WFFS: Westfalen und Oldenburg empfehlen Test für Zuchtpferde

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In der Diskussion um den Gendefekt Warmblood Fragile Foal Syndrome (WFFS) haben die ersten Zuchtverbände in Deutschland reagiert. Das Westfälische Pferdestammbuch und die beiden Oldenburger Verbände empfehlen Stutenbesitzern und Hengsthaltern, einen Gentest zu machen. Die Ergebnisse sollen veröffentlicht und den Zuchtverbänden gemeldet werden.

Auf der Homepage des Westfälischen Pferdestammbuchs wurden zwei Texte veröffentlicht. im ersten Anschreiben stellen die Verbände ihre Position zu dem Gendefekt WFFS dar (hier das Schreiben im Wortlaut). Sie gehen auf das Krankheitsbild und die Vererbungswege ein und beziehen Stellung zur Haltung der deutschen Pferdezuchtverbände: „Die meisten deutschen und europäischen Warmblutzuchtverbände raten in der WFFS-Thematik von vorschnellen Entscheidungen ab. Erste vorläufige Untersuchungsergebnisse an Hengsten liefert bereits das KWPN, das zehn Hengste als WFFS-Anlageträger von 250 getesteten Hengstes diagnostiziert hat.“ Einige europäische Warmblutzuchtverbände haben aber auch schon konkrete Maßnahmen ergriffen. Detailliert haben wir das hier aufgeführt.

Denn gemeinsames Ziel von Züchtern, Hengsthaltern und Zuchtverbänden muss die Vermeidung von Anpaarungen von WFFS-Trägertieren untereinander sein – zum einen, weil eine 25-prozentige Chance besteht, dass ein lebensunfähiges Fohlen zur Welt kommt, zum anderen, weil wissentliches Anpaaren zweier WFFS-Träger tierschutzrelevant wäre.

Um mehr über die Erbkrankheit WFFS in Erfahrung zu bringen, wird in Deutschland nun eine Studie durchgeführt, an der alle Warmblutzuchtverbände beteiligt sind. Es geht darum zu überprüfen, wie verbreitet WFFS in der Population nun eigentlich ist. Außerdem soll untersucht werden, inwieweit andere Erbfehler verbreitet sind. Wörtlich heißt es: „Nicht hinwegtäuschen darf die aktuelle Diskussion um WFFS darüber, dass dies möglicherweise nur der Anfang in der Beprobung von Erbkrankheiten ist.“

Empfehlungen an die Züchter

In Schweden und beim Anglo-European Studbook hat man die Beprobung der Hengste bereits zur Pflicht gemacht. In dem Schreiben des Westfälischen Pferdestammbuchs und des Oldenburger Verbandes heißt es: „Insgesamt werden derzeit Empfehlungen ausgegeben, die Zuchttiere auf WFFS überprüfen zu lassen. Mittelfristig könnte es aber auch zur Verpflichtung seitens des Zuchtverbandes kommen. Der Zuchtverband sieht sich hier zudem in der Position, Anlaufstelle für die Veröffentlichung zu sein.“

In einem weiteren Abschnitt wird noch einmal explizit darauf hingewiesen, dass die Züchter zur Sicherheit ihre Stuten testen lassen sollten. Aber auch die Hengsthalter werden aufgefordert. Sie sollen die Hengste testen und die Ergebnisse veröffentlichen. Westfalen und Oldenburg sprechen auch die Möglichkeit an, einen WFFS-Test zur Auflage für die Eintragung ins Hengstbuch I zu machen bzw. auch bei Körungen zu testen. Aber: „Ein Zuchtausschluss lässt sich jedoch nicht automatisch ableiten.“

Diese Empfehlungen haben die beiden Verbände auch noch einmal schriftlich an alle Hengsthalter geschickt. Auch dieses Schreiben wurde auf der Homepage des Verbandes veröffentlicht.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).