Foto: Doppelnuller im Ostarichi Indoor Derby - Kathrin Müller brachte die Lake Arena zum Toben - Fotograf: Sibil Slejko
Lake Arena – It´s Derby-Time!! Nicht nur als einer der ganz großen Höhepunkte der Indoor-Serie angekündigt, sondern auch als spektakulärer Klassiker nicht mehr aus dem Equestrian October Festival wegzudenken bot das Ostarichi Indoor Derby alles was man sich von einem Springen wünscht – spektakuläre Ritte, spannenden Sport und sagenhafte Stimmung. Und um dem mit 16.000,- Euro dotierten Finalspringen der Medium Tour die Krone aufzusetzen, wurden wir am heutigen Samstagabend Zeuge eines eindrucksvollen Erfolges, bei dem eine Amazone die Herzen des Wiener Neustädter Publikums im Sturm eroberte.
Bunt aufgemacht, außergewöhnlich lange und stark abwechslungsreich im Vergleich zu gewöhnlichen Prüfungen – das sind die Charakteristiken eines Derbys auf den Punkt gebracht. Und genau das konnte man wie in jedem Jahr beim legendären Ostarichi Indoor Derby in der Lake Arena miterleben. 16 ausgeflaggte Hindernisse standen quer in der Austragungshalle verteilt und dabei wurde nicht vor verschiedensten Mauern, Gattern oder Wasserunterbauten zurückgeschreckt. Keine Frage, dass man sich das nicht entgehen lassen wollte und die Zuseher gespannt diesem Bewerb mit Kultfaktor verfolgten.
Jeder einzelner Teilnehmer wurde mit Applaus über die Ziellinie begleitet und gebührend belohnt für seine respektable Leistung im Parcours. Als es dann mit Startnummer elf den ersten fehlerfreien Ritt zu sehen gab, war die Menge nicht mehr zu halten: Es freute sich die ganze Halle über die überragende Darbietung von Kathrin Müller, die ja doch seit letztem Jahr sehr eng mit Österreich verbunden ist. Die Stilistin glänzte mit einer atemberaubenden Runde, wo sie sich stets bemühte, ihre sprunggewaltige „Davina 147“ über den 1,40 Meter hohen Umlauf zu pilotieren und sie immer wieder mit Lob zu motivieren. Nicht weniger gestrahlt hatte acht Starter später Niederösterreichs Nachwuchsreiterin Theresa Pachler. Bis zum Schluss gab es noch Tipps von Trainer Anton Martin Bauer, die sie bis zum letzten Oxer eisern verfolgte und mit dem Ticket fürs Stechen belohnt wurde. Danach schaffte nur noch Jörg Oppermann den Sprung ins Stechen, dem man ja doch auch eine gewisse Favoritenrolle zugeschrieben hatte.
Diese Drei – das stand zweifelsfrei fest – konnten allesamt schnell sein und ließen sich im Stechen nicht lange bitten. Kathrin Müller hatte mit einer erneuten Nullrunde brillant vorgelegt. Ohne die Kontrolle zu verlieren und stets engagiert Zeit herauszuholen, galten ihre 43,28 Sekunden als erste Richtmarke. Österreichs Siegeshoffnung kassierte leider zwei Abwürfe und reihte sich hinter der Führenden ein. Nun lag alles in der Hand des Schlusspaars. Wie nicht anders erwartet legten sie flott los und waren bis zur Schlusslinie ganz klar auf Siegeskurs. Man hätte sich nicht gedacht, dass da noch was schiefgehen konnte, aber die Triple-Barre machte den beiden einen Strich durch die Rechnung: Vier Fehlerpunkte in 42,78 Sekunden bedeuteten Rang zwei und den verdienten Triumph für eine souveräne Kathrin Müller.
Neben der drittplatzierten Theresa Pachler trumpften auch Astrid Kneifel und Bernhard Maier mit Platzierungen auf. Die Oberösterreicherin kassierte leider einen unnötigen Abwurf am dritten Hindernis (9. Rang). Bernhard Maier wurde das schwarze Gatter auf der Schlusslinie zum Verhängnis (10. Rang).
