Weltreiterverband zeichnet Team-Olympiasieger mit dem FEI-Award aus
Tokio (fn-press). Seit 2009 ehrt der Weltreiterverband jedes Jahr die erfolgreichsten Pferdesportler der vergangenen zwölf Monate mit den sogenannten FEI-Awards in fünf Kategorien. In diesem Jahr ist erneut ein deutscher Reiter dabei: Der 22-jährige Team-Olympiasieger im Dressurreiten, Sönke Rothenberger, erhält den Preis in der Nachwuchs-Kategorie ,,Longines Rising Star".
Was für ein Jahr für Sönke Rothenberger: Im November 2015 wurden der Student aus Bad Homburg und seine Familie mit dem Otto-Lörke-Preis für die Grand-Prix-Erfolge des damals achtjährigen Wallachs Cosmo ausgezeichnet. Kurz zuvor hatten die beiden in ihrem ersten Vier-Sterne-Grand Prix und im Special beim internationalen Turnier in Perl Rang zwei belegt. Es folgten die Berufung in den deutschen A-Kader der Dressurreiter und im Februar 2016 die ersten Siege beim CDI3* im spanischen Jerez de la Frontera.
Über die Deutschen Meisterschaften in Balve führte sie der Weg in das siegreiche Nationenpreis-Team beim Weltfest des Pferdesports in Aachen. Dort wurde anschließend beschlossen, welche vier Reiter die Bundesrepublik bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro vertreten sollten. Mit dabei waren auch Rothenberger und Cosmo. Bei ihrem ersten Championat im Seniorenbereich gewannen sie auf Anhieb die Team-Goldmedaille.
Für seine zahlreichen Erfolge hat der Weltreiterverband FEI Sönke Rothenberger im Rahmen der Generalversammlung in der japanischen Hauptstadt Tokio heute mit dem FEI-Award in der Nachwuchs-Kategorie ,,Longines Rising Star" ausgezeichnet. ,,Ich war sehr überrascht, als ich im Urlaub die Nachricht über meinen Gewinn erhielt. Damit hätte ich niemals gerechnet", sagte Rothenberger. ,,Es ist eine große Ehre für mich und ich bin unheimlich dankbar dafür, dass ich für diesen Preis ausgewählt wurde, denn so viele andere hätten ihn auch verdient. Für mich ist es das I-Tüpfelchen auf einem unglaubliches Jahr."
Zwar waren die Olympischen Spiele das erste Senioren-Championat für den Studenten der International Business Administrations. Erfahrungen auf Nachwuchs-Europameisterschaften hatte Rothenberger aber schon zahlreich gesammelt und regelmäßig Medaillen mitgebracht. Unter anderem gewann er bereits im Pony-Alter Doppelgold in der Dressur und auch bei den Jungen Reitern klappte es mit Team-Gold und Einzel-Bronze. Zwischendurch wechselte er in den Springsattel, wurde Hessischer Meister und nahm auch an den Deutschen Jugendmeisterschaften teil. Der 22-Jährige stammt aus einer pferdebegeisterten Familie. Seine Eltern Gonnelien und Sven gewannen 1996 Olympisches Silber mit dem Dressur-Team der Niederlande. Seine Schwestern Sanneke und Semmieke sind ebenfalls höchst erfolgreich im Dressursport unterwegs.
In der Kategorie ,,Longines Rising Star" setzte er sich gegen seine Landsfrau und Doppel-Europameisterin im Reining, Gina Maria Schumacher (Givrins/SUI) sowie gegen den belgischen Springreiter Gilles Thomas und die österreichische Voltigiererin Jasmin Lindner durch. Sein Preis ist neben der Trophäe eine Uhr des FEI-Sponsors und schweizer Uhrenherstellers Longines. Sönke Rothenberger ist der erste Deutsche, der den FEI-Award in dieser Kategorie gewinnt. Bisher wurden Springreiterin Meredith Michaels-Beerbaum (2009) und Vielseitigkeitsreiter Michael Jung (2012) als Sportler des Jahres in der Kategorie "Best Athlet" ausgezeichnet. Als beste Pferdepflegerin wurde 2013 Carmen Thiemann ausgezeichnet, die seit vielen Jahren Stallmanagerin bei Ingrid Klimke in Münster ist. Para-Dressurreiterin Dr. Angelika Trabert erhielt den FEI-Award 2010. Sie gehörte in diesem Jahr neben zahlreichen Reitsport-Funktionären auch zur siebenköpfigen Jury der Awards. jbc
Mehr über die weiteren Gewinner der FEI-Awards erfahren Sie hier: www.fei.org/stories/fei+awards