Barcelona (fn-press). Die deutschen Springreiter haben beim Nationenpreisfinale in Barcelona die Runde der besten Acht erreicht. Mit lediglich vier Strafpunkten als Gesamtergebnis erreichte das Team um Simone Blum mit DSP Alice, Marcus Ehning mit Pret A Tout, Laura Klaphake mit Catch me if you can und Andreas Kreuzer mit Calvilot das erste Etappenziel dieses Wochenendes. Ob Deutschland seinen Vorjahressieg wiederholen kann, wird sich im großen Finale am Samstagabend zeigen.
Die Stangen fielen zu Beginn zahlreich. Deutschland hatte am Abend zuvor Startnummer 14 zugelost bekommen. Somit war genug Zeit, sich die Aufgaben des spanischen Parcoursbauers Santiago Varela anzusehen. Das Bundestrainer-Duo Otto Becker und Heiner Engemann schickte die Deutsche Meisterin Simone Blum (Zolling) mit DSP Alice (von Askari – Landrebell) als erstes Paar in den Parcours. Die beiden starten in Barcelona zum ersten Mal gemeinsam in einem Nationenpreis für Deutschland. „Klar war der Druck groß. Der Parcours war hoch und breit. Ich wollte vor allem einen Zeitfehler verhindern“, berichtete Blum nach ihrer Runde. Das gelang zwar, jedoch fiel an Hindernis Nummer zehn eine Stange. Ohne Fehl und Tadel beendete das zweite deutsche Paar den Parcours. „Das hat einfach nur Spaß gemacht“, freute sich die 23-jährige Laura Klaphake (Steinfeld). Sie lieferte mit ihrer erst neunjährigen Oldenburger-Stute Catch me if you can (von Catoki – Acordplus) die erste Nullrunde für das deutsche Quartett. Die Teams lagen von Beginn an dicht beieinander. Allein die Mannschaft aus Kanada ließ mit drei Nullrunden als einzige ohne Fehler im Gesamtergebnis nichts anbrennen.
Für Deutschland machten es Andreas Kreuzer (27, Herford) und Calvilot noch einmal spannend. Die beiden meisterten den Parcours bis zum letzten Hindernis ohne Probleme. „Auf dem letzten Stück, nach der Dreifachen, kam ein bisschen Unruhe rein, so passierte dann leider der Fehler am letzten Sprung. Das war natürlich ärgerlich, tut aber heute nicht so weh. Am Samstag beginnt alles wieder bei Null. Generell hat sich die Runde aber super angefühlt. Calvilot ist top in Form“, sagte Kreuzer über seinen zehnjährigen Oldenburger-Wallach (von Calvaro Z – Quilot), mit dem er 2016 den DM-Titel gewann. Keine einfache Aufgabe hatte zum Schluss der letzte, aber erfahrenste deutsche Reiter, Marcus Ehning (43, Borken). Mit seinem französischen Wallach Pret A Tout hatte er im vergangenen Jahr das Stechen gegen den britischen Olympiasieger Nick Skelton und Big Star gewonnen. Und auch diesmal behielt das deutsche Duo die Nerven. Zwar hätten sie sich einen Fehler erlauben dürfen, doch dann wäre es auf die Zeit angekommen, denn mehrere Teams lagen mit insgesamt vier Strafpunkten gleichauf. „Das war echt spannend bis zum Schluss. Aber ist doch super gelaufen“, sagte Ehning nach seiner Nullrunde. „Pret A Tout hatte seit der EM in Göteborg Pause und war hier in Barcelona schon beim Warm-Up richtig gut drauf.“
Am Ende lag Deutschland nach Strafpunkten mit den Niederlanden, USA und Frankreich gleichauf. Neben den fehlerlosen Kanadiern qualifizierten sich auch Belgien, Schweden und die Schweiz mit jeweils acht Strafpunkten für Samstag. Nun gilt es für das deutsche Team, die Form noch einmal am Samstagabend zu bestätigen. Um 21 Uhr beginnt die Runde der besten Acht. „Das war schon mal ein guter Anfang“, sagte Otto Becker. „Das erste Etappenziel haben wir heute erreicht. Aber am Samstag werden die Karten neu gemischt.“ jbc
Alle Ergebnisse finden Sie hier.
PM