Foto: Holger Wulschner mit Fine Lady. - Fotograf: Stefan Lafrentz
(Hagen a.T.W.) Pferdebesitzer Karl-Heinz Löffler zitterten die Hände, Holger Wulschner lächelte ausgiebiger denn je und Paul Schockemöhle hat wieder einmal Recht behalten. Holger Wulschner aus dem mecklenburgischen Groß Viegeln gewann in Hagen a.T.W. die erste von sechs Etappen der DKB-Riders Tour mit der elf Jahre alten Hannoveraner Stute Fine Lady, hat jetzt die ersten 20 Tour-Punkte auf dem Konto und 18.750 Euro Preisgeld. Und daran hatte er nicht geglaubt…
„In der ersten Runde hab ich mich so ein bisschen als Beifahrer gefühlt, so ist sie abgezogen. In der zweiten Runde hat sie es wirklich super gemacht, aber ich dachte es reicht nicht,“ so der 50 Jahre alte Profi im Springsattel. „Paul hat gesagt, ich wäre garantiert unter den ersten Drei, aber ich habe gedacht, das wird nix.“ So schön kann man sich irren! Zwölf von 47 angetretenen Paaren aus 18 Nationen erreichten die zweite Runde im Großen Preis der Deutschen Kreditbank AG, 1. Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour. Dem Regen trotzte auch Marco Kutscher aus Riesenbeck erfolgreich, der Liberty Son für den Großen Preis wählte und nicht Cornet`s Cristallo wie in der Qualifikation: „Das war unser erster Großer Preis und ich bin sehr zufrieden. Ich will ihn bei den Deutschen Meisterschaften reiten und deshalb auch hier der Einsatz im Großen Preis.“
Gewechselt hatte auch Wulschner von Samstag auf Sonntag. „ChaChaCha ist erst neun, hat seine Sache am Samstag gut gemacht. Fine Lady hat schon mehr Erfahrung, deshalb haben wir auch genauso geplant,“ so der glückliche Gewinner der ersten Tour-Station. Stefan Unterlandstättner, Vorsitzender des Vorstandes der DKB, freute sich, seinem Teamathleten gratulieren zu können: „Wir haben es ja schon oft versucht, jetzt hat das endlich mal geklappt.“
Platz drei in der ersten Etappe der internationalen Springsportserie ging an Rene Tebbel (Emsbüren) und der war „aushilfsweise“ mit Cooper unterwegs. „Mein Sohn Maurice hat sich verletzt – Adduktorenzerrung – deshalb bin ich eingesprungen. Vielleicht kann man ein Familienpunktekonto in der Tour einrichten…“ witzelte der Trainer des ukrainischen Teams vergnügt. Mit Janne Friederike Meyer (Hamburg) und Grace auf Platz vier und dem Titelverteidiger der DKB-Riders Tour, Carsten-Otto Nagel (Wedel) mit Holiday by Solitour auf dem fünften Platz, war der deutsche Erfolg beim Auftakt der DKB-Riders Tour groß.
Doppelte Anspannung musste Bernd Beeking, Chef von Solem Luxembourg, dem neuen Hauptsponsor der DKB-Riders Tour ertragen. Seine Tochter Pia ritt in Hagen a.T.W. ihre erste Tour-Etappe. „Was soll ich sagen – man rennt als Vater ziemlich aufgeregt hin und her…“, schmunzelte der Solem-Eigentümer, dessen Unternehmen weltweit Big Bags vertreibt.
Vorjahressieger John Whitaker aus Großbritannien hatte mit Argento Pech, kassierte einen Springfehler und blieb punktlos im Ranking der DKB-Riders Tour. Auf dem Jahresplan hat er die Serie gleichwohl. „Ich bin auch in Hamburg – leider ohne Derbypferd – und dann will ich Wiesbaden reiten,“ so die britische Springsportlegende. Immerhin jumpte der Mann 2013 auf Gesamtrang drei hinter Carsten-Otto Nagel.
Ergebnis und Ranking,Großer Preis der Deutschen Kreditbank, Springen Kl. S mit zwei Umläufen, 1. Wertungsprüfung der DKB-Riders Tour:
1. Holger Wulschner (Groß Viegeln), Fine Lady 0/42,71 20 Punkte
2. Marco Kutscher (Riesenbeck), Liberty Son 0/43,93 17 Punkte
3. Rene Tebbel (Emsbüren), Cooper 0/44,25 15 Punkte
4. Janne Friederike Meyer (Hamburg), Grace 0/45,79 13 Punkte
5. Carsten-Otto Nagel (Wedel), Holiday by Solitour 0/46,53 11 Punkte
6. Markus Renzel (Oer-Erckenschwick), Cassydy 0/47,46 10 Punkte
7. Sören Pedersen (Dänemark), Tailormade Esperanza 0/48,10 9 Punkte
8. Julien Epaillard (Frankreich), Cristallo A LM 4/45,09 8 Punkte
9. Santiago Lambre (Mexiko), Skovlundeg Cassius 4/46,54 7 Punkte
10. Bruce Goodin (Australien), Centina 4/47,00 6 Punkte
PM