Crans-Montana (Schweiz), 28. Juli 2017 – Bei strahlendem Sonnenschein und vor einer Kulisse von ungefähr 3.000 Zuschauern hatten die Reiter aus dem Ausland auch am zweiten Turniertag des Jumping Longines Crans-Montana die Nase vorn.
Der einzige Schweizer, der sich heute durchsetzen konnte, war Ken Balsiger in der CSI1* Springprüfung Prix Jumping For Charity. Die vier weiteren Prüfungen wurden von ausländischen Reitern dominiert. Die Französin Olivia Coulet, die bereits gestern siegreich war, kam auch heute in der ersten Springprüfung des Tages mit der schnellsten Runde als erste ins Ziel. Bei der 1* Youngster Springprüfung siegte der Niederländer Jurre Van Bommel mit seiner 6-jährigen Stute Geronada B.
Bevor die Hauptprüfung des Tages, der Prix Edmond de Rothschild, ausgetragen wurde, fand der Prix Lamy Expertise statt. Bei dieser Springprüfung von 140 cm Höhe qualifizierten sich nicht weniger als 28 Paare ohne einen einzigen Springfehler für die zweite Phase! Der schnellste Reiter war der Ire Mark McAuley im Sattel von Jacintha vh Kriekenhof, der bereits am Donnerstag beim Prix Constantin den zweiten Platz belegte. Zweiter beim Prix Lamy Expertise wurde der Franzose Nicolas Deseuzes. Platz 3 und 4 belegten die besten Schweizer Reiter, nämlich Walter Gabathuler und Alain Jufer.
Der Prix Edmond de Rothschild, der um 17.00 Uhr begann, zählte für die Weltrangliste (Longines Rankings) und war für die Reiter gleichzeitig die letzte Chance, sich für den Longines Grand Prix am Sonntag zu qualifizieren. Im Umlauf starteten 57 Teilnehmer, von denen 14 Paare im Stechen um den Sieg kämpften. Dem Schweizer Alain Jufer gelang eine fehlerfreie, schnelle Runde, womit er den Druck auf die nachfolgenden Reiter erhöhte. Kurz danach jedoch wurde er von Séverin Hillereau übertroffen, der fünf Zehntel schneller war. Der Franzose schien unschlagbar zu sein, denn er ritt sehr schnell und immer auf der Ideallinie. Jedoch hatte man nicht mit dem Ehrgeiz des Marc Bettinger aus Deutschland und seiner sprunggewaltigen Stute Amber gerechnet. Das Paar ging volles Risiko, kombinierte Schnelligkeit und enge Wendungen und übernahm damit die Führung. Er kam im Stechen eine Sekunde vor dem Franzosen ins Ziel. Die letzten acht Starter hatten mit den Schwierigkeiten des Parcours zu kämpfen und hatten meistens einen Abwurf am zweiten Steilsprung. Audrey Geiser hatte die letzte Chance, die Schweizer Nationalhymne erklingen zu lassen. Sie war der letzte Starter im Stechen. Im Sattel ihrer phantastischen Stute Holiday X lieferte die aus dem Jura stammende Springreiterin eine atemberaubende Vorstellung und setzte alles auf eine Karte. Sie war schneller als der deutsche Marc Bettinger, aber leider kostete sie ein Abwurf am letzten Oxer den Sieg.
PM