Foto: Marcel Marschall (Heiligkreuztal) auf Undercontract - Fotograf: privat
Das ist neu. Zwei talentierte junge Springreiter aus einem Stall aber verschiedener Nationen erhielten Post von der Akademie für junge Springreiter aus Lugano: Marcel Marschall und Jonathan Gordon. Damit gehören Juniorchef und Bereiter aus dem renommierten Turnierstall von Manfred Marschall im oberschwäbischen Heiligkreuztal zu dem erlauchten Kreis von 25 Nachwuchs-Springreitern aus ganz Europa, die von ihren Verbänden dafür benannt wurden.
Die „A young Riders Academy for jumping” will unter der Schirmherrschaft des Europäischen Reiterverbandes (EEF) sowie in Kooperation mit dem internationalen Springreiterclub und zusammen mit dem Uhrenhersteller Rolex junge Reiter unterstützen. 5 aus 25 heißt dabei das Zauberwort, denn nur eine Handvoll Nachwuchscracks erreichen tatsächlich die Förderstufe. Damit sind ein Aufenthalt bei einem internationalen Springreiter sowie Coachingmaßnahmen zu Themen wie Kommunikation, Mental Coaching und einige grundlegende Aspekte der Veterinärmedizin verbunden.
Los geht es für beide an diesem Wochenende beim 950 Kilometer entfernten internationalen Turnier in Redefin (CSI***), wo vor allem die reiterlichen Aspekte von Bundestrainer Otto Becker (Albersloh) und dem niederländischen Altinternationalen Emile Hendrix beurteilt werden sollen.
Für den 24-jährigen Marschall, der sich inzwischen auf den 167. Platz der Weltrangliste vor gearbeitet hat, ist der Turniertrip ins Landgestüt von Mecklenburg-Vorpommern eine willkommene Vorbereitung für seinen zweiten Nationenpreiseinsatz eine Woche später. Im österreichischen Linz tritt das deutsche Team zusätzlich mit Andreas Kreuzer (Borgholzhausen), Denis Nielsen (Löningen) und Jörg Oppermann (Gückingen) gegen 15 Nationen an. „Ich werde an beiden Wochenenden mein Bestes geben“, trat Marschall voller Zuversicht seine Reise in den Norden an. „Beim Nationenpreis sind wir ein starkes Team“, weiß er das Können seiner Kollegen zu schätzen. Auf jeden Fall soll dann seine zehnjährige belgische Schimmelstute Fenia van Klapscheut ihre derzeit glänzende Form unter Beweis stellen.
Der baden-württembergische Hallenchampion Jonathan Gordon kann sich derweil ganz darauf konzentrieren, die Nachfolge seines irischen Landsmannes und derzeitigen Überfliegers Bertram Allen anzutreten, der im Vorjahr zu den auserwählten jungen Reitern gehörte. Leider musste der 21 Jährige seinen Nationenpreisstart für sein Heimatland in Lissabon absagen, weil sein bestes Pferd Bario van t’Martendonk an einen Junior nach Österreich verkauft wurde. Dennoch kann der große Stilist auch mit Fellini und Emma Brown noch seinen derzeit 422. Weltranglistenplatz weiter verbessern. Das gelang ihm kürzlich mit drei Siegen im italienischen CSI*** von San Giovanni in Marignano eindrucksvoll.
Jörn Rebien