Deutsche Reiter mit starkem Auftakt in die Freiluft-Saison
Hagen a.T.W. (fn-press). Die Dressur-Bundestrainer Monica Theodorescu und Jonny Hilberath haben an diesem Wochenende viel zu tun. Der deutsche Olympia- und Perspektivkader ist beinahe vollständig bei Horses&Dreams in Hagen am Teutoburger Wald vertreten. Traditionell nutzen die Reiter das internationale Turnier zum Start in die Freiluft-Saison. Für die deutschen Starterpaare gab es zum Auftakt gleich zwei Siege im Grand Prix zu feiern.
Bereits am Donnerstag stand der erste Grand Prix als Qualifikation für die Grand Prix Kür auf dem Programm. Kristina Bröring-Sprehe (Dinklage) und ihr Hannoveraner-Hengst Desperados FRH (von De Niro - Wolkenstein II) hatten im März in der Dortmunder Westfalenhalle ihr erfolgreiches Comeback nach langer Turnier-Pause gefeiert. Auch unter freiem Himmel in Hagen waren die beiden nicht zu schlagen. Mit 79.109 Prozent siegten sie deutlich vor dem Spanier Severo Jesus Jurado Lopez mit Deep Impact (75.152 Prozent). »Ich hatte ein super Reitgefühl«, sagte Bröring-Sprehe. »Desperados war sehr relaxed und aufmerksam.« Zufrieden war auch die Bundestrainerin »Wir dürfen ja nicht vergessen, dass nicht nur Desperados eine Pause hatte, auch Kristina ist bis Dortmund lange keinen Grand Prix mehr geritten und es ist schon bezeichnend, wie präzise, korrekt und mit vielen Höhepunkten gespickt ihr diese Prüfung gelungen ist.«
Zweitbeste Deutsche war Fabienne Lütkemeier (Paderborn) mit ihrem inzwischen 18-jährigen, sich aber weiterhin in bester Form befindenden Hannoveraner D'Agostino FRH (von De Niro - Shogun xx). Die beiden belegten mit 73.413 Prozent Rang fünf vor Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) und Nachwuchsstute TSF Dalera BB (von Easy Game - Handryk). Die jetzt neunjährige Trakehnerin ist amtierende Siegerin des Louisdor-Preises und erreichte bei ihrer Freiluft-Premiere in Hagen 72.652 Prozent. Routinier Hubertus Schmidt und sein Trakehner Imperio (von Connery - Balfour xx) wurden Sechste mit 72.065 Prozent.
Im Grand Prix am Samstag, der als Qualifikation für den Grand Prix Special diente, siegte Isabell Werth (Rheinberg) mit dem Westfalen Emilio (von Ehrenpreis - Cacir AA). Die beiden erreichten eine neue persönliche, internationale Bestmarke von 81.326 Prozent. »Das war auch gefühlt sein bester Grand Prix bislang«, sagte Werth nach der Prüfung. »Ich freue mich, dass wir an die Leistung von s'Hertogenbosch anknüpfen konnten.« Dort waren die beiden zuletzt erfolgreich im Weltcup gestartet. Höchstnoten im 8.5- bis 9.5-Bereich gab es in Hagen reihenweise für die Piaffen und Passagen. Auch Monica Theodorescu sagte: »Das war eine sehr, sehr hochwertige Prüfung.«
Platz zwei belegten Jessica von Bredow-Wendl und ihre niederländische Stute Zaire-E mit 75.696 Prozent. Sie erlaubten sich keine Fehler und nahmen die starken Leistungen aus der Hallensaison mit »nach draußen«. Auf dem dritten Platz rangierten die Vize-Europameister Sönke Rothenberger (Bad Homburg) und sein ebenfalls niederländischer Wallach Cosmo. Die beiden hatten über den Winter pausiert und waren seit der EM im vergangenen August nicht mehr auf einem Turnier gestartet. Zwar war noch ein Freiluft-Start in Spanien geplant gewesen, doch das Wetter hatte nicht mitgespielt. Zwar zeigten die beiden in Hagen viele Höhepunkte, unter anderem gab es einmal die Höchstnote zehn in der Passage, doch es gab auch einige Abzüge. Zunächst erschrak Cosmo nach dem starken Trab und sprang weg, beim Rückwärtsrichten trat er mit einem Huf aus dem Viereck und sprang im starken Galopp einmal um. Trotzdem kam er dank seiner Höhepunkte auf 75.261 Prozent.
Am Samstagabend steht ab 17.15 Uhr die Grand Prix Kür auf dem Programm von Horses&Dreams. Am Sonntagmorgen folgt um 13.45 Uhr der Grand Prix Special. Alle Ergebnisse aus Hagen finden Sie hier: online.equipe.com/en/competitions/23851