Fulminanter Start in den Samstag! Stefan Laditsch und Birgit Peintner holten Doppelsieg
Besser hätten wir uns den Start in den Samstag nicht vorstellen können, denn mit unseren beiden Speedreitern Stefan Laditsch und Birgit Peintner feierten die Gastgeber einen famosen Doppeltriumph in der Elite Tour. Der Burgenländer, der ja schon am vergangenen Turnierwochenende für zwei rot-weiß-rote Siege sorgte, kam mit seiner flinken „Gracia 5“ als allerletzter Starter in die Bahn und musste sich ordentlich ins Zeug legen. Zuvor gelang nämlich seiner Landsfrau Birgit Peintner eine souveräne Runde, die in 54,21 Sekunden auch irre schnell war. Doch der langjährige Schützling von Bianca Babanitz ließ sich davon nicht einschüchtern und holte mit viel Tempo und effektiv gerittenen Wegen beinahe eine Sekunde Vorsprung heraus (53,24 Sekunden). Hinter den doppelt siegreichen Österreichern ging Platz drei nach Irland: Tori Dunn, die couragierte Amazone, die wir bereits bei den Sommer-Events als ernstzunehmende Konkurrentin kennenlernten, flitzte mit „Dstud Annushka“ in 55,65 Sekunden ins Ziel.
Mit der richtigen Feinabstimmung zum Sieg – Gerrit Schepers ging in der Small Tour als Gewinner hervor
Für dreizehn Reiterinnen und Reiter klappte nach einem strafpunktefreien Grundumlauf der Einzug in die Entscheidung der samstägigen Small Tour, wo sich das buntgemischte Starterfeld ein beinhartes Duell lieferte. Im Stechen ging die Menge mit und feuerte ihre Favoriten lautstark an und weil sich aus österreichischer Sicht knapp die Hälfte – nämlich sechs an der Zahl – qualifizieren konnten, war die Stimmung dementsprechend aufgeheizt.
Unterm Strich scheiterten Maier, Pachler, Saurugg und Co. nicht unbedingt an der Zeit, sondern an der gemeinen letzten Linie, wo eindeutig die meisten Abwürfe passierten. Als glücklicher Gewinner durfte sich schlussendlich Gerrit Schepers feiern lassen, denn er wählte auf „Carolo 10“ die richtige Mischung aus erforderlichem Tempo und notwendiger Übersicht, was ihm zwar nicht die schnellste Zeit brachte, dafür aber die Bestmarke von fehlerfreien 32,17 Sekunden. Nur wenige Zehntel dahinter sicherte sich Michael Cristofoletti mit „Chari 10“ den zweiten Rang in 32,52 Sekunden. Rang drei ging mit Szimonetta Szabó nach Ungarn. Die beste Amazone des 1,25 Meter-Springens konnte sich dabei voll und ganz auf ihren „Attimo“ lassen, der im Parcours alles gegeben hatte (33,63 Sekunden). Auf den weiteren Platzierungsrängen waren die Gastgeber insgesamt sechsmal vertreten: Bernhard Maier holte mit dem schnellsten Vierfehlerpunkteritt Rang fünf. Angespornt von der tobenden Menge – hier waren vor allem die Zurufe von Anton Martin Bauer nicht zu überhören – flog der Routinier förmlich über den Stechparcours und kassierte leider am vorletzten Hindernis einen Fehler. Genau gleich erging es Theresa Pachler, die mit „Louis 127“ ebenfalls am tückischen Oxer aus der Rechtswendung vier Fehlerpunkte hinnehmen musste. Sie wäre übrigens ebenso schneller gewesen als der siegreiche Deutsche und fiel am siebenten Platz zurück. Für mehr Spannung hatte da Benjamin Saurugg gesorgt, der zumindest bis zum allerletzten Hindernis auf Siegeskurs gewesen wäre, jedoch dem von den Zuschauern gescherzten „Hugo-Simon-Syndrom“ zum Opfer fiel (8. Rang). Mit Marianne Schindele am zehnten, David Kranz am zwölften und Siegfried Schlemmer am dreizehnten Rang waren drei weitere heimische Reiter platziert.
