hat. Ich bin schon sehr glücklich darüber, hier mitreiten zu dürfen“, freut sich Klatte. Dort wird er auf Weltklassekonkurrenz treffen, weiß Marco Danese, Sportdirektor der Longines Global Champions Tour: „Acht der Top-Fünfzehn der FEI-Weltrangliste kommen nach Hamburg und durch den neuen Modus, der nur 25 Paare für den Großen Preis zuläßt, ist es letztlich so, dass jeder Starter am Samstagnachmittag gewinnen könnte. Das wird hochspannend!“
Einen hoffnungsvollen Shooting-Star schickt auch die Niederlande in die Hansestadt: Die erst 18-jährige Sanne Thijssen hat bereits Große Preise auf Vier-Sterne Niveau gewonnen. Außerdem ist sie mit dem Weltklasseroutinier und amtierenden DKB-Riders Tour-Sieger Marcus Ehning und dem Iren Bertram Allen im Team Valkenswaard United aufgestellt, das als führendes im Ranking der Global Champions League nach Hamburg reist.
Zudem haben sich einige illustre Paare angekündigt. Geir Gulliksen, der erfolgreichste Springreiter aus Norwegen, kommt mit seinem Sohn Johan-Sebastian Gulliksen, der im vergangenen November mit dem Sieg im Championat von München überraschte. Während Meredith Michaels-Beerbaum fast alljährlich tolle Runden in den Parcours von Klein Flottbek dreht, stand ihr Ehemann Markus Beerbaum meist coachend am Rande. Doch der einstige Championatsreiter (in den 1990er Jahren Europa- und Weltmeister mit der Mannschaft) steigt seit Anfang des Jahres auch selbst wieder auf Turnieren in den Sattel und steht aktuell in der DKB-Riders Tour auf Platz drei. Holger Wulschner, Sieger der Gesamtwertung der DKB-Riders Tour 2014 und des Deutschen Spring-Derbys im Jahr 2000, möchte seine Derby-Erfahrung nutzen, um in Hamburg für die Tour zu punkten, ebenso wie sein Sohn Benjamin. Heiß aufs Derby sind auch die Brüder Frederic und Gilbert Tillmann, letzterer ließ sich 2013 den Siegerkranz und das Blaue Band des Derby-Siegers umlegen. Das zu verhindern, hat sich der Vorjahressieger Billy Twomey (IRL) allerdings fest vorgenommen und sein Dhiagilev ist topfit.
Auch im Viereck trifft aufstrebender Nachwuchs im Sattel auf etablierte Reiter der Weltspitze, wenn auch nicht im direkten Wettkampf. Im Mittelpunkt steht der Modus des Pferdewechsels und das in drei Altersklassen. Im von Selleria Equipe präsentierten Deutschen Pony-Dressur-Derby können sich U16-Reiter im Finale mit Ponywechsel schon früh in dieser außergewöhnlichen und prickelnden Prüfungsform messen. Für die U21-Athleten steht mit der Klassik Radio Derby-Challenge ebendies an - die Herausforderung des Pferdewechsels im Finale. Im Seniorenlager haben sich ganz Große ihres Fachs angekündigt. Fabienne Lütkemeier bringt ihr A-Kaderpferd Fabregaz mit, die finnische Championatsreiterin Emma Kanerva ist ebenfalls eine heiße Kandidatin sich über den Grand Prix, Preis des Helenenhofes - Familie Schwiebert, für das Finale zu qualifizieren. Und auch die folgenden in Hamburg startenden Reiter haben ihre Nationen bereits bei Olympischen Spielen, Welt- oder Europameisterschaften vertreten und kämen alle für einen Triumph im Almased 59. Deutschen Dressur-Derby in Frage: Emile Faurie (GBR) zum Beispiel genauso wie die Polin Katarzyna Milczarek Jasinska und die Schwedin Charlotte Haid Bondegaard.
Somit kommen von A wie Austria und Azerbaijan fast bis Z, immerhin bis V wie Venezuela, knapp 300 Reiter mit über 570 Pferden aus 32 Nationen in die Hansestadt, um ihr Können auf dem heiligen Rasen des Deutschen Spring- und Dressur-Derbys zu zeigen.
PM