Foto: Gert-Jan Bruggink mit Primeval Dejavu - Fotograf: Karl-Heinz Frieler
(Frankfurt) Spannend bis zur letzten Sekunde war es in der Frankfurter Festhalle, als es um die Entscheidung im Großen Preis von Hessen, präsentiert von der Deutschen Vermögensberatung AG ging. Hundertstel-Sekunden entschieden über Sieg oder Platz und der Niederländer Gert-Jan Bruggink hatte mit Primeval Dejavu am Ende die Nase vorn. Gerade mal drei-Hunderstel-Sekunden trennten ihn vom zweitplatzierten Marcus Ehning aus Borken mit Sabrina.
„Jetzt habe ich ein wenig Weihnachtsgeld gesammelt und kann am Montag einkaufen gehen,“ so Bruggink augenzwinkernd, dem mit dem neun Jahre alten belgischen Wallach im Stechen der mit 75.000 Euro höchstdotierten Prüfung buchstäblich alles gelang. Immerhin 18.750 Euro war der hauchdünne Vorsprung vor Marcus Ehning wert. Insgesamt acht Kandidaten schafften den Sprung ins Stechen, darunter auch gleich drei Reiter des Borkener Stalles Ehning. Neben Aushängeschild Marcus Ehning auch die schwedische Bereiterin Nicole Persson mit Quante (5.) und Johannes Ehning mit Salvador V (8.). Das sorgte beim prominentesten Mitglied der Reiterdynastie für Zufriedenheit.
Platz drei eroberte der Niederländer Jeroen Dubbeldam mit Zenith SFN. Bis dahin so der Olympiasieger des Jahres 2000, Dubbeldam „ hat mein Bereiter dafür gesorgt, dass wir kostenmäßig gut hinkommen“. Es sei ganz gut gewesen, dass heute der Chef selbst die Reisekasse gründlich aufbessern konnte. „Ich bin wirklich sehr stolz auf Sjaak,“ bekundete Dubbeldam. Der 21-jährige Sjaak Sleiderink hatte bereits das internationale Eröffnungsspringen gewinnen können.
„Ich glaube wir haben wirklich sehr spannenden Sport gesehen,“ fasste Paul Schockemöhle zusammen, „und die Zuschauer haben es ja auch gedankt.“ Kein Platz blieb leer bis die letzte spektakuläre Entscheidung in Frankfurt gefallen war. Zuvor präsentierten die internationalen Springreiter ihre sieben und acht Jahre alten Nachwuchspferde im LOTTO-Hessen Preis, dem Finale der Youngster Tour. Das entschied der Deutsche Meister des Jahres 2012 für sich. Marc Bettinger, der in Belgien lebt, präsentierte einen äußerst gut aufgelegten und schnellen Quickley, der seinen Namen offenbar für ein Programm hält. Quickley ist acht Jahre alt. Zweiter war Marcus Ehning mit dem westfälischen Hengst Comme il faut.
Noch vor den Springreitern wurden in der Festhalle junge Künstler geehrt. Deren kunterbunte „Exponate“ sorgten dafür, dass der Parcours im Großen Preis von Hessen ein richtiger Hingucker war. Fünf Hindernisse wurden von Kindern Frankfurter Betreuungseinrichtungen gestaltet und die jungen Künstler waren auch zur Siegerehrung eingeladen. Ann Kathrin Linsenhoff und Paul Schockemöhle sahen sich prompt von Scharen aufgeregt durcheinander schwatzender Kinder umringt. Der Wettbewerb ist gut dotiert: Insgesamt rund 10.000 Euro Preisgeld wurden dafür ausgelobt und gestaffelt an die Frankfurter Einrichtungen vergeben. In wochenlanger akribischer Arbeit gestalteten die Kinder die Hindernisse.
Das 43. Internationale Frankfurter Festhallen Reitturnier findet vom 18. bis 21. Dezember 2014 statt.
Ergebnisse Internationales Festhallen Reitturnier
PM