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Das Equine Sarkoid – häufigster Hauttumor bei Pferden

Ein Hauttumor, ausgelöst durch Papillomviren: Wenn Pferde unter dem Equinen Sarkoid leiden, ist eine schnelle Behandlung gefragt.

Equine Sarkoide sehen sehr unterschiedlich aus: Hier ist ein modulär-fibroblastisches Sarkoid am Pferdeohr zu sehen.

Wien/AUT – Verdickungen, Knoten, warzenähnliche Stellen: Hautveränderungen beim Pferd sollte man vom Tierarzt abklären lassen, denn es könnte ein Equines Sarkoid dahinterstecken. Etwa ein bis zwölf Prozent der Pferde sind von dem Hauttumor betroffen. Harmlos sind dagegen Warzen am Maul von jungen Pferden.

Dr. Sabine Brandt von der Veterinärmedizinischen Universität Wien ist Expertin für das Equine Sarkoid. Sie erklärt: „Der Tumor ist halbbösartig: Er breitet sich zwar aggressiv in seiner Umgebung aus, bildet aber keine Metastasen in weiter entfernten Körperregionen.“ Es gibt sechs Arten des Hauttumors, die unterschiedlich aussehen. Auch die Ausdehnung variiert stark. Von einer münzgroßen haarlosen Stelle bis hin zu hunderten Sarkoiden am ganzen Körper ist alles möglich. Typischerweise sind der Kopf oder die Körperunterseite betroffen. Ursächlich für den bei Pferden sehr häufig Hauttumor sind die bovinen Papillomviren Typ 1, 2 und 13.

Dr. Brandt erklärt: „Das Virus entwickelte sich einst bei Rindern, bei denen es nur harmlose, meist vorübergehende Warzen verursacht. Bei Pferden hingegen entsteht das Equine Sarkoid, das eine schnelle Behandlung erfordert.“ Denn je weiter sich der Tumor ausbreitet, desto schwieriger wird die Behandlung. Abhängig von Sarkoid-Typ und -Größe, Anzahl und betroffener Hautstelle gibt es verschiedene Therapien: von der Behandlung mit Creme bis zur chirurgischen Entfernung in Kombination mit Chemotherapie oder Bestrahlung.

Wie Pferde sich mit dem Bovinen Papillomvirus anstecken, ist noch nicht erforscht. Vermutet werden Übertragungswege über direkten Hautkontakt, über Hautschuppen und auch über Insektenstiche. Dr. Brandt rät zu einfachen Hygienemaßnahmen, um die Verbreitung der Erkrankung zu vermeiden: „Putzzeug, Decken und anderes Material sollten nur für das betroffene Pferd benutzt werden. Das Pferd sollte außerdem nur in seiner eigenen Box stehen und – wenn möglich – nur mit ebenfalls betroffenen Pferden Weidegang bekommen. Alternativ sind alte Pferde eine gute Gesellschaft, denn sie erkranken nur sehr selten am Equinen Sarkoid.“