Finalsieg verteidigt: Schon wieder Dakota on Top
Wenn das mal nicht auf eine vielversprechende Zukunft hoffen lässt: Der imposante Nachkomme des Stakkato-Wolkenstein II „Dakota“ konnte im Rahmen des diesjährigen Equestrian October Festivals beide Finalspringen der Youngster Tour für sich entscheiden und zeichnete sich somit wie kein Zweiter auf ganzer Linie aus. Dabei lief der erst Sechsjährige unter seinem Reiter Ivaylo Bonev zur Höchstform auf, lieferte in der finalen Prüfung den einzigen Doppelnuller ab und setzte sich gegen seine zwei Mitstreiter im Stechen durch. Die Plätze zwei und drei gingen zum einen an Natalia Koziarowska und zum anderen an Sven Joseph Hadley. Die Polin stellte ihre schicke Holsteinerstute „Antina“ vor, die auf Cassini II und Lancer II zurückgeht. Ihr wurde der Aussprungsteil der zweifachen Kombination zum Verhängnis. Als Schlussreiter hätte der Ire auf seiner Canto-Tochter „Carla“ alles gegeben, kassierte aber zwei Abwürfe. Schon der Blick auf die Ergebnisliste verriet, dass es dieses Finalspringen mit lediglich drei Nullfehlerritten in sich hatte. Probleme machten in erster Linie die technischen Folgen, die einen Plan und Rittigkeit verlangten. Zudem gestalteten sich die Wege zwischen den Sprüngen tückisch, da ein kurzes Zögern sofort mit Zeitfehler bestraft wurde. Und so kamen nicht weniger als fünf TeilnehmerInnen mit einem Strafpunkt für Zeitüberschreitung ins Ziel und verpassten hauchdünn den Einzug in die Entscheidung. Wie beispielsweise Luisa Himmelreich, die schon letzte Woche mit ihrem „Little Simba“ eine Top-Ten-Platzierung einheimste und heute vom vierten Endrang strahlte. Oder Szabolcs Krucsó mit seinem „Bubamara“ auf Rang fünf, Monika Grundkowska mit „Dhaha“ auf Rang sechs, Jamie Wingrave mit „Agropoint Chupalido“ am siebenten und Hana Bajrovic auf „Sportina Showtime“ am achten Platz.
Ergebnisdienst – October Festival 2014 – Woche 02 – Samstag:
Elite Tour
Int. Jumping Competition - 1,15 m
1.GRACIA 5 / LADITSCH Stefan (AUT) - 0 / 53.24
2.GASPARI / PEINTNER Birgit (AUT) - 0 / 54.21
3.DSTUD ANNUSHKA / DUNN Tori (IRL) - 0 / 55.65
4.PIT STOP NRW / COSGROVE Barbara (IRL) - 0 / 57.09
5.TIGRIS III / HATASOVA Linda (SVK) - 0 / 57.44
6.AVALON 305 / KIM Boseon (KOR) - 0 / 65.10
7.QUANTANA MERA / PUSKÁS Anna Zsófia (HUN) - 0 / 67.63
8.LORD LUI / TAGGER-HUTSCHINSKI Petra (AUT) - 0 / 68.12
9.CASPER / FISEROVA Monika (SVK) - 0 / 69.73
10.ASHLEY'S BASTI / MEUER Josephin-Anna (GER) - 4 / 61.01
