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WFFS: Westfalen und Oldenburg werden aktiv

Das Westfälische Pferdestammbuch und die beiden Oldenburger Zuchtverbände empfehlen ihren Züchtern Zuchtstuten testen zu lassen. Außerdem werden die Hengsthalter aufgefordert ihre Hengste einem Gentest zu unterziehen.

Ort des Gen-Geschehens: die DNA. Sie rückt derzeit in den Fokus, denn der Gendefekt WFFS beschäftigt die Pferdezüchter.

Münster/Vechta –Das Warmblood Fragile Foal Syndrom sorgt seit Wochen für Schlagzeilen. Nachdem der niederländische Zuchtverband KWPN einen Test für alle Hengste vorgeschrieben hat, ziehen nun auch deutsche Warmblutzuchtverbände nach. Sie empfehlen Hengsthaltern ihre Hengste testen zu lassen und raten Züchtern ihre Stuten ebenfalls einem Test zu unterziehen. Denn Pferde können Träger der Erbkrankheit sein, ohne selbst Symptome zu zeigen. Träger geben den Gen-Defekt mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent an ihre Fohlen weiter. Wenn jedoch sowohl die Stute als auch der Hengst Träger dieser genbedingten Krankheit sind, besteht die 25%ige Wahrscheinlichkeit, ein erkranktes und nicht überlebensfähiges Fohlen zu bekommen.

WFFS führt zu einer Ablösung der Haut vom Körper durch fehlerhafte Kollagenbindung. Nur wenige Fohlen mit diesem Gen-Defekt kommen überhaupt lebend auf die Welt. Aber auch sie müssen aufgrund der nicht heilbaren Krankheit eingeschläfert werden.

Was machen die deutschen Zuchtverbände?

In Deutschland sind die Hengsthalter bisher nicht verpflichtet, ihre Hengste testen zu lassen. Einige Stationen haben es aber bereits getan.

Um Züchtern Sicherheit zu geben und den Anforderungen der Zuchtverbandsordnung und des Tierschutzgesetztes Rechnung zu tragen, haben auch die deutschen Zuchtverbände Überlegungen getroffen. Als Folge wird es nun unter Beteiligung aller Warmblutzuchtverbände in Deutschland eine wissenschaftliche Studie vorgenommen, um die Gesamtverbreitung von WFFS in den Populationen zu recherchieren. Dazu liefern die Zuchtverbände genetisches Material von Warmblütern an die Universität Göttingen. Ziel der Warmblut-Studie ist es nun, nicht nur auf WFFS zu testen, sondern im selben Schritt die Verbreitung weiterer Erbfehler zu diagnostizieren. So schreiben es das Westfälische Pferdestammbuch und die Oldenburger Zuchtverbände an ihre Züchter. Weiter heißt es: "Mittelfristig könnte es aber auch zur Verpflichtung seitens des Zuchtverbandes kommen. Der Zuchtverband sieht sich hier zudem in der Position, Anlaufstelle für die Veröffentlichung zu sein."

Klare Empfehlung zum Test

Die Verbände sprechen sich dafür aus, dass Hengsthalter und Stutenbeseitzer ihre Pferde gleichermaßen testen lassen. Nur so könne der Züchter absolute Sicherheit haben. Möglich ist auch, dass Hengste für die Hengstbuch-Eintragung verpflichtend auf WFFS überprüft werden. Auch die Einbeziehung von Körungen schließen die Verbände nicht aus.

Allerdings machen sie zugleich deutlich, dass ein positiv getesteter Hengst nicht automatisch von der Zucht ausgeschlossen werden könnte.

Zum Infoschreiben der Verbände an die Züchter

Zum Infoschreiben an die Hengsthalter