Göteborg: Fünfter Kürsieg für Isabell Werth

Deutsch-schwedischer Zweikampf bei der vorletzten Weltcup-Etappe vor dem Finale

 

Göteborg (fn-press). Weihegold OLD, Don Johnson FRH und nun Emilio: Isabell Werth (Rheinberg) gewann in Göteborg ihre fünfte Kür der laufenden Weltcup-Saison. Ihr elfjähriger westfälischer Wallach erzielte bei seinem Weltcup-Debüt 84,2 Prozent - unangefochtener Sieg in dem elfköpfigen Feld. Platz drei sicherte sich Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit ihrem niederländischen Hengst Unee BB, gefolgt von Fabienne Lütkemeier (Paderborn) mit ihrem Hannoveraner D'Agostino.

 

Eine solche Dominanz einer Reiterin hat es in der Geschichte des Weltcups noch nicht gegeben: Fünf Mal in der Westeuropa-Liga gestartet, hat Isabell Werth (47) fünfmal gewonnen und das mit drei verschiedenen Pferden: Fulminante Siege mit ihrer Oldenburger Olympiapartnerin Weihegold in Lyon, Stuttgart und Amsterdam, am vergangenen Wochenende Triumph mit Hannoveraner Don Johnson in Neumünster, und jetzt in Göteborg hieß ihr Siegerpferd Emilio. Der elfjährige Ehrenpreis-Cacir AA-Nachkomme aus der westfälischen Zucht hatte erst einmal zuvor, beim CDI in Genf Anfang Dezember 2016, eine internationale Kür gezeigt und debütierte nun im Weltcup. Nach dem Gewinn des Grand Prix mit 81,08 Prozent geriet auch die Kür fast perfekt. Lediglich in einer Galopp-Pirouette ließ sich der Braune etwas bitten (84,2 Prozent). Die Richter waren sich recht uneinig. Zehn Prozent Unterschied - von 79 bis 89 Prozent - fielen auf. Zwei der fünf Jurymitglieder hatten in dem Paar nicht den Sieger gesehen. Isabell Werth konnte es egal sein. ,,Das war mal wieder einer der glücklichen Tage. Verzeihen Sie mir den Fehler, beim nächsten Mal werden wir es besser machen", versprach sie dem Publikum in der Halle.

 

Dennoch war der Abstand auf den zweitplatzierten Schweden Patrik Kittel erheblich. Der im Münsterland lebende 40-Jährige hatte den Oldenburger Delaunay (v. Dr. Doolittle-Feinbrand) in Göteborg eingesetzt. Seine fehlerfreie Vorstellung honorierte die Jury mit 80,910 Prozent. Nur einen Hauch schlechter war Jessica von Bredow-Werndl bewertet worden. Im Sattel ihres routinierten 16-jährigen KWPN-Hengstes Unee BB v. Gribaldi steuert die 31-Jährige nun das Weltcup-Finale in Omaha an, danach ist Turnierpause angesagt, denn sie und ihr Ehemann Max von Bredow erwarten im Sommer ihr erstes Kind. Unee BB meisterte die technisch anspruchsvolle Kür souverän. Mit 80,845 Prozent verfehlte das Paar nur ganz knapp den zweiten Platz.

 

Auf Rang vier behauptete sich Fabienne Lütkemeier. Ihr 17-jähriger Hannoveraner Wallach D'Agostino absolvierte das Pensum frisch und motiviert: 77,27 Prozent. Ihr folgte auf dem fünften Platz die Schwedin Paulina Friberg mit der Hannoveraner Donnerhall-Tochter Di Lapponia (76,57). Der Weltcup von Göteborg geriet somit zu einer rein deutsch-schwedischen Angelegenheit. Das Interesse der übrigen europäischen Nationen hatte sich stark in Grenzen gehalten, so dass die schwedischen Gastgeber das ohnehin nur elfköpfige Feld mit fünf Paaren aus dem eigenen Land auffüllen mussten. Dazu die drei Deutschen, zwei niederländische Paare und eine Teilnehmerin aus Dänemark. Jetzt startet die Westeuropa-Liga noch einmal im März in s'Hertogenbosch, ehe das Weltcup-Finale nach Omaha in die USA lockt.   hen

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