11.BALVINI / LADITSCH Stefan (AUT) - 4 / 62.94
12.CERVINO / ATILLÁS Viktória (HUN) - 4 / 68.73
Small Tour
Int. Jumping Competition with jo - 1,25 m
1.CAROLO 10 / SCHEPERS Gerrit (GER) - 0 / 32.17 / Stechen
2.CHARI 10 / CRISTOFOLETTI Michael (ITA) - 0 / 32.52 / Stechen
3.ATTIMO / SZABÓ Szimonetta (HUN) - 0 / 33.62 / Stechen
4.LUNA 1384 / SCHEPERS Gerrit (GER) - 0 / 33.87 / Stechen
5.PERFECT / MAIER Bernhard (AUT / B) - 4 / 31.18 / Stechen
6.FRESCO FON ZEVS / SCHRÖDER Simon (GER) - 4 / 31.28 / Stechen
7.LOUIS 127 / PACHLER Theresa (AUT / NÖ) - 4 / 31.44 / Stechen
8.VIENNA XII / SAURUGG Benjamin (AUT / STMK) - 4 / 31.67 / Stechen
9.LADY GAGA 19 / MURMANN Richard (GER) - 4 / 31.70 / Stechen
10.RYANS STAR / SCHINDELE Marianne (AUT / K) - 4 / 33.51 / Stechen
11.ACHILLEUS / WINGRAVE Jamie (HUN) - 4 / 34.01 / Stechen
12.ATTILA DER GROSSE / KRANZ David (AUT / STMK) - 8 / 34.34 / Stechen
13.ROMY S / SCHLEMMER Siegfried (AUT / STMK) - Eliminated / Stechen
Younster Tour Finale
Int. Jumping Competition with jo - 1,30/1,40 m
1.DAKOTA / BONEV Ivaylo (BUL) - 0 / 43.47 / Stechen
2.ANTINA / KOZIAROWSKA Natalia (POL) - 4 / 38.15 / Stechen
3.CARLA / HADLEY Sven Joseph (IRL) - 8 / 38.13 / Stechen
4.LITTLE SIMBA / HIMMELREICH Luisa (GER) - 1 / 81.83 / Umlauf
5.BUBAMARA / KRUCSÓ Szabolcs (HUN) - 1 / 81.97 / Umlauf
6.DHAHA / GRUNDKOWSKA Monika (POL) - 1 / 83.62 / Umlauf
7.AGROPOINT CHUPALIDO / WINGRAVE Jamie (HUN) - 1 / 83.69 / Umlauf
8.SPORTINA SHOWTIME / BAJROVIC Hana (SLO) - 1 / 83.91 / Umlauf
9.CAJO / HOLLY Andrej (SVK) - 4 / 76.54 / Umlauf
10.CORLEONE / SLAVIKOVA Jana (SVK) - 4 / 78.36 / Umlauf
11.SPORTINA CASH FLOW / BAJROVIC Hana (SLO) - 4 / 78.65 / Umlauf
12.CRISTAL 3 / OFNER Alexander (AUT / NÖ) - 4 / 79.99 / Umlauf
OSTARICHI INDOOR DERBY 2014
Int. Jumping Competition with jo - 1,40 m
1.DAVINA 147 / MÜLLER Kathrin (GER) - 0 / 43.28 / Stechen
2.LANDIA / OPPERMANN Jörg (GER) - 4 / 42.78 / Stechen
3.ACORADA 11 / PACHLER Theresa (AUT / NÖ) - 4 / 45.39 / Stechen
4.CAROLL 5 / SCHEPERS Gerrit (GER) - 4 / 105.71 / Umlauf
5.ABARTH / BONEV Ivaylo (BUL) - 4 / 110.11 / Umlauf
6.SILKANNA / STANGELOVA Sara (SVK) - 4 / 111.63 / Umlauf
7.LENIN 6 / WARGERS Jana (GER) - 4 / 112.10 / Umlauf
8.ELIANA / CZÉKUS Zoltán (HUN) - 4 / 112.29 / Umlauf
9.FAIR PLAY 5 / KNEIFEL Astrid (AUT / OÖ) - 4 / 115.56 / Umlauf
10.NOBILIO V D WART / MAIER Bernhard (AUT / B) - 7 / 130.27 / Umlauf
11.CHAMP 174 / HOLZ Thomas (GER) - 8 / 108.70 / Umlauf
12.LAUSEJUNGE 16 / CRISTOFOLETTI Michael (ITA) - 8 / 113.43 / Umlauf
PM