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Posten ab Juli zu besetzen: Noch gibt‘s aber keinen neuen Leiter fürs Gestüt Schwaiganger

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Von oben: das Gestüt Schwaiganger.
Von oben: das Gestüt Schwaiganger. © fkn

Der Nachfolger von Dr. Eberhard Senckenberg auf dem Posten des Gestütsleiters in Schwaiganger steht noch nicht fest. Die Stelle wurde zum 1. Juli ausgeschrieben.

OhlstadtNach 24 Jahren ist Schluss: Ende August wird Dr. Eberhard Senckenberg, Chef des Haupt- und Landgestüts Schwaiganger, in den Ruhestand gehen. Im Februar hat die zuständige Behörde, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL), die Stelle des „Leiters des Lehr-, Versuchs- und Fachzentrums für Pferdehaltung“ (LVFZ) ausgeschrieben, wie das Gestüt mittlerweile sperrig-bürokratisch heißt – zu besetzen ab 1. Juli. Fraglich ist, ob sich dieser Termin halten lässt. Denn: Die Senckenberg-Nachfolge ist nicht fix. „Das Auswahlverfahren läuft noch“, sagt Sabine Weindl, Leiterin des LfL-Sachgebiets Medien und Öffentlichkeitsarbeit. Dies sei so lange der Fall, bis ein geeigneter Kandidat einen Vertrag unterzeichnet habe. Weindl gibt sich wortkarg, Details zur Zahl der Bewerber und zum Zeitpunkt, an dem der neue Chef feststehen soll, hält sie unter Verschluss. Sie deutet lediglich an, dass der in der Ausschreibung genannte Termin 1. Juli offenbar wenig aussagt: „Grundsätzlich können die Verfahren bei Stellenausschreibungen auch länger dauern.“

Dr. Eberhard Senckenberg geht Ende August in den Ruhestand. 
Dr. Eberhard Senckenberg geht Ende August in den Ruhestand. © -

Senckenberg ist in den Prozess nicht eingebunden: „Ich bin vollkommen außen vor, das läuft alles ohne mich“, sagt der 65-Jährige. Er weiß bisher auch nicht, ob er seinen Nachfolger einarbeiten soll. „Darüber habe ich nichts gehört.“ Senckenberg gilt als kritischer Geist. In den vergangenen Monaten hat der Kämpfer fürs Kulturgut Pferd – auf der Zielgeraden seiner Berufslaufbahn und im Wissen, nichts mehr zu verlieren zu haben – mit Kritik nicht hinter dem Berg gehalten. Er beklagte unter anderem den „immensen Sanierungsstau“ im staatlichen Gestüt. Seit langer Zeit sind Investitionen für Neubauten, Renovierungen und Substanzerhalt versprochen. 40 Millionen waren 2016 „für die kommenden Jahre“ im Gespräch. Doch die Umsetzung verlief bisher nur zäh, im Gestüt machte sich Ernüchterung breit. Zudem zermürbte es den Landstallmeister, dass Vertreter höherer Verwaltungsebenen mitunter die Meinung vertreten, der Staat brauche keine Pferde, kein Schwaiganger; deshalb ging er auf seinem Posten auch nicht in die Verlängerung (wir berichteten).

Das sind Probleme, mit denen sich künftig Senckenbergs Nachfolger wird herumschlagen müssen. 56 Menschen werden unter ihm arbeiten. Der Chef soll der Ausschreibung zufolge das LVFZ mit Land- und Forstwirtschaft, Gestüt mit Besamungsstation sowie das Bildungszentrum Pferdehaltung und Reiten leiten. Weiter wird er die Gesamtverantwortung für Personal, Finanzen, Liegenschaften und Bauprojekte sowie für den Deck-, Besamungs- und Zuchtbetrieb tragen. Zudem hat er das Bildungsangebot weiterzuentwickeln. Erwartet wird neben einem Universitäts-Abschluss als Diplom-Ingenieur in Agrar- oder Pferdewissenschaft ein ganzes Bündel an Fähigkeiten, Wissen sowie persönlichen und fachlichen Qualifikationen.

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